Gesellschaft | Bildung

Morgen fängt die Schule an

Knapp 91.000 Kinder und Jugendliche werden ab Dienstag wieder die Schulbank drücken. Die Einrichtungen seien gut vorbereitet.
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Foto: Pixabay
Die Sommerferien gehen zu Ende. Für die Führungskräfte, Lehrer und Kindergärtnerinnen hat das Bildungsjahr bereits seit einigen Wochen mit ersten Sitzungen zur Vorbereitung auf die didaktische Tätigkeit begonnen. 90.958 Kinder und Jugendliche werden ab 5. September wieder die Kindergärten sowie die Grund-, Mittel-, Ober- und Berufsschulen in Südtirol besuchen, davon 65.742 in deutsch-, 22.199 in italienischsprachigen und 3.017 in ladinischen Bildungseinrichtungen.
 
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Rückblick auf das Sommerangebot mit Landesrätin Waltraud Deeg: Wöchentlich haben fast 20.000 Kinder und Jugendliche an einem der 498 Sommerbetreuungsprojekte teilgenommen. (Foto: LPA / Greta Stuefer)
 

Deutsche Schule

 
Für den deutschen Bildungsbereich wird im Schuljahr die Weiterarbeit an der inklusiven Schule und diversen Präventionsprojekten wichtig sein. „Wir müssen unseren Schülerinnen und Schülern Ruhe und Stabilität geben. Sie brauchen Lernorte, an denen sie sich aufgehoben fühlen. Vertrauen, dass sie es in ihrer Einzigartigkeit schaffen und Wertehaltungen, die sie in ihrer Entwicklung bestärken. Wir haben gesetzliche Freiräume gewonnen, die wir nun ausgestalten wollen, immer mit Blick auf das Wohl der Kinder und Jugendlichen“, sagt der deutsche Bildungslandesrat Philipp Achammer.
 

Ladinische Schule

 
Mehr Bewegung und Sport sowie stufenübergreifende Angebote, die Übergänge sowie die Implementierung des Lernens an außerschulischen Lernorten werden heuer für die Bildungseinrichtungen in Gröden und im Gadertal bedeutend sein. „Der zusätzliche Sportunterricht, den wir weiter anbieten, soll der Entwicklung der Kinder zugutekommen und die Einbindung außerschulischer Lernorte sowie die Implementierung des mehrsprachigen Unterrichts sind gute Voraussetzungen, um Kindern und Jugendlichen einen guten Kompetenzerwerb zu ermöglichen, immer aber auch mit Augenmerk auf das Ladinische als Sprache des Herzens“, so der ladinische Bildungslandesrat Daniel Alfreider.
 

Italienische Schule

 
Für den italienischen Bildungsbereich liegt der Fokus im neuen Schuljahr auf Qualität. „Ich habe mir sehr gewünscht, dass wir an der Verbesserung eines Schulsystems arbeiten, das bereits eine hohe Qualität aufweist und das sich hoffentlich in den kommenden Jahren weiter verbessern wird“, sagt der italienische Bildungslandesrat Giuliano Vettorato. „89 Lehrerinnen und Lehrer haben vor kurzem ihre Stelle angetreten, und insgesamt wurden 170 Lehrerinnen und Lehrer qualifiziert, damit wir einen angemessenen Unterricht gewährleisten und uns auch in diesem Jahr auf den Bildungserfolg, auf eine zunehmend mehrsprachige, digitalisierte und gesunde Schule konzentrieren können“, erklät Vettorato.
 

Sommerbetreuung

 
Wöchentlich haben in den vergangenen Monaten fast 20.000 Kinder und Jugendliche an einem der 498 Sommerbetreuungsprojekte teilgenommen. Die Familienagentur des Landes übernimmt im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung der Sommerbetreuung eine wichtige Rolle: Fast 17 Millionen Euro stellt das Land in diesem Jahr für 483 Projekte für 19.435 betreute Kinder pro Woche in allen 116 Gemeinden zur Verfügung.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeige einen starken Zuwuchs, führte die Direktorin der Familienagentur, Carmen Plaseller, bei der heutigen Pressekonferenz aus: 2015 hätte das Land die Sommerbetreuung mit 4,7 Millionen Euro unterstützt, 2023 seien es mit 17 Millionen Euro mehr als dreimal so viel. „Uns ist eine qualitativ hochwertige und inklusive Gestaltung der Projekte ein wichtiges Anliegen, ebenso geht es darum die Elterntarife möglichst für alle bezahlbar zu halten“, hob Plaseller hervor.
Aus einer Erhebung der Familienagentur geht hervor, dass für rund 72 Prozent der Angebote Elterntarife in der Höhe von maximal 80 Euro pro Woche bezahlt wurden. Dabei schauen besonders die Gemeinden vermehrt darauf, die Elterntarife erschwinglich zu halten. Dies sei ein Beweis dafür, dass die Sommerbetreuung auch von den Gemeinden gewollt und bewusst gefördert werde, hielt die Direktorin der Familienagentur fest.
Die Sommerbetreuung sei ein Gemeinschaftsprojekt, wies Landesrätin Waltraud Deeg hin, bei dem im Herbst mit der Planung für das kommende Jahr begonnen werde. Sie forderte darum: „Es braucht eine Ganzjahresfinanzierung für eine qualitativ hochwertige Sommerbetreuung, vor allem um eine gute pädagogische Vorbereitung und Begleitung des Betreuungspersonals sowie eine effiziente Verwaltung der Projekte garantieren zu können. Schließlich geht es darum, auch künftig ein stabiles, vernetztes, qualitativ hochwertiges Angebot den Familien, den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen.“