Kultur | Filmförderung

"Nur in Südtirol zu drehen, ist zu wenig"

Gemeinsamer Kampf von Pius Leitner und Andreas Pöder in Sachen Filmförderung: Wer Geld aus Südtirol bekommt, muss auch klar auf Südtirol Bezug nehmen.

Filmförderung ist ein Teilchenbeschleuniger für die heimische Wirtschaft, aber auch für die Kultur, sagt BLS-Direktor Ulrich Stofner im salto.bz-Interview. Allerdings nur, wenn die geförderten Filme einen eindeutigen Südtirol-Bezug haben, behaupten Pius Leitner und Andreas Pöder. Damit springen die Landtagsabgeordneten der Freiheitlichen und der Bürgerunion auf einen Dauerbrenner au, den der gebürtige Passeirer Filmemacher und Drehbuchautor Philipp J. Pamer (Bergblut) neu entfacht hat. Die strittige Frage: Wie viel Südtirol muss in den Filmen stecken, für deren Förderung das Land zwischen 2010 und 2013 über 15 Millionen Euro investiert hat. 

Zumindest soviel,  dass in den Filmen selbst der Südtirol-Bezug vorhanden ist und ersichtlich wird, hatte der junge Filmregisseur und Drehbuchautor Pamer vorgeschlagen. Flankiert wird er dabei umgehend von einem Beschlussantrag der Bürgerunions-Abgeordneten. Denn: Manche der bisher rund 90 geförderten Filme wurden nur in Südtirol gedreht, ohne dass dies im Film verdeutlicht wurde, sagt Andreas Pöder. „Oder es wurden lediglich Komparsen aus Südtirol engagiert ohne dass Südtiroler Schauspieler Sprechrollen oder gar wichtige Nebenrollen bzw. Hauptrollen erhielten.“ 

Pöders Vorstellung: Fördergelder soll es nur mehr dort geben, wo es einen eindeutigen örtlichen oder historischen Bezug zu Südtirol gibt, der im Film deutlich zur Geltung kommt. „Weiters sollten Filme gefördert werden, die von Südtiroler Regisseuren gedreht werden und bzw. oder an denen Südtiroler Schauspieler mit Neben- oder Hauptrollen beteiligt sind“, so der Abgeordnete der BürgerUnion. Ganz auf seiner Seite hat er Pius Leitner. Auch er fordert die zuständigen Ämter in der Südtiroler Landesregierung und die BLS auf, bei der Vergabe von Filmförderungen die Bedingung einzufügen, dass der Südtirol-Bezug zwingend ersichtlich wird. „Einfach nur einen Film in Südtirol zu drehen, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, ist nämlich zu wenig und kann nicht Sinn der Sache sein. Vor allem werden damit die ‚falschen’ Projekte unterstützt“, meint der Freiheitliche.