Bozner Klimabürgerrat kommt ab Herbst
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Nun zieht Bozen als erste Gemeinde nach: Nicht nur die Provinz hat einen Klimabürgerrat mit Stakeholder Forum eingerichtet, sondern das hat nun auch die Landeshauptstadt vor. Gestartet werden soll im September 2024, dafür werden 30 Bürgerinnen und Bürger per Zufallsverfahren ausgewählt. Das Stakeholder Forum wird mit 12 Personen von Interessensgruppen besetzt.
„Es war schon ein halbes Drama in Bozen, als während der Energiekrise die Heizung eine Stunde später eingeschalten und eine Stunde früher abgeschalten wurde.“
„Bereits viele europäische Städte haben das Format der Klimabürgerräte eingesetzt, zum Beispiel auch in Mailand und Bologna. Wenn wir Klimaschutz verstärken wollen, muss das von der Bevölkerung auch unterstützt werden. Das Format ermöglicht es, die Bildung und Information zum Thema Klima voranzubringen“, erklärt Umweltstadträtin Chiara Rabini (Grüne).
Den Vorschlag für den Klimabürgerrat hatte das Team K mit Matthias Cologna und Thomas Brancaglion bereits im Herbst 2022 im Bozner Gemeinderat eingebracht. Die Umweltkommission prüfte daraufhin den Beschlussantrag und gab im September letzten Jahres grünes Licht.
Die Organisation und Umsetzung übernimmt Eurac Research. Es wird jeweils fünf Treffen des Klimabürgerrats und Stakeholder Forums geben. Nach einem Vortrag der Fachleute und einer internen Diskussion sollen die Vorschläge der Gremien im Gemeinderat vorgestellt werden. „Damit aktualisieren wir den 2020 verabschiedeten Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima“, sagt Rabini.
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Dieser sieht vor, dass mittels Maßnahmen im Bereich Heizung/Kühlung und Fernwärme, im Stromverbrauch und Verkehr die CO2-Emissionen der Stadt Bozen im Vergleich zum Bezugsjahr 2010 bis zum Jahr 2030 um insgesamt 40,65 Prozent reduziert werden, also 211.654 Tonnen CO2 weniger. Die Landeshauptstadt ist durch den Klimawandel vor allem von Hitzewellen und Starkregen betroffen.
Derzeit liegen der Stadtverwaltung keine Daten vor, wie viele Emissionen bereits reduziert werden konnten. Die Stadt hat bisher elf Gebäude mit Solarenergie ausgestattet, weitere sollen folgen. „In Bozen sind bereits viele Menschen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Natürlich braucht es noch mehr Sensibilisierung für nachhaltige Mobilität“, erklärt Emanuele Sascor, Direktor des Amtes für Geologie, Zivilschutz und Energie.
„Neben den Gesetzen auf lokaler Ebene braucht es auch die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger, dass alle von uns Verantwortung für die nächsten Generationen tragen“, betont Sascor. Dass es bei der Sensibilsierung noch viel zu tun gibt, weiß auch Bürgermeister Renzo Caramaschi (Lista Civica): „Es war schon ein halbes Drama in Bozen, als während der Energiekrise die Heizung eine Stunde später eingeschalten und eine Stunde früher abgeschalten wurde.“
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