Wirtschaft | SEL

Rettender Vergleich

Die Landesenergiegesellschaft SEL hat ihr Steuerverfahren gelöst. Der Hochzeit mit den Etschwerken steht nichts mehr im Weg.

Das Damoklesschwert über der Landesenergiegesellschaft SEL und ihrer  Fusion mit den Etschwerken ist gebrochen: Der jahrelange Streit um Steuernachzahlungen der SEL im Zusammenhang mit dem Einstieg bei den Enel-Werken konnte mit einem Vergleich gelöst werden. 600, ja laut manchen Quellen gar 700 Millionen Euro hatte die  Steueragentur vom heimischen Energieriesen verlangt. Nun sind es „nur“ mehr 35,6 Millionen Euro.

Auslöser des jahrelangen Zwists war der Vorwurf, dass die SEL bei ihrem Einstieg in die Enel-Werke vor fünf Jahren intern Konzessionen verschoben hätte, um damit bewusst Steuern zu sparen. Noch dazu zu einem Zeitpunkt, als noch nicht einmal klar war, ob die Konzessionen für die Enel-Werke überhaupt an die SEL gehen. Laut der Steuerbehörde wurden dadurch rund 250 Millionen Euro an Steuern nicht bezahlt. Neben der Nachzahlung drohten der Landesenergiegesellschaft eine mindestens ebenso hohe Strafzahlung und Zinszahlungen – und damit ein an die Substanz gehender Abfluss von 600 bis 700 Millionen Euro.

Doch, wie die Tageszeitung Dolomiten in ihrer Mittwoch-Ausgabe einer für Donnerstag erwarteten offiziellen Mitteilung der Steuerbehörde vorgreift, konnte das Verfahren vergangene Woche abgeschlossen werden. Die nach zähen Verhandlungen erreichte Rückzahlung von 35,6 Millionen Euro kann auf drei  Jahre aufgeteilt werden.

Damit ist auch die letzte große Hürde auf dem Weg zur Fusion mit den Etschwerken aus dem Weg geräumt. Denn die Klärung der Steuerfrage war laut einer  Sicherungsklausel im Fusionsvertrag Voraussetzung für die Zusammenlegung mit dem kommunalen Stromversorger. Diese hätte eigentlich schon Ende November erfolgen sollen. Nun scheint das neue Datum 31. Dezember und somit ein operativer Start der neuen Gesellschaft mit Anfang 2016 gesichert.