Politik | Mobilität

„BICIplan in unserem Sinne“

Am vergangenen Donnerstag hat der Brixner Gemeinderat den „Biciplan“ genehmigt. Kritik kommt vom Team K und der Süd-Tiroler Freiheit, Zustimmung von den Grünen.
In der Gemeinderatsitzung von Donnerstag (29. Juni) wurde der „Biciplan“ auch mit der Stimme der Vertreter der Grünen Bürgerliste – Alternativa Ecosoziale (GBL_AES) genehmigt. „Die Zielsetzungen einer Demokratisierung der Mobilität, die den öffentlichen Raum wieder den Menschen zurückgibt, überzeugt und ist Ansporn, für eine wirklich nachhaltigere Mobilität zu arbeiten. Damit die ehrgeizigen Maßnahmen auch in die Tat umgesetzt werden, braucht es Geld, ein begleitendes Monitoring und die Teilhabe der Bürger:innen“, so die beiden Gemeinderäte, Verena Stenico und Markus Frei der GBL_AES.
 
 
img_1411.jpeg
Verena Stenico und Markus Frei, Gemeinderäte der GBL_AES: „Die Zielsetzungen einer Demokratisierung der Mobilität, die den öffentlichen Raum wieder den Menschen zurückgibt, überzeugt und ist Ansporn, für eine wirklich nachhaltigere Mobilität zu arbeiten.“ (Foto: GBL_AES)
 
Mit einer vertiefenden Anfrage zu den ersten Erfahrungen mit dem „verkehrsberuhigten“ Straßenabschnitt in der Peter-Mayr-Strasse wollen Stenico und Frei in Erfahrung bringen, ob und wie die Ergebnisse dieser Maßnahme monitoriert und erhoben wurden. „Aus Rückmeldungen der Anrainer und eigenen Beobachtungen, mussten wir feststellen, dass man vom Ziel 30er Zone noch weit entfernt ist, auch wenn Stadtrat Thomas Schraffl in der Sitzung von einer Halbierung der Geschwindigkeit gesprochen hat. Hingegen wurden die strukturellen Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung schon nach ein paar Wochen entfernt. In diesem Punkt ist der Biciplan klar und fordert die Anpassung der Schicken bei Ein- und Ausfahrt des Streckenabschnitts und erinnert daran, dass diese als 30er Zone gedacht ist“, erklären die Gemeinderäte der GBL_AES.
 
 
So kann eine menschenfreundliche und demokratische städtische Mobilität entstehen.
 
 
Zum Verkehrsaufkommen und der Nutzung der angebrachten Fahrradspuren wollen Stenico und Frei konkrete Zahlen in Erfahrung bringen, weil nur anhand von messbaren Fakten man auch weitere Entscheidungen treffen könne.
Eine offene Frage wurde im Zuge der Gemeinderatsitzung auch thematisiert: das Geld. Diesbezüglich wurde im Biciplan keine klaren Zahlen genannt und auch die Zeitpläne für die Umsetzung wurden nur vage in kurz-, mittel- und langfristige Kategorien unterteilt, so die Kritik der Gemeinderäte. Laut Stadtrat Schraffl sollen die Gelder für die ersten beiden Projekte in der Kassian-Straße und im Fischzuchtweg mit EFRE-Geldern finanziert werden.
Mit PUMS und Biciplan habe sich die Gemeindeverwaltung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, das nicht ohne die Teilnahme und Miteinbeziehung der Bevölkerung umsetzbar ist. Ausgehend von einem kontinuierlichen Informationsfluss, ähnlich den Anfängen des Stadt-Land-Fluss Projekts, forderte die GBL_AES in der Gemeinderatsitzung die kontinuierliche Miteinbeziehung der Bevölkerung und der Nutzer und Verkehrsteilnehmer, um diesen Mentalitätsumschwung, wie ihn der Projektverantwortliche Francesco Avesani selbst nannte, zu initiieren. „So kann eine menschenfreundliche und demokratische städtische Mobilität entstehen“, so Stenico und Frei.