Mario Draghi gehörte zu den
Mario Draghi gehörte zu den zentralen Entscheidungsträgern in der Finanz- und Eurokrise. Er war als Chef der Europäischen Zentralbank einer der mächtigsten Menschen weltweit und somit auch Ziel zahlreicher Lobbyaktivitäten. Es ist beschämend, wie kritiklos nun die politische Elite, aber auch die Medien ihn zum Messias erkoren haben. Salvini und Renzi outen sich als Opportunisten par exzellence und gehören sprichwörtlich in die tiefste Schublade. Als Generaldirektor des italienischen Finanzministeriums war Draghi in den Neunzigerjahren maßgeblich an den umfangreichen Privatisierungen in Italien beteiligt. Danach heuerte er bei der Investmentbank Goldman Sachs an, anschließend war er fünf Jahr lang Chef der italienischen Zentralbank. Von dort gelang ihm der Sprung an die Spitze der EZB, die er von 2011 bis 2019 führte. Draghi mag kurzfristig nützlich sein – aber langfristig gefährlich. Was wir brauchen, sind radikales Umdenken: Steuergerechtigkeit, zurück zu einer echten sozialen Marktwirtschaft, Mindestlöhne, gerechte Entlohnung, ein Gesundheits- und Bildungswesen , das nicht ökonomischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, sondern dem Wohl der Menschen. Die Ökonomisierung von immer mehr Lebensbereichen in den vergangenen Jahrzehnten war ein Irrweg und das muss die Politik endlich zugeben. In der Corona-Krise zeigen sich vor allem die existenzbedrohenden sozialen Folgen, die diese zunehmende Ökonomisierung mit sich gebracht hat. Was wir brauchen, ist eine sozial-ökologische Transformation. Sollte das Draghi schaffen, dann müsste aus dem Saulus ein Paulus geworden sein.