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„Speicherbecken ja – aber nicht im Wald“

Der ehemalige Vizebürgermeister Werner Atz kritisiert die Vorgehensweise der SVP in Kaltern. Seine Liste fordert die ernsthafte Prüfung alternativer Standorte für die geplanten Becken.
Bürgerliste Kaltern Gemeinsam Insieme
Foto: Helmut Plieger
  • Die Bürgerliste Kaltern Gemeinsam Insieme kritisiert die geplanten Speicherbecken im Altenburger und Montiggler Wald. Die Liste stehe „für den Schutz unserer natürlichen Lebensräume, eine transparente Gemeindepolitik und für tragfähige Zukunftslösungen im Interesse der gesamten Bevölkerung“, teilt sie in einer Stellungnahme mit. Die aktuell diskutierten Speicherbecken-Projekte würden nicht nur landwirtschaftliche Fragen, sondern grundsätzliche Werte betreffen: „den Erhalt unseres Waldes, das Gemeinwohl und die Priorität langfristiger Nachhaltigkeit vor kurzfristigen ökonomischen Interessen;“

  • Der Vorschlag der Opposition

    Die Bürgerliste fordert, dass für den Bau der Speicherbecken keine Rodung und keine Zerstörung von Waldflächen erfolgt. „Der Wald selbst ist ein natürlicher Wasserspeicher – ihn zu roden, um künstliche Speicherbecken zu errichten, ist ein fundamentraler Widerspruch“, erklärt die Oppositionspartei.

  • Stefan Vorhauser: Der SVP-Gemeindereferent verteidigt das Vorhaben der Speicherbecken. Foto: Andy Odierno/SALTO
  • Der Kalterer SVP-Gemeindereferent Stefan Vorhauser hat sich letzte Woche im SALTO Podcast für die Errichtung oberirdischer Speicherbecken im Wald ausgesprochen, da ausschließlich unterirdische Becken unter anderem zu hohe Kosten verursachen. „Dass diese jedoch die Umwelt deutlich weniger belasten würden, dass es keine hohe Verdunstung in der prallen Sonne gibt und die Wartungsarbeiten niedriger seien, spielt in seinen Aussagen keine Rolle“, kritisiert die Bürgerliste.

    Der Bau der Becken werde im Podcast verharmlost und mit eine Reihe von Ausgleichsmaßnahmen gerechtfertigt. Die Opposition schlägt eine ernsthafte Prüfung alternativer Standorte außerhalb geschlossener Waldgebiete, die Stärkung von Regenwasserrückhalt und bodenschonende Bewässerungstechniken sowie die Förderung kleinerer, dezentraler Speicherlösungen in bereits genutzten Flächen vor. 

    „Kaltern ist stolz auf seinen Obst- und Weinbau. Doch dieser darf nicht gegen den Erhalt unserer Wälder ausgespielt werden“, so die Gemeinderäte Werner Atz, Karin Tanzer, Helmuth Sinn und Christian Mayr von Kaltern Gemeinsam Insieme. Ex-SVP-Vizebürgermeister Atz hat sich nach der Vorwahl der SVP entschieden, bei den vergangenen Gemeinderatswahlen Anfang Mai mit einer eigenen Liste anzutreten. 

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Salto User
Martin Sitzmann Di., 05.08.2025 - 13:17

So, auch schon aufgewacht?
Herr Atz, aus der Oppositionsrolle heraus lässt es sich gut fordern, gell?! Als Vizebürgermeister habe ich Ihre (Gegen)Stimme nicht vernommen...

Di., 05.08.2025 - 13:17 Permalink
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Salto User
kalterer Di., 05.08.2025 - 13:48

Her Atz und seine Liste (allesamt bis vor kurzem Mitglieder der SVP) vergessen dass sie nachweislich seit 2012 bei keiner einzigen Abstimmung sich negativ geäussert oder abgestimmt haben. Der ehemalige Vizebügermeister war auch bei unzähligen Sitzungen, Besprechungn, Vorstellungen anwesend und hat sich immer wohlwollend zum Projekt geäussert. Dies gilt auch für die anderen Mitlgieder der Liste. Es ist schon verwunderlich wie sich die Ansichten ändern können, und wie schnell ein Parteiwechsel auch die Wertschätzung von 15 jahren Vorbeit auf 0 gehen kann. Noch erstaunlicher ist die oberflächliche Berichterstattung der "redaktion" (hat die schreiberin keinen namen?).

Di., 05.08.2025 - 13:48 Permalink
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alfred frei Di., 05.08.2025 - 14:05

Eine Frage sei erlaubt: wie wird der Zugang der Bären zu den Speicherbecken geregelt ? Gibt es eine Lösung wie von der Verbraucherorginisation Rubin für den Kalterer See vorgeschlagen ?

Di., 05.08.2025 - 14:05 Permalink