Dienstleistungszentrum Altenheim?
Die Schwierigkeiten, Personal für die Pflege in den Altenheimen und für die Hausbetreuung zu finden, belastet viele Südtiroler Familien. Darüber sind nicht nur die direkt Betroffenen besorgt, sondern auch die verantwortlichen Institutionen und die Rentnergewerkschaften. Gabriella Bisacco vom AGB/CGIL beispielsweise erklärt, dass die Gewerkschaft ihre Hilfe anbieten wird, so gut sie kann, allerdings seien die Möglichkeiten eher beschränkt. „Die Belastung, die sich aufgrund eines Pflegefalles ergibt, bleibt daher bei den Familien hängen. Wir sehen, dass dann besonders die Frauen Schwierigkeiten haben, ihre Arbeit mit den Anforderungen der Pflege eines Familienmitglieds zu vereinbaren“, so Bisacco, die weiters auf die absolut notwendige Unterstützung durch das Geld aus dem Pflegefonds hinweist. Dies bleibe aber leider nur eine halbe Sache, wenn keine Leute gefunden werden, welche die Pflegeleistungen erbringen.
Die Verzweiflung der Familien öffnet somit oftmals die Tür zur illegalen Arbeit oder zu Dienstanbietern, die nicht immer völlig transparent sind.
„Die Verzweiflung der Familien öffnet somit oftmals die Tür zur illegalen Arbeit oder zu Dienstanbietern, die nicht immer völlig transparent sind“, betont die Gewerkschafterin und erklärt, dass für den AGB/CGIL die Hauspflege nach wie vor ein wichtiges Angebot darstellt. Sie entlaste nicht nur die Pflegeheime, sondern ermögliche es den älteren Menschen auch, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben. Was die Seniorenheime betrifft, bringt der Generalsekretär des LGR/SPI, Alfred Ebner, interessante Vorschläge ins Spiel. Nicht nur moderne Technologien könnten diese Prozesse erleichtern, sondern auch die Rolle der Altenheime sollte neu überdacht werden. „Neben der Betreuung der dort untergebrachten Personen könnten sie auch zu einer Einrichtung werden, die eine Reihe von Dienstleistungen anbietet und die der Gemeinschaft zur Verfügung stehen. Es gibt bereits einige begrenzte Erfahrungen in dieser Richtung, die man ausweiten könnte. Deshalb wäre es wichtig, eine offene Diskussion über diese Themen in die Wege zu leiten. Es wäre eine Chance, die die Politik ergreifen sollte. Die Gewerkschaft ist bereit, ihren Beitrag zu leisten“, so Ebner.
Vorstellbar wäre beispielsweise, dass auch in einem Seniorenwohnheim Arztvisiten abgehalten werden.