Politik | US-Wahlkampf

Der Messias

Seit gestern ist Donald Trump wieder auf Wahlkampftour. Seine Reden lassen weiterhin das Schlimmste befürchten.
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Wahlkämpfer
Foto: Donald Trump geht seiner Kernkompetenz nach – Wahlkampf, ©Screenshot Youtube/ABC7
  • Da ist er wieder. Donald Trump. Ganz der Alte nach dem Schussattentat auf ihn vom vergangenen Wochenende. Gestern trat er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan auf. Spielte einerseits das Unschuldslamm: „Ich weiß nicht von einem Projekt 2025“ (Anm: „Projekt 2025“ ist ein seit Jahren von erzkonservativen Republikanern geplantes Programm zur schnellen Übernahme der Exekutive nach einem Wahlsieg von Donald Trump). Anderseits inszenierte er sich als Märtyrer: „Ich habe mir vergangene Woche im Dienste der Demokratie eine Kugel eingefangen“. Läuterung und Mäßigung sehen anders aus.  

    Zurück zum Projekt 2025. Wenn die Republikaner wieder an die Macht kommen, dann werden sie den Staat so umformen, dass es praktisch unmöglich wird, dass je wieder eine andere Partei Präsidentschaftswahlen gewinnt. Wenn es denn überhaupt noch Wahlen gibt. Vorsichtige Beobachter nennen das Demokratur, andere sprechen schon von Autokratie. Seit gestern gibt es eine dritte Kategorie – den Gottesstaat. Dessen Messias ist Donald Trump. Und der ist – wir haben es alle gesehen – rechtzeitig vor den Wahlen auferstanden. (Mg, 21.07.2024, 12:45 Uhr)