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FV1000: „Contatto”

Vor etwa einem Jahr haben die Meraner Rapper FV1000 mit einem Video ordentlich Staub aufgewirbelt. Seit Mitte Jänner ist ihr neuer Clip online: „Contatto”.
Screenshot aus „Contatto”
Foto: FV1000
Screenshot aus „Contatto”
Seit Mitte Jänner 2022 online: „Contatto”, das neue Video der Meraner Rapper FV1000. Foto: Screenshot aus „Contatto”

 

Die beiden Brüder Ahmed und Idris Toumi, das sind Kash und Moula von der Meraner Rap-Crew FV1000, sind sich des provokanten Inhalts ihrer neuen Tracks durchaus bewusst. Aber, wie sie selbst sagen, wollen sie gerade damit Dinge in einer Gesellschaft zur Sprache bringen, die „mehr denn je eine Veränderung nötig hat”. Sie nutzen die Musik aber nicht nur dazu, die Gesellschaft zu verändern, sondern auch dem eigenen Leben eine Wendung zu geben: „Wir wollen mit der Gruppe FV1000 unser Leben verändern, alte Dinge hinter uns lassen und gleichzeitig in das Leben unserer Zuhörer eintreten.”

Es geht genau darum, wie sehr Kontakte in unserer Welt einen Unterschied machen können.

Und sie liefern zu „Contatto”, ihrem jüngsten Clip, in dem mit vermeintlichen Drogen hantiert wird, auch ihre Interpretation von Titel und Inhalt: „Es geht genau darum, wie sehr Kontakte in unserer Welt einen Unterschied machen können. Manche Menschen unterstützen dich und helfen dir, andere machen dich runter, machen dich schlecht. Im Leben steht man also immer vor der Wahl, und wir erzählen unseres, wie schon zuvor, ohne Filter. Jede Entscheidung, jeder Moment war eine Lektion im Leben, und davon sprechen wir in unserem neuen Lied. Wir sind uns bewusst, dass nicht alle Entscheidungen und Lektionen einfach waren.”

Und die Drogen die im Video gezeigt werden? Kash und Moula dazu: „Das Zeigen von Drogen im Video ist nicht nur eine Provokation, sondern eine Haltung. Es gibt sie, die Drogen, und es gibt viele junge Menschen, die mit ihnen zu tun haben, und es ist richtig, darüber zu sprechen und nicht so zu tun, als ob es das alles nicht geben würde. Wir sind uns des Teufelskreises bewusst, in den man leicht gerät und in dem man die Illusion hat, etwas wert zu sein. Wir sprechen einfach über die Mechanismen und die Schwierigkeiten, die wir in erster Linie haben, wenn wir davon wegkommen wollen. Denn wenn man mit dem Gedanken aufwächst, dass man nur eine Sache gut kann, dann macht man das so lange, bis etwas oder jemand einem zeigt, dass man mehr wert ist.”

Damit wird – zumindest in unserer Wahrnehmung – auch klar, welche Veränderung sich FV1000 von dieser Gesellschaft erwarten, erhoffen, oder besser, verlangen: Offenheit, Wertschätzung vermitteln und Möglichkeiten schaffen, dass sich Menschen treffen können, sich austauschen und kennenlernen können. Und das gilt vor allem für junge Menschen, für die Unsicheren unter uns, und für jene, die – aus welchem Grund auch immer – mit Misstrauen und Zweifel auf die Welt blicken. Kurz: Die Gesellschaft braucht etwas mehr Empathie, auf jeder Ebene.

 

Sehen die Musik als „einen Fluchtweg, eine Brücke zu anderen und eine Möglichkeit, das Erlebte zu erzählen und auszudrücken”: Das aktuelle Video von FV1000, „Contatto”.

 

Das Video ist einigermaßen hektisch inszeniert – übrigens vom Bozner Regisseur Luca Paralovo, der bereits etliche Rap-Videos glaubwürdig produziert hat – und besticht gerade dadurch. Und, fast als Gegensatz dazu, hat der Track eine minimalistische, fast gebrochene Basis, die sich deutlich von den hiesigen Rap-Produktionen absetzt. Man kann den beiden Brüdern Kash und Moula – die, geboren in Apulien, in Mailand aufwachsend, nun seit einigen Jahren in Meran leben – ihre Originalität definitiv nicht absprechen. Und ein wichtiger Teil dieser Originalität sind auch die tunesischen Wurzeln, die sie im Video nicht nur mit Stolz zeigen, sondern in ihrer Musik, im Track selbst nicht zum ersten Mal deutlich zu hören sind.

 

Links:

YouTube-Channel: https://www.youtube.com/c/Fv1000Officel/null
Instagram Kash: https://www.instagram.com/_kash_fv1000_/
Instagram Moula: https://www.instagram.com/moula_fv1000/
Instagram Luca Paralovo: https://www.instagram.com/paraisthenewblack/

 

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„Wir wollen wir unser Leben verändern, alte Dinge hinter uns lassen und gleichzeitig in das Leben unserer Zuhörer eintreten”: Die Meraner Kash und Moula nutzen die Musik um dieses Ziel umzusetzen. Foto: FV1000