Gesellschaft | Tourismus

Autolawinen und Safety Park

Viele Touristen bringen nicht nur viel Geld, sondern auch viel Verkehr – was von manchen Einheimischen zunehmend als Zumutung empfunden wird.
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Foto: Judith Egger / AVS
Franz Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K, hat unter dem bezeichnenden Titel „Autolawinen und Safety Park“ eine Landtagsanfrage eingereicht, in welcher ein ganzes Konvolut an Themen zu Tourismus und Verkehr abgehandelt wird, welche die öffentliche Wahrnehmung in den heurigen Sommer-Monaten bestimmten. Unter anderem verlangte Ploner vom zuständigen Landesrat für Infrastruktur und Mobilität, Daniel Alfreider, Auskunft über das seit vier Jahren laufende Monitoring auf den Passstraßen um den Sellastock, bei welchem nach Meinung des Team K-Abgeordneten das Land auf keinen „grünen Zweig“ komme. Wie Landesrat Alfreider in seinem Antwortschreiben mitteilt, zählten zu den bereits umgesetzten Maßnahmen die Potenzierung des öffentlichen Verkehrs, die Errichtung von Fahrradspuren bei den Anstiegen zum Grödnerjoch und Sellajoch, eine deutliche Erhöhung der Verkehrskontrollen, die Eliminierung von illegalen Parkmöglichkeiten und die bessere Bewerbung der nachhaltigen Anreise bei Hotspots.
 
 
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Daniel Alfreider, Landesrat für Infrastruktur und Mobilität: „Umgesetzt wird schrittweise ein Kontingentierungssystem am Beispiel Prags mit Auffangparkplätzen im Tal, digitalisierten Parkplätzen auf den Pässen, ein Buchungssystem, der Ausbau der Fahrradspuren und des Radverleihs sowie Geschwindigkeits- und Lärmkontrollen.“  (Foto: LPA/ Oskar Verant)
 
 
„Umgesetzt wird schrittweise ein Kontingentierungssystem am Beispiel Prags mit Auffangparkplätzen im Tal, digitalisierten Parkplätzen auf den Pässen, ein Buchungssystem, der Ausbau der Fahrradspuren und des Radverleihs sowie Geschwindigkeits- und Lärmkontrollen“, so Landesrat Alfreider, welcher erklärt, dass der Zeitplan dabei wesentlich auch mit Genehmigungen zusammenhänge, die außerhalb der Zuständigkeit des Mobilitätsressorts liegen. Auch auf anderen Südtiroler Berg- und Passstraßen werden in enger Abstimmung mit den Gemeinden vor Ort, die für die Mobilitätskonzepte verantwortlich zeichnen, teils ähnliche oder dieselben Maßnahmen vorgenommen, teilt der Mobilitäts-Landesrat weiters mit. Was den Safety-Park und die laut Ploner „äußerst fragwürdigen Verträge mit Anbietern von Spaßtouren“ auf Südtirols Pässen betrifft, erklärt Landesrat Alfreider, dass es keine Verträge mit Autoherstellern gebe. „Es besteht eine Zusammenarbeit mit einem Autohaus, nämlich Autoindustriale aus Bozen, für die Bereitstellung des PKW-Fuhrparks. Der Vertrag läuft über zwölf Monate und bringt einen Ertrag von 20.000 Euro, dem eine Gegenleistung in gleicher Höhe in Form von Werbeflächen gegenübersteht“, ist im Schreiben zu lesen, in dem es weiter heißt: „Mit dem Unternehmen CUBE, das in der Automotive-Branche tätig ist, besteht ein Vertrag für die Nutzung des Safety Park. Die Zusammenarbeit kam im Jahr 2019 im Zuge einer Ausschreibung zustande, sie hat eine Laufzeit von sechs Jahren.“ Im ersten Jahr ist eine jährliche Mindestabnahme von 12.000 Euro vorgesehen, im zweiten Jahr 36.000 Euro, im dritten Jahr 54.000 Euro und ab dem 4. Jahr 60.000 Euro (jeweils zuzüglich der Mehrwertsteuer).