Aufstand in Schlanders

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In Schlanders ist die neue Bürgermeisterin Christine Kaaserer (SVP) mit ihrem Vorschlag für den Gemeindeausschuss gescheitert: Im Gemeinderat haben am vergangenen Montag nur sechs die Zusammensetzung gutgeheißen, acht waren dagegen, vier haben sich enthalten. Der Großteil des Widerstands kam aus den eigenen Reihen der SVP.
„Ich habe mich nach Kräften bemüht, einen ausgleichenden Vorschlag zu unterbreiten, der die politische Vielfalt berücksichtigt und ein ausgewogenes Verhältnis herstellt“, so Kaaserer gegenüber SALTO. Der Vorschlag habe vorige Woche im SVP-Koordinierungsausschuss noch die Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten. Gestern habe sich die Bürgermeisterin dann sehr überrascht über das Ergebnis gezeigt, berichtet ein Gemeinderatsmitglied.
Dabei war bereits letzte Woche der Unmut in der Gemeinde groß, da der meistgewählte Gemeinderat auf der SVP-Liste Günther Bernhart laut dem Vorschlag von Kaaserer nicht in den Ausschuss kommt. Der ehemalige Gemeindesekretär von Schlanders und Meran hat 1.084 Vorzugsstimmen erhalten. Als ältester Gemeinderat leitete der 67-Jährige gestern die Sitzung und bot Kaaserer an, die Wahl des Ausschusses zu vertagen, doch die neue Bürgermeisterin beendete die Sitzung ohne weiteren Kommentar.
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Neuer Vorschlag notwendig
Nun muss Kaaserer einen neuen Vorschlag für den Gemeindeausschuss vorlegen, um Neuwahlen zu vermeiden. Im Gespräch sind neben Günther Bernhart auch Martin Wielander (433 Vorzugsstimmen) und Christiane Pircher (399 Vorzugsstimmen). Der Landwirtschaftskandidat aus Göflan konnte in seiner Fraktion viele Stimmen von der Süd-Tiroler Freiheit zurückholen, Pircher von der sozialen Mitte war hingegen beim links-progressiven Lager der Gemeinde erfolgreich.
Der Vorschlag mit dem Wirtschaftskandidaten Manuel Trojer, Landwirtschaftskandidat Werner Wallnöfer, dem unabhängigen Kandidat Manfred Horrer und Jürgen Markus Tragust sowie Bürgermeisterkandidatin Kunhilde von Marsoner, beide von der sozialen Mitte, hat jedenfalls keine Mehrheit im Gemeinderat. Um Günther Bernhart wird Christine Kaaserer beim zweiten Versuch wohl nicht herumkommen.
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