Kultur | Hitverdächtig

Frommer Sommerwunsch

Ein hitziger Sommersong gegen rechte Hetze breitet sich seit wenigen Tagen aus. Er könnte zum Ohrwurm werden. Auch für die Band Frei.Wild. Ein liederliches Sommermärchen.
ZSK
Foto: ZSK
  • Wer erinnert sich noch? „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“, fragte sich der niederländische Entertainer Rudi Carrell (1934–2006) vor genau 50 Jahren. Der Text zu seinem Sommerlied aus dem Jahr 1975 entstand zur Melodie des wenige Jahre zuvor veröffentlichten Liedes City of New Orleans von Steve Goodman. Und nun macht die Melodie wieder von sich reden. Singend.

  • Vom Protestsong zur Sommerhymne

    Zum 50. Jubiläum: "Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?" wird zu "Sommer ohne Nazis" Foto: music records

    Während die Protest-Ballade des amerikanischen Folksängers eine nostalgische Zugreise durch die USA mit wehmütigem Rückblick beschreibt, entstanden – noch bevor Rudi Carrells Version zum Charterfolg und Evergreen wurde – in den Niederlanden bereits zwei Fassungen mit sommerlichen Refrainpassagen. Den Text zum Songklassiker schrieb dann Rudi Carrell gemeinsam mit Thomas Woitkewitsch „bei einem Kasten Bier in einer Wohnküche in Bremen“, wie es in Überlieferungen rund zum Jubiläum des Liedes heißt. 
    Der humorvoll verfasste Text ermöglicht aus heutiger Perspektive einen interessanten Blick auf das Klima der damaligen Zeit. Etwa in Strophe zwei, wenn Carrell singt: Und was wir da für Hitzewellen hatten / Pulloverfabrikanten gingen ein / Da gab es bis zu 40 Grad im Schatten / Wir mussten mit dem Wasser sparsam sein. Aber auch in Strophe drei, wenn er das politische Klima in Deutschland thematisiert: Der Winter war der Reinfall des Jahrhunderts / Nur über tausend Meter gab es Schnee. / Mein Milchmann sagt: "Dies Klima hier, wen wundert's? / Denn schuld daran ist nur die SPD."
     

    Und Frei.Wild löst sich endlich auf...


    Rudi Carrells parteipolitischer Fingerzeig in ironischer Verbindung zu sommerlichen Hitze-Fragen mutiert 50 Jahre später zu einem erneuten Fingerzeig, ausgehend nun von der SPD selbst und mit weniger ironischem, sondern durchaus ernstem Inhalt, geht es doch um das Verbot der rechtspopulistischem Partei AfD, die seit jeher mit menschenverachtenden Aussagen und Demütigungen immer wieder die Grenzen politischer Korrektheit überschreitet und regelmäßig mit Parolen auffällt, die direkt zurück in den braunen Sumpf führen, aus dem sie stammen.

  • Von der Sommerhymne zum sommerlichen Protestsong

    Ein Sommer wie er früher einmal war: Keine AfD im Bundestag, der Verfassungsschutz wird abgeschafft und Frei.Wild löst sich endlich auf. Foto: ZSK

    Die seit einigen Jahren erfolgreiche Skatepunk-Band ZSK aus Berlin hat gemeinsam mit den Kollegen von Rogers die Melodie von Goodman aus dem Jahr 1971 und Carrells sommerlichen Inhalt aus dem Jahr 1975 ins Jahr 2025 geholt – und passend zu den politischen Windböen in Deutschland, ihre Antworten und Wünsche in den Ohrwurm gepackt. Herausgekommen ist der Song Sommer ohne Nazis. Und es erinnert an Zeiten, in denen mit Nazis nicht diskutiert wurde – während sie heute in Talkshows eingeladen werden. In Strophe zwei bekommt auch die Südtiroler Band Frei.Wild braunes Fett ab. Bevor der Song zum erneuten Refrain hochgefahren wird, heißt es: „Und Frei.Wild löst sich endlich auf“, samt einem nachgerotzten „Wichser“-Sager Richtung Brixen.
     

    Was sind das nur für durchgeknallte Zeiten...

  • Das achte Studioalbum erscheint am 26. September. Bis dahin heißt es "Ich will einen Sommer ohne Nazis..."
    (c) ZSK

  • „In einer Zeit, in der die Demokratie in Deutschland unter Druck steht und rechtspopulistische Strömungen an Einfluss gewinnen“, wollen ZSK den Soundtrack für den Protest liefern, der „die Menschen in dieser harten Zeit begleitet“, erklärt Frontmann Joshi: „Egal, ob es um persönliche Kämpfe oder gesellschaftlichen Protest geht – wir wollen zeigen, dass niemand allein ist.“ Seit über zwei Jahrzehnten verbindet die Band ihre Musik mit politischem Engagement. ZSK sind die Gründer von Kein Bock auf Nazis, der größten Jugendorganisation gegen Rechts in Deutschland. Mit Kampagnen, Konzerten und Statements setzen sie sich aktiv gegen rechtsextreme Strukturen ein. Auf ihren Konzerten wird neben dem neuen Sommerlied auch gerne der antifaschistische Schlachtruf „Alerta, alerta, antifascista!“ zelebriert, ein liebevoll gemeinter Slogan, der historisch in das Regime des faschistischen Diktators Benito Mussolini der frühen 1920er-Jahre führt. 
     

    Zu wünschen bleibt, dass nicht nur Sommer, sondern auch Herbst, Winter und Frühling frei von Nazis, Faschos und rechter Hetze bleiben.


    Ob das seit 50 Jahren häufig gecoverte Sommerlied von Rudi Carrell auch in dieser nun politischsten Version seine Sommerhit-Garantie beibehalten kann? Als Carrell 1975 mit den Worten „Wir brauchten früher keine große Reise / Wir wurden braun auf Borkum und auf Sylt“ ins Mikrophon trällerte, war der Skandal zum Absingen ausländerfeindlicher Parolen wie auf Sylt im Mai 2024 noch in weiter Ferne. Ist das nun die Antwort?
    Wird das Lied Sommer ohne Nazis 2025 möglicherweise auf Sylt, in Riccione, in Brixen, an Pools oder Badeseen, auf Schutzhütten und in Parteizentralen oder auf privaten Grillfeiern rauf- und runtergespielt, so bleibt dem Grundgedanken der frischen Coversong-Macher lediglich zu wünschen, dass nicht nur Sommer, sondern auch Herbst, Winter und Frühling frei von Nazis, Faschos und rechter Hetze bleiben. 

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Cicero Mi., 02.07.2025 - 16:02

Antwort auf von Martin Ancient

Rechte Recken? Schöne Alliteration, muss ich sagen. Auch schön wie man mit relativ sanfter Kritik bei euch linken Lümmeln (Achtung Sarkasmus) schon als Nazi abgestempelt wird.

Aber jetzt mal ernsthaft... Mein Punkt ist eher der, dass für solche Leute oder Bands Menschen die beispielsweise konservativ wählen und mit Nazis gar nichts am Hut haben (so wie ich) auch schon kurz vorm SA Eintritt stehen. Dann wird's mit der Meinungspluralität aber leider etwas eng.

Mi., 02.07.2025 - 16:02 Permalink
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Oliver Hopfgartner Mi., 02.07.2025 - 20:46

Antwort auf von Martin Ancient

Das hat nichts mit Rattenfängertum zu tun. Rechte Positionen sind ebenso legitim wie linke Positionen.

über die Moralität entscheiden andere Faktoren, z.B. wie sehr ins Totalitäre die Forderungen besagter Rechten oder Linken geht.

Früher war z.B. der Einsatz für Bürgerrechte eher ein linkes Thema. Ich habe heute den Eindruck, dass sich aktuell eher rechte Bewegungen für Bürgerrechte einsetzen.

Mi., 02.07.2025 - 20:46 Permalink
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Thomas Strobl Do., 03.07.2025 - 00:32

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

Copy & paste, Herr Hopfgartner? Oder haben Sie das wirklich fast bis aufs Wort nochmal so formuliert, wie vor etlichen Monaten einmal? Und punktgenau ist die Aussage heute kein bisschen zutreffender als damals. Lechts und rinks kann man zwar auf verschiedenste Weise velwechsern, aber trotzdem sind die beiden Werte- und Gesellschaftskonzepte nicht im Grunde eh gleich super. Rechte Sozialpolitik ist problemlos als rechte Politik erkennbar, entsprechende Maßnahmen und Forderungen sind ausschließlich auf "das Eigene" gerichtet oder auf gesellschaftliche Gruppen, die als "Eigene" rekrutiert werden sollen. Auf die Menschen- und Bürgerrechte "der Anderen" hingegen wird herzhaft gepfiffe: Überall dort, wo die Rechte regiert, können Sie die gesellschaftlich erodierenden Auswirkungen ihres "Einsatzes für die Bürgerrechte" in schönster Empirie bestaunen.

Do., 03.07.2025 - 00:32 Permalink
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Oliver Hopfgartner Do., 03.07.2025 - 19:11

Antwort auf von Thomas Strobl

Linke Positionen sind nicht moralischer als rechte Positionen. Es gibt moralische linke und moralische rechte Positionen und Forderungen, genau so wie es auf beiden Seiten unmoralische bis menschenverachtende Forderungen gibt.

Wenn Rechte den Wert der Familie als Institution betonen oder Linke für faire Löhne eintreten, sind das z.B. moralische Forderungen, an denen kein normaler Mensch kategorisch was aussetzen würde.

Umgekehrt ist es völlig nachvollziehbar, dass Rechte kritisiert werden, wenn sie z.B. die kategorische Ausweisung von allen Ausländern fordern oder Linke kritisiert werden, wenn sie das unkritische Töten von Kindern im Mutterleib befürworten, die von ihren Müttern als unwertes Leben eingestuft werden.

Es gibt auf beiden Seiten gemäßigte und extreme Positionen. Man kann natürlich Rosinenpickerei betreiben, das bringt aber nichts. Bleiben wir einfach objektiv, das wäre das Beste.

Ich habe z.B. überhaupt kein Problem damit, dumme rechte Forderungen zu kritisieren. Mir fällt aber auf, dass viele Linke sich schwer damit tun, dumme linke Forderungen zu kritisieren und stattdessen whataboutism betreiben, ganz so als könnte man das Abfackeln von Teslas und das Verprügeln von AfD-Politikern mit Auschwitz rechtfertigen.

Do., 03.07.2025 - 19:11 Permalink
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Thomas Strobl Fr., 04.07.2025 - 13:59

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

In dem Moment, in dem Positionen als "rechts" erkennbar werden, hat sich die Moral schon grußlos verabschiedet. Die Familie kann ja eine tolle Sache sein (wenn man auch weiß, dass sie für Frauen zu den gefährlichsten settings überhaupt gehören und man als mit vielem vertraute Lehrperson unwillkürlich einen ziemlich langen Konditionalsatz nachschicken möchte: "... kann ja eine tolle Sache sein, wenn sie ...")
Wenn aber "der Wert der Familie" als ideologische Dampfwalze aufgefahren wird, um alle anderen Lebens- und Liebesformen außer "Mutti-Vatti-Susi-Klausi-Audi-Golden Retriever" plattzuwalzen, sollten sich bei intakter Herzensbildung die Abstandssensoren und der Spurassistent aktivieren.
Und Ihre Auschwitz-Passage kommentiert man als rhetorischen Toilettefehler besser nicht und hofft, dass Sie es selbst bald merken.

Fr., 04.07.2025 - 13:59 Permalink
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Milo Tschurtsch Mi., 02.07.2025 - 21:30

Wenn die die jetzt in Talkshows eingeladen werden Nazis sind, ja dann kann der Nazionalsozialismus so schlimm nicht gewesen sein.
Aber bloß neunmalklug daherreden und von nichts eine Ahnung haben, das ist keine (Lied) Kunst.
Wenn ihr wirklich wissen wollt was echte Nazis sind, dann fragt mal den hundertjährigen Großvater meiner Nachbarin. Der sagt es euch dann..........

Mi., 02.07.2025 - 21:30 Permalink
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Manfred Klotz Do., 03.07.2025 - 07:03

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Echt jetzt Tschurtsch? Sie entschuldigen tatsächlich den Nationalsozialismus mit der Tatsache, dass AfD-Politiker in Talk-Shows eingeladen werden? Sie sind ja schon häufiger tief gesunken, aber dass Sie in der Lage sind, den Marianangraben zu überbieten, ist doch eine Leistung.
Wenn SIE wirklich wissen wollen, was echte Nazis sind, stellen Sie sich doch mal vor, ob die, die jetzt in Talk-Shows eingeladen werden und als Nazis gelten, aber eigentlich gar nicht so schlimm sind, diejenigen, die sie jetzt einladen, auch einladen würden.

Do., 03.07.2025 - 07:03 Permalink
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Cicero Do., 03.07.2025 - 08:22

Antwort auf von Manfred Klotz

Ich würde mit dem Wort Nazi etwas vorsichtig sein. Die AfD besteht sicher aus Extremen, Rassisten, Chauvinisten, Verschwörungstheoretikern, Antisemiten und auch aus Leuten, die das Dritte Reich glorifizieren. Aber sind das alles Nazis? Wollen sie einen Führerstaat etablieren? Wollen sie einen Angriffskrieg im Westen führen und einen Vernichtungskrieg im Osten? Hängen sie einer wahnsinnigen Rassenlehre an? Wollen sie Personengruppen grausamst vernichten? All das wollten die Nazis und haben es auch gemacht. Ich wäre daher vorsichtig mit der inflationären Verwendung des Begriffs "Nazi", denn damit verlieren die monströsen Verbrechen der wahren Nazis mehr und mehr ihren Schrecken. Die AfD (und andere) sind Rechtsextreme, denen man versuchen muss mit besserer Politik das Wasser abzugraben.

Do., 03.07.2025 - 08:22 Permalink
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Cicero Do., 03.07.2025 - 11:29

Antwort auf von Stefan S

Bei allem Grausen, das man wegen der genannten Dinge zurecht bekommt, ist das alles nichts gegen die Verbrechen der wahren Nazis. Deshalb habe ich mit dem Wort Probleme. Noch dazu könnte man ketzerisch sagen, dass die genannten Dinge von anderen politischen Kräften auch gemacht wurden, siehe Nordstream, siehe Politik während der Coronazeit. Mein Punkt ist der, dass man endlich mit dieser Stigmatisierung aufhören muss. Nennt man Personengruppen lang genug Nazis, dann verliert das Wort seinen Schrecken und wird banal. Ich bin dafür diese extremistischen Blender mit guter, pragmatischer Politik zu "bekämpfen". Von mir aus kann die dann gerne auch mitte-links sein, obwohl ich dem Lager nicht angehöre, nur die Probleme der Leute muss sie spürbar lösen. Das beginnt im Kleinen und geht hoch bis Fr. Meloni.

Do., 03.07.2025 - 11:29 Permalink
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Stefan S Do., 03.07.2025 - 17:03

Antwort auf von Cicero

Whataboutismus bringt uns nicht weiter. Vorgänge und Entwicklungen immer und immer wieder anzusprechen schon eher.
Ich verlinke Ihnen mal ein Interview welches auch zu dem Thema Menschenrechte/Völkerrecht Stellungsnahme nimmt. Man sollte sich aber Zeit nehmen dies aufmerksam zu lesen 😉
https://www.zeit.de/kultur/2025-06/renate-liesmann-baum-gerhart-baum-fd…
In einem seiner letzten Interviews sagte
"Baum: Es droht kein neuer Hitler. Es droht kein Völkermord. Aber wir haben einen überbordenden Antisemitismus. Wir haben einen Rassismus, der sich auf die Menschen bezieht, die seit 2015 eingewandert sind. Dabei müssen wir uns darauf einstellen, dass wir etwa 400.000 neue Arbeitskräfte pro Jahr integrieren müssen. Sind denn unsere AfD-Wähler darauf vorbereitet, dass ihre Renten davon abhängen? "

Do., 03.07.2025 - 17:03 Permalink
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Cicero Fr., 04.07.2025 - 08:21

Antwort auf von Stefan S

Ich gebe Ihnen Recht... und irgendwie doch nicht. Das ganze Problem lässt sich doch relativ gut in der Aussage von Herrn Baum kulminieren. Wir brauchen Arbeitskräfte, da geht doch jeder normaldenkende Mensch mit. Aber die Praxis zeigt doch, dass eben nicht hauptsächlich (qualifizierte) Arbeitskräfte zuwandern, sondern vor allem schlecht bis gar nicht ausgebildete Personen, die in sozialen Sicherungssystemen landen und leider auch überproportional kriminell werden. Das sehen Menschen und zwar jeden Tag. Wird man dann in Richtung Nazi Ecke geschoben wenn man das kritisiert, dann erreicht man ab einem gewissen Punkt genau das Gegenteil und Menschen wählen erst Recht AfD, FPÖ, Rassemblement National usw. da sie sich für blöd verkauft fühlen. Ich habe über 10 Jahre aus Studiengründen und beruflich in Wien gelebt, danach bin ich aus beruflichen Gründen für zwei Jahre nach Essen gezogen und seit bald sieben Jahren bin ich wieder in Südtirol, muss aber beruflich immer noch regelmäßig nach Essen. Das Straßenbild in Wien Favoriten, Ottakring, Altenessen usw. schaut mittlerweile nun mal anders aus als vor 10 oder 15 Jahren und jeder der das negiert, will den Tatsachen einfach nicht ins Auge sehen. Und man sieht in den Straßen eben nicht die Arbeitskräfte die irgendwann zur Rente mit beitragen. Wie auch die Herren die sich in der Bozner Kapuzinergasse mit Klappstühlen den Schädel einschlagen wahrscheinlich nicht in die sozialen Sicherungssysteme einzahlen. Wenn man diese Realität nicht anerkennt und den Menschen die Wahrheit sagt, dann werden mehr und mehr Stimmen nach ganz weit rechts gehen. Und was das Thema Antisemitismus angeht, dann sehe ich seit Monaten vor allem in migrantischen und linken Gruppen einen überbordenden widerlichen Antisemitismus der an die dunkelsten Zeiten des 20. Jahrhundert erinnert.

Fr., 04.07.2025 - 08:21 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.07.2025 - 08:36

Antwort auf von Cicero

Zitat: “ Wie auch die Herren die sich in der Bozner Kapuzinergasse mit Klappstühlen den Schädel einschlagen wahrscheinlich nicht in die sozialen Sicherungssysteme einzahlen”:

Sie können jetzt sicherlich sagen, wieviel % der in Südtirol lebenden Ausländer dies sind?
Sind es eher
- 1%
- 10%
- 30%?

Fr., 04.07.2025 - 08:36 Permalink
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Cicero Fr., 04.07.2025 - 09:19

Antwort auf von Peter Gasser

Nein, kann ich nicht sagen, muss ich auch nicht. Am Ende geht es bei Wahlentscheidungen vielmehr um Gefühle und weniger um Fakten. Und Menschen fühlen sich an vielen Orten, vor allem in Städten, mittlerweile nicht mehr sicher. Und den Leuten kann man gerne mit Zahlen, Daten, Fakten kommen, wenn das persönliche Erleben im Alltag aber ein anderes ist, dann fühlen sich die Leuute irgendwann für dumm verkauft.

Fr., 04.07.2025 - 09:19 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.07.2025 - 10:49

Antwort auf von Cicero

Zitat: “Am Ende geht es bei Wahlentscheidungen vielmehr um Gefühle und weniger um Fakten”:

und genau das ist das Problem.
Der Pilot kennt die FAKTEN, und sieht im Cockpit, dass der Treibstoff nicht ausreicht, um zur Ferieninsel zu kommen; er will (muss) zwischenlanden zum Tanken.
Die Passagiere aber FÜHLEN sich dem Ferienort schon nahe und GLAUBEN und fühlen, dass der Treibstoff ausreicht und lehnen die Zwischenlandung ab.

Was wird wohl das Ergebnis dieser Ihrer Welt sein?

(ich sag’s Ihnen: das Flugzeug stürzt mit Mann, Frau, Kind & Kegel - und leider auch mit dem Kapitän - ab).

Fr., 04.07.2025 - 10:49 Permalink
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Stefan S Fr., 04.07.2025 - 13:54

Antwort auf von Stefan S

"dass eben nicht hauptsächlich (qualifizierte) Arbeitskräfte zuwandern, sondern vor allem schlecht bis gar nicht ausgebildete Personen, die in sozialen Sicherungssystemen landen und leider auch überproportional kriminell werden."
Auch diese Behauptungen völlig haltlos aus der Luft gegriffen.
Irgendwie erinnert mich das auch an dieses Phänomen
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-spritzen-attacken-1…
Mittlerweile kristallisiert sich immer mehr raus das es sich hier wohl um eine Massenhysterie handelt weil

"Überall las man davon. "Spritzenattacken auf 145 Frauen bei Festival" titelte der stern. In rechtspopulistischen französischen Medien kursierten angebliche Namen der Täter, sie seien aus Marokko und Algerien. Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati schrieb auf X: "Frauen können nicht mehr feiern, ohne angegriffen zu werden!" Eine Spiegel-Autorin beschrieb die Angriffe als "landesweites organisiertes Gewaltverbrechen an Frauen", das sich einreihe in die Diskriminierung und die Angst, die Frauen immerzu spüren müssten."

Und jetzt drängt sich folgender Verdacht auf

"Eine Woche nach dem Festival hat sich kein Verdacht auf eine Straftat erhärtet. Bis jetzt kann Frankreichs Polizei weder konfiszierte Spritzen noch Zeugen oder Videos der Taten präsentieren. In drei Fällen stellten sich die Verletzungen als Mückenstiche heraus. Festgenommene sind aus Mangel an Indizien wieder frei. Immer stärker nährt sich ein anderer Verdacht: Sind die Hautausschläge, die tauben Glieder, die Atemnot, der Schwindel am Ende einer Partynacht womöglich psychische Folgen einer Massenhysterie, angefacht im Internet?"

"Das ist die Ironie dieser Geschichte: Offensichtlich gibt es Gewalt gegen Frauen. Offensichtlich gibt es Männer, die Macht ausüben wollen. Die Geschichte mit den Spritzen würde sich perfekt in die Realität einfügen. Deshalb ist es leicht, sie zu glauben. Deshalb macht sie so eine Angst. Und diese Angst wird verstärkt durch die sozialen Medien."

Fr., 04.07.2025 - 13:54 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 04.07.2025 - 06:46

Antwort auf von Cicero

Das müssen Sie Herrn Tschurtsch sagen, ich habe den Begriff benutzt, weil er ihn benutzte, sonst wäre der Gedankengang wahrscheinlich unverständlich geworden. Abgesehen von der Tatsache, dass man nicht nur dann ein NS ist, wenn man alle die von ihnen geschilderten Voraussetzungen erfüllt. Außer Sie sind der Meinung, dass während des Dritten Reiches alle Deutschen, alle diese Programmpunkte mitgetragen haben (Spoiler: war natürlich nicht der Fall).
Die AfD muss man zunächst verbieten, erst dann kann man bessere Politik betreiben. Das erklärt sich aus der Leichtigkeit mit der die AfD ihre Politik betreiben kann.

Fr., 04.07.2025 - 06:46 Permalink
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Milo Tschurtsch Do., 03.07.2025 - 21:58

Antwort auf von Manfred Klotz

Werter Herr Klotz, es ist genau umgekehrt. Ich konstatiere eine Leseschwäche Ihrerseits, denn ich entschuldige keineswegs den Nationalsozialismus (was aus meinem Post klar hervorgeht), sondern wollte die Verharmlosung desselben aufzeigen, denn wenn Leute die heute in Talkshows eingeladen werden ( bzw. eher nicht eingeladen werden) mit den Nazis und deren abscheulichen Taten gleichgesetzt werden, bzw. dass deren Wähler (ca. ein Viertel derer die zur Wahl gegangen sind) ebenfalls das Nazi-Etikett umgehängt bekommen, dann steht das in keinem Verhältnis.
Leute die sowas besingen haben keine Ahnung von den wirklichen Taten der Nazis, sonst würden sie solche Vergleiche nie anstellen oder sie machen es wahrscheinlich bewusst um andere Anschauungen bzw. legitim wählbare Parteien zu diskreditieren.
Demokratische Wählerentscheidungen werden nicht anerkannt, das ist der Skandal. Wer da wirklich tief sinkt , ist klar erkennbar.
P.S. Und wenn schon von totalitären Systemen die Rede ist, schauen Sie sich die Corona-Zeit an, da gibt es Beispiele an Grund-und Menschenrechtsverletzungen (evidenzlos) genug. Aber nicht von denen begangen, die jetzt als Nazis verunglimpft werden.
Das will man aber nicht hören, wird aber nicht vergessen und früher oder später gesühnt werden.

Do., 03.07.2025 - 21:58 Permalink
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Milo Tschurtsch Do., 03.07.2025 - 23:30

Antwort auf von Peter Gasser

Wieder jemand mit Leseschwäche.
"Nazi-Parteien" werden nicht zu Wahlen zugelassen. Wähler die bestimmte Parteien wählen werden aber als Nazis gebrandmarkt, obwohl deren Partei rechtmäßig zu Wahlen zugelassen sind. Deren Wahlentscheidung wird aber trotzdem quasi als nicht demokratisch legitimiert angesehen.
Ging aus meinem Post deutlich hervor.
Weiters kann ich Sie beruhigen. Trumps Wahlsieg ging eindeutig aus demokratischen Wahlen hervor. Daran zweifelt wohl niemand. Sie schon ?

Do., 03.07.2025 - 23:30 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.07.2025 - 00:05

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Soso, ich habe also eine Leseschwäche: das finde ich jetzt richtig nett von Ihnen - Kommunikation auf Stammtisch-Niveau.

“Wähler die bestimmte Parteien wählen werden aber als Nazis gebrandmarkt”: das beten Sie hier wie das Ave-Maria, aber Beleg (wer wann wo?) haben Sie natürlich keinen, ist eben eine Behauptung von Ihnen.

Zitat: “Deren Wahlentscheidung wird aber trotzdem quasi als nicht demokratisch legitimiert angesehen”:
Das klingt etwas wirr, natürlich ist jede Wahl einer zugelassenen Partei “demokratisch legitimiert” - wie kommen Sie auf diese Behauptung? Haben Sie dafür eine Quelle, einen Beleg?

Zu den amerikanischen Wahlen, nur so als Erinnerung: WER hat die Wahl eines Präsidenten NICHT anerkannt und tut dies heute noch nicht? Brauchen Sie wirklich Nachhilfe?

Fr., 04.07.2025 - 00:05 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 04.07.2025 - 07:03

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Ihre Worte: "Wenn die die jetzt in Talkshows eingeladen werden Nazis sind, ja dann kann der Nazionalsozialismus so schlimm nicht gewesen sein." Eigentlich erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Sie versuchen auch hier wieder eine Verharmlosung der gesichert rechtsextremen AfD und der Gesinnungsgenossen, indem Sie das NS-Etikett nur denjenigen umhängen wollen, die alle abscheulichen Programmpunkte des NS-Regimes vertreten. Die wesentlichen "Zutaten" sind alle da. Wenn der Kuchen bisher noch nicht ganz aufgegangen ist, dann nur deshalb weil doch jemand da ist, der die Temperatur des Backofens immer wieder senkt.
Man kann nebenbei, wie es auch der deutsche Verfassungsschutz in seinem über 1.100 seiten starken Bericht tat, durchaus rechtsextrem sein - um eine zeitgemäßere Terminologie zu benutzen - auch wenn man nur einen Teil der Ideologie, die für das damalige Regime bezeichnend war, teilt. Versuchen Sie also erst gar nicht die aktuelle rechtsextreme Ideologie zu beschönigen, indem Sie die damalige als viel schlimmer beschreiben. Auch in den 1930ern war die Verrohung progressiv, weil man dafür gesorgt hat, dass die Barrieren dagegen progressiv eingerissen wurden. Genauso wie es rechtsextreme Parteien heute tun. Mit anderen, subtileren Mitteln, aber die Parallelen sind nicht zu leugnen.

Fr., 04.07.2025 - 07:03 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 04.07.2025 - 07:12

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Meine Güte, Ihr "ceterum censeo" Pandemie habe ich ja toal übersehen! Haben Sie tatsächlich immer noch nicht verstanden, dass Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit von der Verfassung gedeckt sind und dass es NIE eine Verletzung der Grund- und Menschenrechte gegeben hat, WEIL die Maßnahmen von der Verfassung gedeckt sind? Das würden Sie natürlich nur dann verstehen, wenn Sie sich die Mühe machen würden, Art. 32 unseres Grundgesetzes zu lesen (apropos Legasthenie), aber - typisch für diese Gruppe - kann nicht sein, was nicht sein darf. Da streicht man gedanklich durchaus auch einfach das Prinzip des Rechtsvorbehalts aus einem Gesetzesartikel.

Fr., 04.07.2025 - 07:12 Permalink
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Josef Fulterer Do., 03.07.2025 - 06:02

Die NAZIs (... "FÜHRER befiel, wir folgen dir ...") ab 1933 sind reichlich verdienter-Weise bereits 1945 unter dem Müll der Geschichte erstickt!
"FREIWILD, mit der Anlehnung an die GE-STA-PO-Perversitäten (Geheime-Staatspolizei, ... REGIM-Gegner um 4 Uhr morgends aus dem Bett verhaftet ...), bdient die niedersten Instinkte, der vom Hitler + seinem Mordgesellen Göbbels ausgedachten perversen Abscheulichkeiten!

Do., 03.07.2025 - 06:02 Permalink