Die „Sektion 31“ ist eine Geheimorganisation im Star Trek-Universum, eine Art Geheimdienst, der unter dem Radar aller agiert um Aufträge außerhalb des Gesetzes für die Föderation auszuführen. Diese Geheimorganisation tauchte u.a. in „Star Trek: Discovery” auf und hat nun, nachdem ursprünglich eine Serie geplant war, „nur“ einen eigenständigen Film erhalten. 
Die Hauptrolle in diesem Film ist Philippa Georgiou, gespielt von Michelle Yeoh, die 2023 für ihre Rolle in „Everything Everywhere All at Once” mit einem Oscar ausgezeichnet worden war. Ende letzter Woche wurde „Star Trek: Sektion 31“ über den Streaming-Service Paramount+ veröffentlicht.

Kurz die Story: Philipp Georgiou, stammt aus dem Spiegeluniversum, wo sie eine bösartige und gefürchtete Tyrannin war, war im Primeuniversum bereits u.a. für die Sektion 31 im Prime Universe tätig, hat sich zurückgezogen und führt jenseits der Föderationsgrenzen einen Nachtclub für Grenzgänger aller Art. Für eine letzte Mission soll Georgiou ein letztes Mal für die Sektion 31 aktiv werden und wird dabei von einem Team unterstützt.

Die Kritik: In den Tagen nach seinem Erscheinen erhielt „Star Trek: Sektion 31“ vernichtende Kritiken: Es wäre kein Star Trek-Film, die Charaktere wären oberflächlich, überzeichnet und dumm, die Story banal und inkonsistent umgesetzt, es wäre nur ein generischer Science Fiction/Actionfilm, der mit der Idee von Gene Roddenberry gar nichts zu tun hätte.

Unser Eindruck war, dass die allgemeine Kritik zwar etwas hart ist, aber letztlich dennoch zutrifft. Es ist ein wenig wie im MCU, wo die Marvel Studios immer wieder die eigentlichen Werte ihrer Figuren vergessen. Derart peinlich wie „Thor: Love And Thunder“ oder „She-Hulk: Die Anwältin“ ist „Star Trek: Sektion 31“ nicht, aber  ist eigentlich nur für zwei Gruppen interessant: für Trekkies, die alles sehen wollen (und müssen) und für jene, die mit einer einfachen Story im Science Fiction-Setting, die mit flachen Witzen und viel Action ausgestattet ist, etwas anfangen können.

Ein paar positive Details seien dennoch erwähnt: Der Film beginnt im Spiegeluniversum und zeigt in einer relativ gut umgesetzten Art, wie Georgiou zur Tyrannin wurde. Michelle Yeoh überzeichnet hier ihre Rolle zwar und verliert von der Ausstrahlung, die wir in „Star Trek: Discovery“ zu schätzen wussten, es war dennoch ein Vergnügen, sie wiederzusehen. Ebenfalls ein Vergnügen war es, die unterschiedlichen Völker auszumachen, die Teil der Föderation sind: Andorianer, Cheroner (von der allerersten „Star Trek“-Serie), eine Deltanerin (aus dem allerersten „Star Trek“-Kinofilm) und andere mehr.

Das größte Manko des Films ist und bleibt aber die Tatsache, dass hier nicht mit dem gewohnten Understatement und Genauigkeit an die Sache herangegangen wurde und, dass die erwähnten Werte von Star Trek, wie der positive Blick in die Zukunft, die Wichtigkeit von Zusammenarbeit, gegenseitigem Respekt trotz Verschiedenheit und ähnliches mehr, so gut wie gar nicht wahrzunehmen sind. „Star Trek: Sektion 31“ fühlt sich absolut nicht wie Star Trek an und es ist eigentlich nur ein sehr durchschnittlicher Science Fiction/Actionfilm, den man sich nicht zwei Mal anschauen will.

Paramount+: https://www.paramountplus.com/it/
Infos zu „Star Trek: Section 31“: https://www.imdb.com/de/title/tt9603060/
„Star Trek“ auf Instagram https://www.instagram.com/startrek/
„Star Trek: Discovery“ (Offizielle Seite): https://www.paramountplus.com/it/shows/star-trek-discovery/