Gesellschaft | Sanität

Gesund sparen - geht das?

Neues Spardiktat in der Sanität. 2,4 Milliarden Euro müssen die Regionen einsparen. Unter anderem sollen Privatkliniken mit weniger als 40 Betten geschlossen werden.

Keine Kürzungen der Geldmittel, sondern Sparen heißt die Devise des italienischen Staats. Auch bei den Gesundheitsausgaben müssen Kosten gesenkt, unnötige Ausgaben vermieden werden. Insgesamt 2,4 Milliarden Euro sollen die italienischen Regionen 2015 im Sanitätswesen einsparen. Das sieht das Stabilitätsgesetz der Regierung vor. Unter deren Druck hat sich vor einigen Tagen erneut die Konferenz der Regionen getroffen, um gemeinsam an einem Sparplan zu arbeiten. Bereits kurz nach Ostern soll der Stabilitätspakt dann in einer Staat-Regionen-Konferenz unterzeichnet werden. 

Der Löwenanteil der Einsparungen soll durch die Neuverhandlung der Verträge für Waren und Dienstleistungen gestemmt werden - ganze 1,4 Milliarden Euro. Weitere 545 Millionen Euro Ausgabenkürzungen sind bei den Medikamenten vorgesehen, die Kranke kostenlos erhalten. 35 Millionen Euro sollen nach Neuverhandlung der Preise einiger Medikamente gespart werden. 

Für die restlichen Einsparungen werden Krankenhäuser und Kliniken herangezogen. Erstere müssen Abteilungen schließen und Bettenplätze streichen. Diese in Südtirol hinlänglich bekannten und heftig umstrittenen Einschnitte waren bereits 2014 durch den Gesundheitspakt zwischen Regierung und Regionen besiegelt worden. Auf der anderen Seite wird die Kooperation mit jenen Kliniken, die mit den regionalen Gesundheitssystemen zusammenarbeiten, neu bewertet. Kurz, Kliniken mit weniger als 40 Bettenplätzen droht die Schließung. Es sei denn, sie entschließen sich zu einer Fusion. Nur Kliniken mit mindestens 80 Plätzen sollen auch weiterhin mit den regionalen Gesundheitssystemen zusammenarbeiten können. In Südtirol haben fünf private Kliniken und Rehabilitationszentren Abkommen mit dem öffentlichen Gesundheitssystem. Und zwar die Bozner Kliniken "L. Bonvicini" (89 Betten), "Villa Melitta" (69 Betten) und die Marienklinik (96 Betten) sowie die Klinken "Villa St. Anna" (56 Betten) und "Martinsbrunn" (65 Betten) in Meran.

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