Gesellschaft | Sanitätsreform

PD: Applaus für Martha

In ihrer Partei mag Martha Stocker Probleme haben. Koalitionspartner PD ist dagegen mit der Sanitätsreform hoch zufrieden.

Zumindest auf den Koalitionspartner ist Verlass, mag sich Gesundheitslandesrätin Martha Stocker in diesen Tagen denken. Denn während parteiintern nach der kurzen Ruhepause am Montag Abend das Theater um die Sanitätsreform munter weitergeht, verlief ein Treffen mit den Sanitätsverantwortlichen des Partito Democratico offenbar zu vollster Zufriedenheit beider Seiten. Eine Reform, die man als durchaus epochal bezeichnen kann, urteilt der Sprecher der Gruppe und Chirurg am Bozner Krankenhaus Antonio Frena. Was ihn freut: Die SVP habe keinen Rückzieher gemacht. „Ein solcher wäre aber auch nicht möglich gewesen, da die Erhaltung unseres Sanitätssystems wesentlich von dieser Reform abhängt.“ Und die Garantie einer Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung ist laut dem ehemaligen PD-Parteisekretär eine prioritäre Pflicht der Politik.

Volle Unterstützung vom PD also für die Eckpfeiler der Reform – von der Verwaltungsreform bis hin zur klaren Abgrenzung der betrieblichen Kompetenzen von jenen des Gesundheitsassessorats. Auch bei den Kürzungen scheint sich Frena nicht am ungenutzten Potential zu stören, das Gewerkschafter Michele Buonerba anmahnt. „Si è registrata una completa convergenza sul concetto di eliminazione degli sprechi, ovunque vengano riscontrati, ed un rifiuto dei tagli lineari che non tengono conto dei livelli di competenza delle singole strutture“, heißt es dazu. Besondere Begeisterung weckt  bei Frena das Konzept von einem Krakenhaus mit zwei Sitzen in der Peripherie.

Was dagegen die Geburtenstationen anbelangt, bleibt der Arzt diplomatisch, wenn auch deutlich: „Der PD stellt sicher nicht die Anwendung von Regeln der Internationalen Gesundheitsorganisation zum Schutze von Mutter und Kind in Frage“, meint er. Doch man werde aufmerksam die Bemühungen von Landeshauptmann Kompatscher auf römischer Ebene verfolgen. „Sempre nell’intento di non creare una sanità ‚ad provinciam’ ma una sanità ‚ad personas’, cioè nell’interesse dei cittadini e basata sulle evidenze."