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Foto: (c) Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

St. Katharina, Hafling

Vom Tal winkt uns die Kirche von St. Kathrein zu und lockt uns in die Höhe, nach Hafling. Schön ist der Blick hier oben, ein rechtes Postkartenbild

Länge: 4,6 km

Gehzeit: 1 h 45 min

Höhenmeter: 90


Das stattliche Gotteshaus aus braunrotem Sandstein auf einem grünen Hügel mitten in satten Wiesen, tief unten im Tal die Stadt Meran, am Horizont fächert sich ein Kranz mächtiger Berge auf, die höchsten davon auch im Sommer mit weißem Firn. Hier erwarten uns ein kunsthistorischer Leckerbissen, eine gute Einkehr und ein gemütlicher familienfreundlicher Spazierweg.

 

Die Wanderung am Haflingerweg

 

Erst 2018 wurde der Haflinger Erlebnisweg angelegt, der dem liebenswürdigen Blondschopf, dem Haflinger Pferd gewidmet ist. Der Spazierweg beginnt offiziell in Hafling Dorf, weil wir jedoch in der Nähe der St.-Kathrein-Kirche geparkt haben, nehmen wir von dort unseren Ausgangspunkt und folgen in umgekehrter Richtung vom Reiterhof aus den Wegweisern „Haflinger Erlebnisweg“ (Nr. 2). Er bringt uns an mehreren Stationen vorbei, Kinder werden dort ihren Spaß haben, aber auch Erwachsene lernen eine Menge: über die interessante Geschichte dieses Pferdes, das Beschlagen der Pferde mit den Hufeisen, die verschiedenen Schritte, die Reit-Hindernisse – da kommt keine Langweile auf! Wer möchte, kann einen Abstecher zu den Wasserfällen des Sinicher Baches machen, ansonsten endet der Weg nach dem Anstieg über den „Bürgeleweg“, einem Teil der alten Zufahrtsstraße, im Dorf an der Pfarrkirche. Rückweg am besten wie Hinweg.

 

St. Kathrein in der Scharte

 

Allgemein „St. Kathrein in der Scharte“ genannt, ist die Höhenkirche zum einen aufgrund ihrer historischen Ausstattung wertvoll, zum anderen besticht sie durch die einmalige Lage. Vom ganzen Talkessel aus ist sie zu sehen, so als wollte sie alle zum christlichen Glauben anhalten, dem Glauben, für den die Patronin der Kirche, die hl. Katharina von Alexandrien, als Märtyrerin ihr Leben lassen musste. Möglicherweise wurde das Kirchlein an der Stelle eines vorchristlichen Kultplatzes erbaut, auch soll es einen Vorgängerbau gegeben haben, der abgebrannt ist, eine Weiheurkunde stammt aus dem Jahr 1251. In weiteren Bauphasen wurden ein Chor und der mächtige Glockenturm angefügt, wieder später das Langhaus erhöht und erst im 19. Jh. die Vorhalle zum Schutz der Wandmalereien an der Westwand angebaut. Diese Bilder aus dem 14. Jh. zeigen Szenen aus der Leidensgeschichte der Heiligen, die gerädert und enthauptet wurde. Wegen des Radmartyriums wurde Katharina von den Fuhrleuten verehrt, das erklärt, warum die Abbildungen außen angebracht wurden, am Ende der steilen Straße, die von Meran kommend an der Kirche vorbeiführte.

Der künstlerische Höhepunkt im Inneren ist der gotische Flügelaltar mit der zentralen Heiligen, flankiert von Johannes dem Täufer und der hl. Magdalena, auf den Flügeln die hll. Georg und Martin. Den barocken Seitenaltar zieren eine weitere Reihe von Heiligen und an der Nordwand ist ein Relief mit der Enthauptung Katharinas angebracht. Die Kirche ist im Sommer geöffnet, der Kirchenraum, durch ein Gitter abgetrennt, einsehbar. Infos zu Führungen: Tourismusbüro Hafling, Tel. 0473 279457

 

Der Haflinger

 

Seinen Namen hat das stämmige, gutmütige Pferd mit der blonden Mähne vom Dorf Hafling. Als noch keine Straßenverbindung von Meran herauf bestand, übernahmen die blonden, flinken und geländetauglichen Pferde den Zubringerdienst als Reit- und Tragpferde für die Touristen, sie wurden ganz einfach „die Haflinger“ genannt. Doch die Geschichte der modernen Haflinger-Pferderasse beginnt im Vinschgau, als 1874 in Schluderns der Ur-Haflinger zur Welt kam – als Fohlen einer Landstute und eines Arabers. Einst als Tragtier und Arbeitspferd eingesetzt, ist er heute ein Freizeitpferd, fuchsfarbig mit weißblonder Mähne, hervorragendem Charakter, ruhigem Temperament und guten Reiteigenschaften. Die Rassebezeichnung „Haflinger“ wurde von den k. u. k.-Behörden 1898 genehmigt. Mehr Infos: www.haflinger.eu

 

Einkehrtipps

 

Hotel Sulfner

Das einstige Ausflugsgasthaus hat sich zu einem komfortablen 4-Sterne-Hotel gemausert, geblieben sind die tolle Lage, die schöne Terrasse und die gute Küche. St.-Kathrein-Str. 4, Tel. 0473 279424, www.hotel-sulfner.com, Küche von 11–14 Uhr und von 17–20.30 Uhr, kein Ruhetag

 

Café Pizzeria am Platzl

Direkt am Weg, modern und hell. Terrasse, Wintergarten. Kuchen, Snacks, Pizza ab 17 Uhr. St.-Kathrein-Str. 2b, Hafling, Tel. 320 6314245, www.pizzeria-platzl.it, Mo. Ruhetag