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Politik | Eiertreter*in

Doofmann

Für gewöhnlich hüte ich mich eine Wahlempfehlung abzugeben. Solle jeder mit seiner Entscheidung in der Wahlkabine unglücklich werden. Aber diese Wahl ist zu wichtig für unser Land, insre Leit und überhaupt ...
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Wahlwerbung
Foto: Goggel Totsch
  • Ich könnte jetzt staatstragend davon schwärmen, wie wichtig Demokratie ist, dass für politische Mitbestimmung Menschen ihr Leben geopfert haben, wir Demokratie in diesen schweren Zeiten mit Händen und Klauen gegen die bärtigen Skilehrer und populistischen Svens (Sven ist kein Südtiroler Name) im Land und gegen das rechte Gesocks von der Frau mit den zwei Melonen, Le Pen, Orban, Wilders oder Höcke in Europa verteidigen müssen; bla, bla, bla…
    Pragmatikerin die ich nun mal bin, mach ich’s wie die VOG und sage ganz salopp: Gehen Sie am Sonntag wählen und wählen Sie den Herbert!

    Ich kenne alle Ihre Einwände. Da machen Sie mir nichts vor:

    • Dass der Herbert in Brüssel ausschließlich die Interessen des Bauernbundes vertritt. Sozusagen an den 12.669 im Transparenzregister aufgeführten Organisationen vorbei, Lobbyarbeit für seinen einstigen Arbeitgeber macht. Bei der Selbstauskunft auf seiner Website: „Ich behaupte von mir ein bodenständiger Südtiroler zu sein und möchte mich für die Anliegen von Herrn und Frau Südtiroler in Brüssel einsetzen“, mit Herrn und Frau Südtiroler nur 4,6% der Bevölkerung gemeint sind. So what? Das sind die, die wichtig sind. Wer so dumm ist, das ständige Jammern der Bauern zu ertragen und gleichzeitig ohne Murren ihre Subventionen und Förderungen finanziert, hat es schlicht nicht verdient, dass man sich um ihn kümmert.
    • Dass Sie sich vom Feldthurner kein „r“ für ein „o“ vormachen lassen und genau wissen, wie des Herberts wahrer Nachname lautet. Nomen es omen.
    • Dass sich seine „Beiträge zu Aussprachen im Plenum“ fast ausschließlich um landwirtschaftliche Themen wie „Erzeugung und Inverkehrbringen von Pflanzenvermehrungsmaterial - Erzeugung und Inverkehrbringen forstlichen Vermehrungsguts“, „Das dringende Erfordernis eines Beschlusses des Rates zur Änderung des Schutzstatus von Wölfen im Übereinkommen von Bern“, „Landwirte und die Landbevölkerung stärken - ein Dialog hin zu einer nachhaltigen EU-Landwirtschaft mit fairen Einkommen“ … drehen. Seine Berichte oder Entschließungsanträge idem.
      Das ist meiner Meinung nach essenziell - weil, wie heißt der Marketingspruch: „Geht es der Landwirtschaft gut, geht es allen gut“. Ich meine - Hallo(!) - wir reden hier von niemand geringerem, als jenen, denen das Land gehört. „Des isch mein Grund!“, der da mit Gülle oder Herbiziden, Pestiziden, Fungiziden vergiftet wird. Erbhof. Punkt.
    • Dass der Herbert gemäß einem anderen Sprichwort die größten Kartoffeln im Eisacktal zieht. Das ist schon deshalb falsch, weil der Herbert kein Bauer ist, sondern nur ein Agrar-Apparatschik.
    • Dass der Herbert zwar für die Bauern werkelt, aber sein Parlamentariergehalt von uns bezahlt wird. Klar, „Bauern zahlen keine Steuern“, wie der bärtige Skilehrer richtig angemerkt hat. Diese Weisheit konnte man auch aus den Steuererklärungen von Andreas Leiter Reber und Franz Locher ableiten. Beide auf den Euro genau 141.497 Euro Jahreseinkommen - da ist kein Äpfel- oder Milchgeld drinnen. Der Landtagstschosch ist deren Nebenerwerb. Damit wird der steuerbefreite Hof querfinanziert. Und wir querfinanzieren ihren Lobbyisten in Brüssel. Nennt sich Umwegfinanzierung. Capito!
    • Dass der Herbert mit „50.000 Vorzugsstimmen automatisch gewählt ist, wenn die mit der SVP verbundene Liste Forza Italia die 4 Prozent Hürde und ein Mandat im Wahlkreis Nord-Ost schafft.“ Die 142.000 Stück Stimmvieh, die bei der EU-Wahl 2019 die Mutterpartei angekreuzt haben, haben eigentlich die Erbmasse-Partei vom guten alten Silvio (Santo subito!) gewählt.
    • Dass der Herbert ohne mit der Wimper zu zucken für das Freihandelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA gewesen wäre, nur damit ein paar Eigenbauwein-Bauern ihren Leps leichter an irgendwelche Nobelrestaurants in New York verscherbeln können. Kurzfassung: Chlorhuhn gegen Penconazol-verseuchte Weimer.
    • Dass die anderen ehemaligen Bauernbunddirektoren, wie der Landesfürst Luis I. oder der, dessen Name ich niemals nenne, zumindest versucht haben, in anderen Wirtschaftssektoren Schaden anzurichten. Erster überall, letzterer nur bei Mobilität, Landtag, Sanität und Textilbranche, während der Herbert scheuklappenmäßig nur für den größten Wasserverbraucher im Land werkelt. Ein Sektor dessen 20.023 Betriebe laut Arbeitsmarktbericht 2023/2 sagenhafte 4,6 Prozent der Südtiroler Wertschöpfung generieren, dessen 14.275 Beschäftigte nur zu 12,6% Inländer sind, während 51,8% Prozent aus Rumänien kommen. (Warum schaut sich unser xenophober Sven (Sven ist kein Südtiroler Name) diese Zahlen nicht an?) Von einem Mandatar der Südtiroler Verbands Partei erwarten Sie sich, dass er unser Land umfassend und nachhaltig ruiniert. Die Bauern schaffen das auch alleine, da brauchts den Herbert nicht.
    • Dass der Herbert ein Duzfreund vom Michl und vom Toni ist, was ihn von vorne herein disqualifiziert. Im Bezug auf den Michl möchte ich folgendes entgegnen: Für einmal hat sich der Sager „Es kimp nia eppes Bessers nåch“, als Rohrkrepierer und unwahr herausgestellt.

    Ich verstehe Ihre Vorbehalte und das mag alles seine Richtigkeit haben, aber … genau, wichtig ist immer das „Aber“. Aber was macht der Herbert, wenn er nicht wiedergewählt wird? So ein warmes Plätzchen als Aufsichtsrat oder Präsident bei Alperia, IDM, Betratungsring, Infranet, Laimburg, Messe Bozen…  füllt seinen Tag niemals aus. Aus lauter Langeweile käme er noch auf die Idee nach Arno3 als Landeshäuptling „gestalten“ zu wollen! (Face Screaming in Fear Emoji not available). 
    Im schlimmsten Fall geht er bis zur Landtagswahl 2028 zurück zum Bauernbund: Eine landwirtschaftliche Neuauflage der Doppelspitze Frick/Steger des hds (hds klingt nicht nur wie eine Krankheit, ist es auch), nachdem der Dieter 2011 wegen einer Klage aus dem Landtag ausschied. Sie glauben nicht wirklich, dass die letztjährigen 1.228.924,44 Euro an Landesbeiträgen für Südtiroler Bauernbund, Südtiroler Bauernbundgenossenschaft und Bauernbund-Service GmbH ausreichen werden, um Direktor und Co-Direktor zu entlohnen? Eben. Das heißt mindestens 45 Subventions-Traktoren weniger, wenn aus dem Landwirtschaftstopf ein zusätzliches Salär in Bozens Klein-Sibirien bezahlt werden muss. Ohne emissionsarmen Fendt, ohne Deutz, was sage ich, ohne einen Euro-6-Lamborghini werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen. Wir werden alle sterben!
    Apropos schädliche Umwelteinflüsse. Beim Gedanken an den Lärmpegel des Zweigesangs der Raunzer über die Landschaftspflege, unsere einzigartige Kulturlandschaft der Hagelnetze ... und die Stalltür, die zu bleibt ... und die Milchquote ... die Auszahlungspreise … last, but least Wolf und Bär und die mörderischen Murmeltiere, die mit ihren Erdbauten gar manches Kuhbein auf dem Gewissen haben… Ich glaube mir wird gerade übel: Montag eine Pressemitteilung vom Darth Rinner, Dienstag ein Medienfrühstück mit dem Herbert, Mittwoch wieder der Sigi…

    Ich bitte Sie - auf Knien: Lassen Sie es nicht zu diesem Horrorszenario kommen. Wählen Sie den Herbert nach Europa. Weit, weit weg. Solange er zwischen Brüssel und Straßburg pendelt, kann er weniger Schaden im Land anrichten. Machen Sie ihr Kreuz über dem Edelscheiß (zweites von oben, links). Vrgelt’s Gott in Himml aui ...

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Profil für Benutzer Thomas Strobl
Thomas Strobl Do., 06.06.2024 - 11:13

Ach Goggel, ach Totsch! Ich kann Ihnen diesmal leider nicht folgen, bzw. Ihrer Wahlempfehlung. Sie haben nämlich den Namen des Gegenständlichen schon im Titel falsch geschrieben, wohl ein typischer Vertippsus Freudianus. Qualitätsjournalismus sieht anders aus! Er heißt in Wahrheit DORFmann und dieses zum Namen gewordene Flehen der getretenen Natur soll nicht ungehört und unerhört verklingen. Wir treten zurück, auf dass er zurücktrete: "Zurück aufs Dorf, Mann!"

Do., 06.06.2024 - 11:13 Permalink
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franz Do., 06.06.2024 - 19:01

Signora Googel,lei che comunque e l unica persona intelligente che scrive per SALTO ,mi meraviglia che ci casca anche alle storie del potere, allo spargere fra la gente dei falsi soldi, al formentare delle guerre fra poveri, no mi creda fra il contadino,oste,artigiano,operaio,ovvio c e qualche differenza,o disugualianza pero nel limite democratico(il tenore di vita massimo non deve superare di 3-5 volte quello minimo) pero metta in discussione ben altri soldi che passano democraticamente(sig) dai poveracci ai ricchi(106 millioni di eurini a 140 altmandatare, agli impiantisti 100 milions circa a una ventina di capocci poi a livello statale e europeo...lascia perdere

Do., 06.06.2024 - 19:01 Permalink
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Salto User
wartl Do., 06.06.2024 - 20:24

Tja, die Erbmasse- Partei vom Bunga-Bunga - Mafioso, dem der EVP - Oberwappler Manfred Weber in den Dickdarm gekrochen ist .... soviel zur ideologischen Bankrotterklärung der Nicht-mehr-Christlichen

Do., 06.06.2024 - 20:24 Permalink
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Salto User
nobody Do., 06.06.2024 - 21:21

Die Quintessenz leuchtet ein. Der Goggl sollte mal in Brüssel sich umsehen, was da so passiert. Der würde staunen und wieder lieber im winzigen Landtagshaufen kraln und pickn.

Do., 06.06.2024 - 21:21 Permalink
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wartl Sa., 08.06.2024 - 19:23

Antwort auf von nobody

Brüssel(Bruxelles): Über den EU-Rat (das EP, das morgen gewählt wird, tagt abwechselnd in Straßburg und Luxemburg) hat Robert Menasse wenig Schmeichelhaftes zu sagen. In einer Rezension zu seinem Buch "Die Welt von morgen" wurde das so charakterisiert: "Umso mehr bedauert er, wie sich die Europäische Union von der Utopie ihrer Gründergeneration weg entwickele – im Würgegriff eines national fixierten Europäischen Rates. "

Sa., 08.06.2024 - 19:23 Permalink
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Profil für Benutzer K V
K V Fr., 07.06.2024 - 05:19

Kann man die goggel totschen Eiertretergeschichten in Zukunft auch nur mehr mit Registrierung lesen? Wäre wirklich schad drum.

Fr., 07.06.2024 - 05:19 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Sa., 08.06.2024 - 20:55

Antwort auf von Thomas Strobl

Ich kenne die Geschichte der Tiroler Freiheitskämpfe von 1809 sehr genau, aber ein Goggl ist mir da nie untergekommen. Außerdem bin ich überzeugt, dass es eine der primitivsten menschlichen Äußerungen ist, sich über Namen, die sich die Betreffenden ja nicht selbst gewählt haben, lustig zu machen. Etwas anderes sind die freiwillig gewählten Pseudonyme, über die man sich zu Recht wundern kann.

Sa., 08.06.2024 - 20:55 Permalink
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wartl Sa., 08.06.2024 - 19:07

"das rechte Gesocks ": Hat schon jemand die Frau Meloni gefragt, ob sie dann auch nach Straßburg/ Luxemburg geht, wenn sie gewählt wurde ? Oder ist ihre Kandidatur nur eine Augenauswischerei, weil sie keine herzeigbaren Kandidat_innen für das EP hat?

Sa., 08.06.2024 - 19:07 Permalink