Faire Kleider im Kopf
Bio und fair ist in: zumindest bei Kaffee, Bananen und anderen Lebensmitteln. Bei Kleidern ist dieser Trend noch nicht angekommen. Dort ist Modisches und Neues gefragt, unabhängig davon, wie billig T-Shirts oder Jeans sind. Die Herstellungsbedingungen interessieren kaum, Leiden der Näherinnen oder Umweltzerstörungen werden ausgeblendet.
Mit einem Videowettbewerb laden oew-Organisation für Eine solidarische Welt, Südtiroler Weltläden und youngCaritas zum Nachdenken ein. Junge Menschen zwischen zwölf und 28 Jahren sind aufgerufen, bis zum 5. Mai 2016 einen Videoclip von maximal drei Minuten zu entwickeln und auf die Webseite www.fairtrend.org zu laden. Humor ist gewünscht, Lösungsansätze sind gefragt. Zu gewinnen gibt es unter anderem einen Zweitagestrip für drei Personen nach Caneva-World oder ein Interrail-Ticket.
Bevor ein neues T-Shirt in unserem Kleiderschrank landet, ist es schon einmal um die Welt gereist. Auf dieser Reise läuft einiges schief: Die Umwelt wird verschmutzt und Arbeiter*innen werden ausgebeutet. Pro Jahr kaufen Menschen in Mitteleuropa im Durchschnitt 60 Kleidungsstücke: Vieles davon ziehen sie nie oder nur einmal an. Allein in Südtirol werden jährlich rund 2.500 Tonnen Kleider weggeworfen.
oew, Südtiroler Weltläden und youngCaritas möchten junge Menschen mit einem Videowettbewerb unter dem Titel „Fair Trend Video Contest“ zum Umdenken auffordern. Zwölf- bis 28-Jährige sind eingeladen, einen Videoclip zu erstellen, der die Problematiken der Kleiderproduktion sichtbar macht und Lösungsansätze aufzeigt. Der Clip sollte nicht länger als drei Minuten dauern und innerhalb 5. Mai 2016 auf der Webseite www.fairtrend.org hochgeladen sein. Dort finden sich auch alle weiteren Informationen.
Verena Gschnell, Bildungsreferentin der oew, erklärt: „Beim Essen sind die Gedanken von fair und bio teilweise angekommen und entwickeln sich zum Trend. Bei Kleidern hingegen scheint immer noch günstig das einzig Wichtigste zu sein, Hauptsache die Stücke entsprechen der Mode und dem neuesten Schrei.“ Durch die Stoffe würden keine Informationen über Produktionsbedingungen von Näher*innen oder Färber*innen sickern.
Brigitte Gritsch von den Südtiroler Weltläden ergänzt: „Wer Strumpfhosen um einen Euro oder ein T-Shirt um 3 Euro kauft, kann sicher sein, dass in der Produktion und bei der Preisgestaltung einiges schiefgelaufen ist.“ Um solche Preise könne nicht produziert werden. „Aber auch teure Kleidung ist nicht unbedingt fair“, ergänzt sie.
Sabrina Eberhöfer von youngCaritas pocht auf die Vernunft: „Jugendliche haben spritzige neue Ideen und können Vorreiter sein, wenn es darum geht, etwas zu ändern.“ In den Videos sollen sie Alternativen zum ständigen Neukauf von Kleidern, Taschen und Schuhen aufzeigen.
Auf die Gewinner*innen warten tolle Preise. Unterstützt wird die Aktion vom Amt für Kabinettsangelegenheiten der Autonomen Provinz Bozen und von folgenden Sponsoren: Rainbow Solutions, Vai e Via AktivReisen, WAMS Fashion, Benvado, olleTog, Area47 und recolution.de.