Politik | Post

"Los von italienischer Post"

Auch Südtirols Post soll sich von Italien lossagen, fordert die Südtiroler Freiheit. Die Landesregierung sucht dagegen einen neuen deutschen Postdirektor.

Nach dem Fußball knöpft sich Bernhard Zimmerhofer die Post vor. „Italienische Post soll sich aus Südtirol zurückziehen“, fordert der Abgeordnete der Südtiroler Freiheit am Montag. Seine Lösung für die Dauerbaustelle aus Personalnot, teuren Tarifen und mangelhaften Zustellungen? Die Landesregierung solle keine weiteren Verhandlungen mit der italienischen Post mehr anstreben und stattdessen eine Konvention mit der österreichischen oder deutschen Post abschließen. „Ein Weiterverhandeln des Landes mit der italienischen Post bedeutet wieder nur ein Weiterwursteln und ein Hinauszögern der immer gravierender werdenden Probleme!“, warnt Zimmerhofer.

Landeshauptmann Arno Kompatscher sieht das naturgemäß anders. Er ist derzeit nicht auf der Suche nach einem Nachfolger für Südtirols ersten deutschen Postdirektor Ferdinand Unterkircher, der mit Beginn des kommenden Jahres seinen Ruhestand antreten will. Die Landesregierung will die Bozner Postdirektion im Zuge der laufenden Verhandlungen mit Rom auch mit mehr Kompetenzen ausstatten. Denn nach dem Fallenlassen des Plans einer Landespost, sollen die Postdienste über die Gelder des Mailänder Abkommens teilweise von Südtirol mitfinanziert werden. Demensprechend mehr Mitsprache will sich das Land auch herausverhandeln. Wie Kompatscher in der Montag-Aussage der Dolomiten erklärt, will man in der aktuellen Stufe der Verhandlungen mit Unterstützung der Parlamentier in Rom eine Regelung im Stabilitätsgesetz abzuwenden, wonach die Post ab 2017 nur mehr drei Mal die Woche zugestellt wird. Demnächst werden bei einer Verhandlungsrunde in Bozen aber auch eine Verbesserung der Dienste sowie die Neubesetzung der Direktion auf der Tagesordnung stehen. Sicher ist in jedem Fall, dass die Stelle auch nach Unterkrichers Pensionierung der deutschen Sprachgruppe vorbehalten werden soll. Doch damit wird sich Bernhard Zimmerhofer wohl nicht zufrieden geben.