Walcher bekommt Post von den Oldies
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Die „Oldies for future“ richten sich in einem offenen Brief an die Landesräte für Landwirtschaft und Umwelt, Luis Walcher (SVP) und Parteikollege Peter Brunner, sowie an den neuen Bauernbundobmann Daniel Gasser. Sie fordern die Einhaltung des Strategiepapiers „LandWIRTschaft 2030“. Walchers Vorgänger Arnold Schuler hat es als Landwirtschaftslandesrat letztes Jahr im Herbst vorgelegt. Dieser Plan adressiere essenzielle umweltrelevante Maßnahmen, darunter Klimaneutralität, Erhalt der Artenvielfalt sowie Boden- und Wasserschutz.
Wie bekannt musste Schuler bei der Bildung der neuen Landesregierung als Landwirtschaftslandesrat abtreten, um den Wunschkandidaten des Bauernbunds den Vortritt zu lassen – dagegen konnte auch Landeshauptmann Arno Kompatscher nichts ausrichten. Dass ausgerechnet Walcher das ambitionierte Strategiepapier für eine nachhaltigere Landwirtschaft umsetzen wird, scheint deshalb unwahrscheinlich zu sein.
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Viel wahrscheinlicher ist es, dass das Papier in der Schublade verschwindet und Arnold Schuler als Landtagspräsident der konservativen Politik von Walcher tatenlos zusehen muss. Genau das wollen die „Oldies for future“ verhindern. „Wir sehen mit Sorge, wie Monokulturen, exzessiver Pestizideinsatz und nicht nachhaltige Viehdichten unsere natürlichen Ressourcen gefährden und die Biodiversität erheblich mindern“, schreibt Klauspeter Dissinger in Vertretung der Klimaschutzorganisation.
Es sei die Pflicht der Empfänger dieses offenen Briefs, „aktive Schritte zur Umsetzung des Strategieplans zu ergreifen und sicherzustellen, dass alle Landwirte diesen Richtlinien folgen“. Eine sinnlose Bitte? Der ehemalige Vizebürgermeister von Bozen ist nicht dafür bekannt, auf Medien oder Organisationen anderer Weltanschauung offen zuzugehen. Stattdessen pflegt er sein Nahverhältnis zum Bauernbund: Eine seiner ersten Amtshandlungen als Landwirtschaftslandesrat war es, Ulrich Höllrigl, den bisherigen Vizedirektor des Bauernbundes, zu seinem Ressortdirektor zu ernennen.
Walcher selbst wurde als Kandidat des Bauernbundes letztes Jahr in den Landtag gewählt, mit 10.121 Stimmen hat er 1.781 Vorzugsstimmen mehr als Schuler erhalten. Jener hatte sich in Vergangenheit geweigert, als Kandidat für die Vorwahlen innerhalb des Bauernbundes zur Verfügung zu stehen. Er bemühte sich um Distanz zwischen der Landtagspolitik und einem der wichtigsten und einflussreichsten Lobbyorganisationen der Provinz. Seine Vision für Südtirol und seine Dialogbereitschaft – für alle Seiten – sind ihm zum Verhängnis geworden. Das zeigt leider eben auch, wie weit entfernt hierzulande die Umweltbewegung und der Bauernbund (noch) voneinander sind.
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Zitat: “ Sie fordern die Einhaltung des Strategiepapiers „LandWIRTschaft 2030“. Walchers Vorgänger Arnold Schuler hat es als Landwirtschaftslandesrat letztes Jahr im Herbst vorgelegt. Dieser Plan adressiere essenzielle umweltrelevante Maßnahmen, darunter Klimaneutralität, Erhalt der Artenvielfalt sowie Boden- und Wasserschutz.
Wie bekannt musste Schuler bei der Bildung der neuen Landesregierung als Landwirtschaftslandesrat abtreten, um den Wunschkandidaten des Bauernbunds den Vortritt zu lassen – dagegen konnte auch Landeshauptmann Arno Kompatscher nichts ausrichten. Dass ausgerechnet Walcher das ambitionierte Strategiepapier für eine nachhaltigere Landwirtschaft umsetzen wird, scheint deshalb unwahrscheinlich zu sein”:
Dies umzusetzen ist Aufgabe des Gesetzgebers, also des Landtages und der Landesregierung - dies schon a priori NUR der Landwirtschaft “unterzuschieben”, zeigt wohl den “krummen Gedanken” dahinter:
wir als Gesellschaft bewegen nichts, schieben wir es den Bauern in die Schuhe!
Ich meine: erbärmlich!
Antwort auf Zitat: “ Sie fordern die… von Peter Gasser
Zitat: "Dies umzusetzen ist…
Zitat: "Dies umzusetzen ist Aufgabe des Gesetzgebers, also des Landtages und der Landesregierung - dies schon a priori NUR der Landwirtschaft “unterzuschieben”, zeigt wohl den “krummen Gedanken” dahinter:"
Ich gehe ganz stark davon aus, dass der Brief an Walcher in seiner Eigenschaft als Gesetzgeber, also als Mitglied des Landtages und der Landesregierung gerichtet wurde.
Antwort auf Zitat: "Dies umzusetzen ist… von Ludwig Thoma
Mit 1er Stimme setzt man…
Mit 1er Stimme setzt man nichts um...
Antwort auf Mit 1er Stimme setzt man… von Peter Gasser
Wie man von "erbärmlich"…
Wie man von "erbärmlich" austeilen in die Opferrolle switchen kann in zwei Kommentaren.
Antwort auf Wie man von "erbärmlich"… von Ludwig Thoma
Ha! ... das war schon im 1…
Ha!
... das war beides schon im 1. Kommentar enthalten :-)
(dazu bedurfte es nicht deren 2).
Antwort auf Ha! ... das war schon im 1… von Peter Gasser
Im ersten Kommentar: den…
Im ersten Kommentar: den Bauern wird etwas untergeschoben, die Landesregierung soll es machen.
Der 2. Kommentar, der Bauernvertreter in der Landesregierung kann alleine nichts umsetzen.
Aber stimmt, Opferrolle sind beide.
Zitat: “Es sei die Pflicht…
Zitat: “Es sei die Pflicht der Empfänger dieses offenen Briefs, „aktive Schritte zur Umsetzung des Strategieplans zu ergreifen und sicherzustellen, dass alle Landwirte diesen Richtlinien folgen“:
(1) Wie es die “Pflicht” eines jeden Bürgers ist, nachhaltig zu arbeiten und zu leben: kein Verbrennermotor auf dem Weg zur Arbeit und in den Urlaub, kein Gas/Kohle für Heizung, Warmwasser, Strom; beim Einkauf regionale Produkte, keine Produkte mit Kinderarbeit und grober Umweltverschmutzung - folgen alle Bürger diesen Richtlinien?
(2) Sind diese “Richtlinien” Gesetz (gesetzeskonform), werden Sie befolgt (werden müssen), sind sie es nicht: werden daraus Gesetze durch alle Landesräte gemacht werden müssen - warum geschieht dies nicht, gibt es dafür keine Mehrheit unter den Landtagsabgeordneten bzw. in der Gesellschaft?
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Zitat: “Eine sinnlose Bitte?”:
An diesen 3 Wörtern zeigt sich der schwächste Punkt des Artikels: der Landtag ist nicht dafür da, die Bevölkerung oder Teile davon, etwas zu “bitten”, sondern Gesetze (im Sinne aller) zu machen!
Also gebt den ökologischen und nachhaltigen Weg für die Südtiroler Gesellschaft gesetzlich vor, dann seid ihr glaubwürdig - alles andere ist nur “Theater”.
Wenn wir es in Südtirol mit einem Überschuss an Wasserkraft-Energie nicht schaffen, den Weg zu Wärme, Warmwasser und Strom ohne Kohle, Öl und Gas zu gehen - wer soll es dann schaffen?
Wenn wir es als Gesellschaft in Südtirol nicht schaffen, Lebens- und Konsummittel aus biologischer und regionaler Produktion attraktiver, und damit alle anderen Produkte unattraktiver, zu machen - wer soll dann damit beginnen?
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Aber (nur) den Bauerstand zu “bitten”, er möge doch vor der Haustüre “brav” sein, und alle anderen machen (bei Mobilität, Heizen, Konsum) weiter wie bisher... wie soll man dies nennen?
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Ich möchte noch auf das Bild mit dem grünen Spruchband hinweisen - dort steht: “System Change, not climate change”:
also das bestehende System der Demokratie beenden und ersetzen mit....?
(Fragen Sie dort nach, woher dieser Spruch kommt, es wird Sie erschrecken).