Kultur | Fasching

Viele Kostüme

Ein SALTO-Besuch bei Martina Varesco Schenk und Margit Geier im Kostümfundus der Vereinigten Bühnen Bozen. [Video]
Fasching
Foto: SALTO (Mauro Podini)
  • „Lieber glücklich statt gut angezogen“, meinte einmal die vor einem Jahr verstorbene Modeikone Iris Apfel (1921-2024) und fügte ihrer frohgemuten Feststellung hinzu: „Wobei es natürlich wünschenswert ist, beides zu sein.“ Kleider machen Leute, heißt es bekanntlich; es gibt aber natürlich auch: Leute, die Kleider machen. Und es gibt jene, die sie sogar verleihen. 
    Seit mehreren Jahrzehnten verfügen die Vereinigten Bühnen Bozen über einen üppig ausgestatteten Kostümfundus, der sich – nicht nur während der närrischen Zeit – großer Beliebtheit erfreut. „Im Fundus befinden sich alle Kostüme, die für Schauspielerinnen und Schauspieler bisher benötigt wurden“, erzählt die Leiterin Martina Varesco Schenk. Beim Gespräch mit SALTO in der Bozner Roenstraße verrät sie, dass bezüglich dem passenden Kostüm „immer wieder auf den Fundus zurückgegriffen wird“, dass aber auch Kostüme an Vereine und Privatpersonen „vermietet werden.“ 
     

    Bär oder Schaf? Oder Trump?


    Im Unterschied zu vielen Kostümen, die vor allem während der Faschingszeit am Kleidermarkt angeboten werden, wurden (und werden) die Gewänder oder Maskierungen im Bozner Kostümfundus auf Maß von der Schneiderei angefertigt. Insofern besitzen die Kostüme im Bozner Fundus auch ein "imaginäres Qualitätssiegel" und stehen für eine nachhaltige Produktion. „Es kommen viele Leute bewusst zu uns, um nicht ausdrücklich etwas Neues zu kaufen oder zu bestellen.“  Qualitativ sind „unsere Kostüme äußerst hochwertig“ und sind bei genügender „Vorsicht“ auch sehr resistent. 

  • Video und Schnitt: Mauro Podini / Interview: Martin Hanni
    (c) SALTO

  • „Im vergangenen Jahr hab ich angekündigt, dass ich nicht mehr weitermache. Für heuer hab ich mich aber noch einmal überreden lassen“, meint Mitarbeiterin Margit Geier. „Die Arbeit hier“, sagt sie, „wird im Alter etwas beschwerlich“  – die „Leitern auf und ab“ und auch das „Gewicht gewisser Kostüme ist nicht zu unterschätzen“. Mit dem morgigen Montag leitet sie ihren Ruhestand im Kostümfundus ein. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“