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Koloniale Kunst

Aus der „Kleinen Saxifraga” soll demnächst eine Künstlerkolonie entstehen. Unterbringung, Ateliers, Workshops: Die Landesregierung macht das nun möglich.

An der Meraner Tappeiner-Promenade liegt eine alte Villa. Diese Villa wurde bereits vor 107 Jahren erbaut und thront über der Stadt, mit ihrem wunderbaren Ausblick aufs Etschtal. Landeshauptmann Luis Durnwalder kam auf seiner montäglichen Pressekonferenz fast schon beiläufig auf die „Kleine Saxifraga” zu sprechen. Das Land wird nämlich nun 283.000 Euro für die Sanierung der Villa zur Verfügung stellen. Zwar wurde sie bis jetzt von der Meraner Stiftung „Der Bienenkorb” verwaltet, diese wird in Zukunft aber keinen Einfluss mehr darauf ausüben. Denn von nun an ist Schloss Tirol für das Gebäude verantwortlich, zusammen mit der Galerie „kunst Meran”. „Ich habe großes Vertrauen”, verrät die Direktorin von Schloss Tirol Paula Mair,„zusammen mit „kunst Meran” kann das gelingen”. Dass die Unterstützung des Landes überraschend gewesen sei, würde Mair nicht behaupten. „Bereits vor einem Jahr bin ich kontaktiert worden. Damals fragte man mich ob Schloss Tirol mit der „Saxifraga“ etwas anfangen kann“, sagt Paula Mair, „nur wenn man Unterbringungsmöglichkeiten, Ateliers und gelegentliche Workshops für Künstler bewerkstelligen kann, antwortete ich.“ Und so habe man nun alles in die Wege geleitet.

Durnwalders Aussage, Künstler aus dem Rest Europas anlocken zu wollen, könne Mair nur begrüßen. „Man kann die Villa sicherlich so attraktiv gestalten, dass nicht nur einheimische Künstler angelockt werden“, erklärt Mair. Die Stadt Meran habe aber keinen Einfluss darauf wie die neuen Verwalter handeln werden. Bei der Umsetzung der geplanten Künstlerkolonie sei die Meinung der Stadt irrelevant, so die Direktorin von Schloss Tirol. Nun werde man sehen, ob sich interessierte Künstler finden lassen und bis wann diese einziehen können.