Gesellschaft | Schule

Italienisches Personal für deutschen Kindergarten

Paul Köllensperger mischt sich in die Sprachen-Diskussion im Kindergarten ein: Was für italienische Kindergärten gilt, muss auch für deutsche die Regel sein, fordert er.

Die Diskussion ist bereits einige Monate alt. „Tauschen wir Kindergärtnerinnen“, lautet der Vorschlag, den Gewerkschaften wie italienisches Schulamt an ihre deutschsprachigen Pendants richten. Ausgangspunkt sind jene 8,75 Stellen, die seit vergangenem Sommer in italienischen Kindergärten für deutschsprachige Mitarbeiterinnen reserviert sind. Ein Vorteil für Kinder und die immer größere Zahl an italienischsprachigen Eltern, die wünschen, dass ihre Kinder so früh wie möglich an die Zweitsprache herangeführt werden. Ein Nachteil für italienischsprachige pädagogische Fachkräfte, die keine fixe Stelle haben – und aufgrund der Vorzugsspur für ihre deutschsprachigen KollegInnen im Herbst noch stärker um eine Stelle zittern als sie es aufgrund der sinkenden Nachfrage in der italienischen Kindergartenwelt ohnehin schon müssen.

Die Lösung, die auf der Hand liegt wäre, diesem Personal in den deutschsprachigen Kindergärten den selben Raum einzuräumen. Doch auch wenn sich laut einer Umfrage des Landesbeirats der Eltern drei Viertel der befragten Familien für eine Intensivierung des Italienischunterrichts aussprachen, scheint das Thema für eine solche pragmatische Antwort bislang immer noch politisch zu heiß zu sein. Ob es tatsächlich so ist, will nun Paul Köllensperger wissen. Denn im September soll im Landtag ein Abänderungsantrag des M5S-Abgeordneten behandelt werden, der genau eine solche Gegenseitigkeit einfordert. 8,75 Stellen für italienischsprachiges Fachpersonal im deutschen Kindergarten, fordert Köllensperger darin. Damit könnte man ein größeres Gleichgewicht bei den Einschreibungen erreichen und den Erwartungen der Eltern besser gerecht werden, begründet der Abgeordnete seinen Antrag. Dass dies nicht allseits so gesehen wird, ist jetzt schon klar. Für Diskussionen im Herbst ist also bereits gesorgt.