Umwelt | Dolomitenpässe

“Die einzige Lösung ist: bohren”

In der Diskussion um die Passsperren fordert Albert Pizzinini (Ladins Dolomites) Weitsicht – und “Tunnels zwischen den ladinischen Tälern”.
Sellajoch
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Einen Schritt nach vorne und zwei zurück. Diesen Eindruck haben nicht nur Grüne und Umweltschützer wenn sie an die Dolomitenpässe bzw. die Initiativen zur Verkehrsberuhigung denken, die in den vergangenen Jahren experimentiert wurden – und von der neuen Landesregierung nun wieder auf Eis gelegt worden sind. Nach der Ankündigung von Landesrat Daniel Alfreider, die Passstraßen im heurigen Sommer für den Verkehr völlig offen zu halten, meldet sich nun auch Albert Pizzinini zu Wort. Pizzinini sitzt für die Ladins Dolomites im Gemeinderat von Abtei/Badia und meint: “Die einzige Lösung ist: bohren.”

“Es ist mittlerweile langweilig geworden. Die Zeit vergeht, Mobilitätslandesräte kommen und gehen, aber es bleibt alles beim alten ‘nichts Tun’”, schickt Pizzinini in einer Stellungnahme in Sachen Dolomitenpässe und der “ewigen Diskussion, die jährlich auftaucht” – sperren oder offen halten – voraus. Er ist überzeugt: “Die ladinischen Täler stehen vor einer Herausforderung, die Langsicht braucht. Die Wintersaison wird sich im Durchschnitt klimabedingt verkürzen – also muss man auf den Sommertourismus setzen. Ausschlaggebend wird der Radsport sein – und selbstverständlich unsere weltberühmten Dolomitenpässe.” Ebenso klar ist für Pizzinini: Der Verkehr auf den Pässen muss verringert oder gar gestoppt werden – “aber nicht ohne eine effiziente Alternative”.

“Jeder muss verstehen, dass, wenn man die Pässe schließen will, effiziente Alternativen haben muss, die nicht die öffentlichen langsamen Verkehrsmittel sind oder der Umweg über das Pustertal.”
(Albert Pizzinini, Ladins Dolomites)

Eine solche “umweltfreundliche und weitsichtige Alternative” sieht der Badiot im Bau von Tunnels zwischen den ladinischen Tälern. “Dazu soll auch eine Zugverbindung errichtet werden.” Eine solche ist aber spätestens mit dem gestoppten Plänen zum Dolomitenzug in weite Ferne gerückt.  “Leider aber”, befürchtet Pizzinini folglich, “fehlt dazu der Wille und wir werden Jahrzehnte mit der selben Diskussion weitermachen”.