Politik | Landesführungskräfte

Teure Landesverwaltung

Wahrscheinlichkeitsrechnung leicht gemacht: Höchstgrenze erhöht, Gehalt steigt.
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Foto: Provinz Bozen

Neulich lese ich in den Medien eine Information über den neuen Gesetzestext zur neuen Führungsstruktur in der Landesverwaltung. Zielte der von Generaldirektor Hanspeter Staffler Anfang 2017 erstellte Gesetzesentwurf darauf ab die Position der Amtsdirektoren zu stärken und die Position der Resortdirektoren zu schwächen, ist es jetzt genau umgekehrt. Die Resortdirektoren sollen wie normalen Landesbeamte eingestuft und ihre Rechte wesentlich erweitert werden.

Auffällig ist auch, dass im neuen Gesetz für die Gehälter der Führungskräfte eine neue Obergrenze von 240.000.- € eingeführt wird. Der derzeit am besten verdienende Landesbeamte – Generalsekretär Eros Magnago - kommt auf ein Jahressalär von ca. 150.000.- €. Die bisherige Obergrenze lag bei 160.000.- €. Das Limit wurde also um  exakt 50% (!) erhöht.

Wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich die Jahreseinkommen der Resortdirektoren in den nächsten Jahren still und leise in Richtung 240.000.- € bewegen werden, kann sich jeder selber ausrechnen.

Dass in der Privatwirtschaft vergleichbare Spitzenjobs besser bezahlt werden, ist bekannt. Dass ein Spitzenjob in der Privatwirtschaft allerdings auch mit zum Teil wesentlich mehr Aufwand und insbesondere mit wesentlich mehr Unsicherheiten und Stress verbunden ist als die eines pragmatisierten Landesbeamten sollte auch bekannt sein. Diese scheinbare Ungleichheit soll jetzt mit einem ordentlichen Griff in den Steuertopf ausgeglichen werden.

Dass die derzeit über 200 Ämter, 32 Abteilungen und 13 Resorts in der Landesverwaltung in Zukunft weniger werden – wie vor einigen Jahren noch versprochen - kann getrost als sehr unwahrscheinlich eingestuft werden. Demnach werden die Ausgaben für die Landesverwaltung in Zukunft steigen. Woher diese Gelder dann genommen werden kann sich jeder ausrechnen, der bei Neuanfang eines Kindergartenjahres darum bangt dass schon wieder Gruppen zusammengelegt werden, dass die Anzahl der pädagogischen Mitarbeiter schon wieder reduziert wird und manche Kosten schon wieder auf die Eltern abgewälzt werden.