Politik | Rentenskandal

Rollt nun die Klagewelle der Altmandatare?

Franz Pahl verteidigt die Ehre und das Geld der Alt-Mandatare. Anstatt sich beleidigen zu lassen und von weiteren Rentenkürzungen zu reden, sollte man den Abgeordneten dankbar für ihre politische Arbeit sein.

Der langjährige SVP-Landtagsabgeordnete Franz Pahl stellt sich an die Spitze der vom Rentenskandal betroffenen Ex-Politiker. Er wurde von 90 Altmandataren zu ihrem Präsidenten gewählt, um die erworbenen Rechte auf die Politpensionen zu verteidigen. In der Tageszeitung Alto Adige legt er in einem Interview seine Version der Dinge dar und stellt unter anderem jene alte Rechnung auf, die bereits Regionalratspräsidentin Rosa Thaler zur Verteidigung der Vorschusszahlungen heranzog. Franz Pahl besteht darauf: "Von 1995 bis 2012 haben unsere Rentenansprüche bereits eine starke Reduzierung erfahren. 2012 wurden diese noch einmal um 40% gekürzt, jetzt werden wir keine weiteren Einschnitte mehr akzeptieren!" Er selbst war 25 Jahre lang im Südtiroler Landtag aktiv, als Abgeordneter, als Landesrat und als Regionalratspräsident. Sein Rentenvorschuss beträgt 421.000 Euro sowie 620.000 Euro im Family Fonds geparkt, als effektive Pension erhält der Welsberger 2.862 netto ausgezahlt.

Dass die Medien und die Öffentlichkeit derart massiv über die Renten-Empfänger hergezogen sind, ist für Pahl kein Zeichen von gerechtem Volkszorn, sondern lediglich Ausdruck für eine allzu oberflächliche Information. Er werde auf keinen Fall weitere Schmähungen und Beleidigungen hinnehmen. Auf einen Brief, den er der SVP-Zentrale in die Brennerstraße geschickt hatte, hätte es niemand für notwendig befunden, zu antworten. Dabei sollte doch die Partei die Interessen und das Ansehen der eigenen Mandatare verteidigen, so Pahl. 

"Anstatt uns so vorzuführen, sollte man uns, den Ex-Politikern dankbar sein. Schließlich haben wir mit Einsatz für die Südtiroler Gesellschaft gearbeitet und stets das Beste gegeben." Aus diesem Grund seien die Ansprüche auf die Pensionsauszahlungen redlich, und man werde dazu auch rechtliche Wege beschreiten, kündigt Pahl an. Somit könnte die Antwort der Alt-Mandatare auf die noch ausstehende Rentenkürzung eine richtige Welle sein, eine Klagewelle vor Gericht.