Seit heute Abend steht es fest - US-Präsident Joe Biden wird nicht mehr für eine zweite Amtsperiode kandidieren. Damit zeigt er doch noch einmal Größe. Biden unterstützt die Kandidatur seiner Vizepräsidentin Kamala Harris. Dass die aber tatsächlich demokratische Präsidentschaftskandidatin wird, ist keineswegs ausgemachte Sache. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich noch weitere Demokraten für eine Kandidatur bewerben. Davor wird es im Hintergrund Abstimmungen bis zum Abwinken geben. Entscheidend ist die Strategie für die verbleibenden vier Monate Wahlkampf. Wollen die Demokraten vornehmlich die eigene Wählerbasis mobilisieren, dann ist Kamala Harris eine sehr gute Wahl – Frau, Person of colour, gebildet. Möchte man hingegen im Teich der Republikaner auf Stimmenfang gehen, dann gibt es sicher geeignetere Kandidaten. Es darf bezweifelt werden, dass sich der weiße Arbeiter aus dem Rust Belt von einer schwarzen, manchmal arrogant erscheinenden Afroamerikanerin regieren lassen will. Noch schlimmer ist der Vorstellung, was passiert, wenn Donald Trump die Wahl verliert. Und das kann man sich seit heute Abend wieder vorstellen. Der US-Wahlkampf bleibt weiterhin spannend.  (Mg, 21.07.2024, 23:00 Uhr)