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Drei Herzen in einer Brust

Matteo Borzaga lebt, lehrt und forscht in allen drei Ländern der Europaregion. Der junge Universitätsdozent wurde nun von der Euregio zur “Person des Monats” gekürt.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Jeden Monat kürt die Euregio eine Persönlichkeit aus Tirol, Südtirol oder dem Trentino zur “Person des Monats”. Es sind dies Menschen, die entweder einen besonderen Bezug zum Territorium haben und somit die Europaregion “verkörpern”. Oder aber Männer und Frauen, die durch ihr bisheriges Leben oder ihre Tätigkeit die Vorteile und positiven Seiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unterstreichen. Auch Persönlichkeiten aus dem akademischen Umfeld zählen dazu. Interregionale Projekte bringen Akteure der drei Universitäten Trient, Bozen und Innsbruck miteinander in Kontakt und ermöglichen einen Know-How-Austausch. Vor diesem Hintergrund fiel die Wahl für den Titel “Person des Monats Juni” auf einen, der vielen an der Freien Universität Bozen bereits bekannt sein dürfte.


Von Süd nach Nord

Es ist Matteo Borzaga – der “euroregionale Uni-Professor”, wie man ihn auf der Seite der Europaregion nennt. Als einer der ersten Universitätsdozenten lehrt Borzaga an den drei Universitäten von Bozen, Trient und Innsbruck. Die Universitätskarriere des jungen Professors begann an der Universität Trient. Seine Lehr- und Forschungstätigkeit führte den Rechtswissenschaftler vom Süden in den Norden der Europaregion. Seit nunmehr 15 Jahren beschäftigt sich Borzaga mit Arbeits- und vergleichendem Arbeitsrecht, Europa- und internationalem sowie Sozialrecht. Zunächst forschte und lehrte er an der Freien Universität Bozen, dann auch an der Universität Innsbruck.

Derzeit reist er regelmäßig durch alle drei Länder der Europaregion, wo er auch an der Entwicklung euroregionaler Projekte beteiligt ist. Diese sollen dazu beitragen, rechtliche und administrative Hürden der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit abzubauen. “Nicht nur durch seine Lehrtätigkeit als Dozent dies- und jenseits des Brenners sondern auch durch seine Forschungstätigkeit trägt er zum Zusammenwachsen der Europaregion bei”, so die Begründung der Euregio für die Kür des Professors. Mit seinem jungen Alter – der gebürtige Trientner feiert am 21. Juli seinen 41. Geburtstag – hat Matteo Borzaga bereits über 70 Schriften veröffentlicht.

Matteo Borzaga auf einer Rechtstagung an der Universität Innsbruck.


Eine Vision

Neben den Lehr- und Forschungsaufenthalten in Italien und Österreich sammelte Borzaga auch außerhalb der Europaregion Erfahrungen. So etwa in Deutschland oder den USA. “Die Sprache war dabei sehr wichtig”, bestätigt er, der selbst vier Sprachen fließend spricht. Deutsch hat der Jurist ab der Grundschule gelernt. Unter anderem seine Expertise in vergleichendem Arbeitsrecht hat dem Jurist bereits des öfteren Gastauftritte bei Veranstaltungen der Euregio verschafft. Im Dezember vergangenen Jahres referierte er in Innsbruck über den Austausch von Studenten und Dozenten innerhalb der Europaregion. “Es handelt sich hier um drei kleine Universitäten, die ihre Stärken und ihre Schwächen haben”, erklärt er.

Für ihn ist eine größere Integration zwischen den drei Universitäten sehr wichtig, wie er betont: “Das bedeutet, dass zum Beispiel Studenten eine größere Auswahl an Kursen und an Studiengängen haben. Die Dozenten und Professoren hingegen haben nicht nur die Möglichkeit, an einer anderen Universität zu unterrichten, sondern gemeinsam mit Kollegen Forschungsprojekte zu entwickeln.” Interregionaler Austausch, ganz im Geist und Sinne der Europaregion. Naheliegend also, dass die Wahl der Euregio zur “Person des Monats” dieses Mal auf Matteo Borzaga fiel.