Gesellschaft | Neues Onlineportal

Barfuss - „jung, frech anders“

Seit Montag ist die Südtiroler Medienlandschaft noch ein Stückchen bunter: „Barfuss - Das Südtiroler Onlinemagazin“ ist auf dem Markt und will eine junge, freche Zielgruppe ansprechen.
Foto: Whistle Blower

Land, Leben, Leute und Labern sind die vier programmatischen Schlagworte auf der Startseite von www. barfuss.it, des jüngsten Mitglieds der stetig wachsenden Familie der Südtiroler Onlinemedien. Vier Schlagworte, die jeweils als eine Art Ressort fungieren, in denen unter anderem gefragt wird, ob Südtirol tatsächlich der Nabel der Welt ist, ob eine normalsterbliche Frau Poledancing erlernen kann, wo Leute wie die junge Grüne Evelyn Gruber-Fischnaller „Auf a Glas'l“ eingeladen werden und wo fiktive Tagebücher von Dunrwalder, Foppa und Co. präsentiert werden. Klassische Ressorts wie Politik oder Wirtschaft kommen nicht vor und sind auch nicht geplant.

Keine Userzahlen
Gestartet ist Barfuss.it am Montag kurz nach Mitternacht. Wie viele Klicks und Seitenbesucher am ersten Tag registriert wurden will Thomas Hanifle, Koordinator der Barfuss-Redaktion, nicht verraten. Nur so viel: „Wir liegen über unseren Erwartungen“, allerdings will er auch diese nicht quantifizieren. Es gehe erst mal nicht um Zahlen, fügt Hanifle hinzu, sondern darum, klein anzufangen und kontinuierlich zu wachsen. Passend zur Kernzielgruppe der unter 35-jährigen will Barfuss dabei vor allem auf Social Media, sprich Facebook setzen. Bislang zählt das Portal, das sich als „jung, frech, anders“ definiert um die 560 likes.

Anspruch versus Konsumfreude
Die Frage, ob das Ganze nicht etwas seicht daher käme, sagt Hanifle: „Innerhalb von internetverträglichen 3.000 Zeichen ist echter Tiefgang schwierig.“ Man wolle nicht elitär und abgehoben am Publikum vorbei produzieren, sondern spreche eine internetaffine, vielleicht etwas weniger anspruchsvolle, aber dafür konsumfreudige Zielgruppe an. Schließlich muss Barfuss um finanziell tragfähig zu sein, so wie jedes andere privat finanzierte Medium auch, Werbung verkaufen. Aber nicht nur die klassische Werbung soll Einnahmen bringen, über ein im Aufbau befindliches Netzwerkportal sollen Querfinanzierungen geschaffen werden. Details dieser neuen Finanzierungsidee wollen die Macher von Barfuss allerdings noch nicht verraten.

Berlin, Rom oder Wien
Aktuell besteht die Barfuss-Redaktion aus einer fest angestellten Redakteurin und drei festen freien Mitarbeitern, sowie einer handvoll „Laberer“, wie Hanifle die Barfuss-Kolummnisten nennt. Die Mitarbeiter, allesamt unter dreißig, sitzen entweder am Standort in Meran oder aber in „Berlin, Rom oder Wien“ - in Zeiten von Internet kein Problem - und haben alle einen Südtioler Background. Diese eher lose Struktur mit flacher Hierarchie folgt dem Ziel schlank und preiswert zu bleiben. „Das Format soll funktionieren und bezahlbar sein“, sagt Medienmensch Hanifle und fügt schließlich noch hinzu: „Der Tiefgang wird schon noch kommen.“