„Die SVP kann wieder Wahlen gewinnen“

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Entgegen der Wetterlage in Bozen – graue Wolken verhüllen den Himmel – spricht Parteifraktionsprecher Harald Stauder in der SVP-Zentrale heute Morgen von einem schönen Tag für die Südtiroler Volkspartei. Grund für diese Aussage sind die Ergebnisse der gestrigen Gemeinderatswahlen, durch die die SVP nun 102 von 116 Bürgermeistersesseln im Land besetzt. Um ihre Zufriedenheit und ihre bezüglichen Analysen kundzutun, lädt die Partei an diesem etwas regnerischen Montagmorgen deshalb zu einer Pressekonferenz in der Brennerstraße.
„Man kann sagen, dass die Südtiroler Volkspartei heute einer der Wahlsieger ist.“
„Die Wahlen waren ein wichtiger Meilenstein für uns, um zu sehen, wo wir stehen und wie es weiter geht. Wenn man die Zahlen analysiert, sieht man, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dass wir mit sehr viel Rückenwind in die Zukunft gehen können“, so Stauders eingängliche Analyse. Verantwortlich für diesen, der SVP zufolge großen Erfolg, macht er denjenigen, der nach ihm das Wort ergreift: Parteiobmann Dieter Steger. Dieser betont, dass die Gemeinderatswahlen von den Listen und Gruppen in den Gemeinden gewonnen werden, die Landespartei müsse während dieses Prozesses deshalb lediglich Ruhe halten. Die Ergebnisse der Wahl seien für ihn ganz klar eine Stärkung der politischen Mitte, entgegen dem derzeit so stark diskutierten Rechtsruck.
Steger hält einige Zahlen, Fakten fest. Darunter, dass die Listenstimmen der Volkspartei auf Landesebene von 53 auf 58 Prozent gesteigert werden konnten. Somit hat sich auch die Zahl der Gemeinderäte von 1.272 auf 1.341 erhöht. Besonders freue ihn zudem, dass auch die Zahl der weiblichen Gemeinderäte um rund 100 Frauen aufgestockt und der Anteil an jungen Kandidaten um 12 Prozentpunkte gesteigert werden konnte. „Wenn man das Ergebnis also objektiv und mathematisch betrachtet, kann man sagen, dass die Südtiroler Volkspartei heute einer der Wahlsieger ist“, erklärt Steger. Ein Wermutstropfen sei jedoch die Wahlbeteiligung, die von 65 Prozent bei den letzten Gemeinderatswahlen 2020 auf 60 Prozent geschrumpft ist. Dieser Trend besorge ihn, so Steger, da die Beteiligung am demokratischen Prozess die Garantie dafür sei, dass Demokratien stark bleiben können und resilient sind. Je weniger Beteiligung, umso mehr Platz werde für Extreme. „Die Wahlbeteiligung von 60 Prozent ist aber noch akzeptabel“, so der Parteiobmann. -
Durchwegs positiv – aber mit Ausnahmen
Obmann Steger nutzte die Gelegenheit der Pressekonferenz, um einige Highlights sowie negative Ergebnisse aufzuzeigen. Sensationell war Steger zufolge dabei der unerwartete Sieg der Volkspartei in der Gemeinde Eppan. Niemand innerhalb der Partei habe damit gerechnet, dass Lorenz Ebner zum neuen Bürgermeister auserkoren wird. Ein weiteres Highlight bildet für den Parteiobmann der Einzug in die Stichwahlen von Katharina Zeller in Meran. „Ich bin mir sicher, dass sie die Oberhand behalten und somit die 103. SVP-Bürgermeisterin des Landes werden wird“, bekundet Steger. Auf Nachfrage erklärt er, dass er sich sicher sei, dass Zeller und ihr Team eine gute Arbeit in Hinblick auf den zweiten Wahlgang leisten werden. Zudem seien 50 Prozent der Meraner Bevölkerung deutscher Muttersprache, was ebenfalls einen guten Ausgangspunkt für Zeller darstelle. Bezüglich der Unterstützung anderer Parteien gehe er nicht davon aus, dass Wähler des Mitte-links-Bündnisses plötzlich zu Dario Dal Medico abwandern.
„Wir haben unser Wahlziel mehr als erreicht.“
Weitere wichtige Ergebnisse für die SVP seien jenes in Wolkenstein und jenes in Bozen gewesen, wo die Partei trotz deutschsprachiger Konkurrenz vonseiten des Team K die meistgewählte Liste wurde. Keine guten Ergebnisse verzeichnet die SVP hingegen in Welschnofen – hier ging das Bürgermeisteramt an die Bürgerliste, die Mehrheit blieb bei der SVP – und in Andrian, wo sich eine ähnliche Situation abzeichnet. Letztlich analysierte Steger noch die einzelnen Bezirke, bei denen sich in allen ein prozentualer Stimmenzuwachs bis auf das bekannte SVP-Problemkind Wipptal (-3 Prozent). Den größten Zuwachs verzeichnete das Eisacktal mit einem Plus von knapp 10 Prozentpunkten. Mit Ende der Medienkonferenz kam der Parteiobmann somit zu folgendem Schluss: „Wir haben unser Wahlziel mehr als erreicht.“
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Steger sollte kleinere…
Steger sollte kleinere Brötchen backen. Der Eigenlob stinkt zum Himmel.