Sonst geht es uns gut!

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Während in der Welt Kriege geführt werden, anstatt friedliche Lösungen für die dringendsten Probleme zu suchen, will die Trump-Administration mehr fossile Brennstoffe fördern und verfeuern, verschafft den Reichen Steuervorteile, schränkt die Klimaforschung ein und entzieht den Armen den Rest sozialer Absicherung. In Deutschland stützt die Wirtschaftsministerin Reiche den Gaspreis mit Geldern, die für den Umweltschutz vorgesehen waren.
Da kann unser Land doch nicht tatenlos zusehen!
Wenn überall vor der Abhängigkeit von Big Tech gewarnt wird, scheint unsere Regierung sich wie USA und D zu verhalten, natürlich ein paar Nummern kleiner.
Die Vorbemerkungen einer Anfrage vom Team K bringen es ans Licht:Das Redesign des Provinzwappens hat 100.000 Euro gekostet – eine Summe, die für Aufsehen gesorgt hat. Man hätte zumindest erwartet, dass das neue Symbol bis ins Detail durchdacht wurde, auch was die verwendete Schriftart und die Nutzungsrechte betrifft. Stattdessen sieht das neue Corporate Design der Provinz vor, die Schriftart Arial (proprietär, aber frei herunterladbar) durch Calibri (proprietär, nicht frei verfügbar und nur für Nutzer von Windows und Microsoft Office verfügbar) zu ersetzen.
Eine öffentliche Verwaltung sollte vor allem bei Dokumenten/Vorlagen, die den Bürgern zur Verfügung gestellt werden, keine Schriftart verwenden, die nicht für alle frei verfügbar ist. Denn sonst wäre sie gezwungen, diese in die Dokumente einzubetten, um sie den Nutzern kostenlos zur Verfügung zu stellen, was die Lizenz jedoch nicht erlaubt. Dadurch könnten die Dokumente für manche Nutzer nicht korrekt angezeigt werden.
Zudem hat Microsoft Calibri durch Aptos ersetzt, das urheberrechtlich geschützt ist, aber eine kostenlose Nutzungslizenz hat, sofern die Schriftart von der Microsoft-Website heruntergeladen wird. Es wäre gut, wenn die Provinz, falls sie keine wirklich kostenlose Schriftart verwenden will, Calibri durch Aptos ersetzen würde. Aptos kann von allen installiert werden, auch von Linux- und Apple-Nutzern.
Der Verfasser findet es nicht in Ordnung, dass die Provinz darauf besteht, eine ungewollte Verbindung zwischen privaten Nutzern und Microsoft herzustellen. Dies geschieht nicht nur durch die Vorgabe der Verwendung von MS Office in öffentlichen Ämtern, sondern auch in Schulen und jetzt sogar bei der Schriftart des neuen Logos. Dies erscheint zwar banal, ist aber bezeichnend. Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit sollte keine Verpflichtungen mit sich bringen und die Nutzer nicht mit einem privaten Unternehmen in Verbindung bringen – auch nicht, wenn sie kostenlos ist.
Für Insider sei ein Artikel auf deutsch und englisch von Italo Vignoli empfohlen, der in die Tiefen des ODF absteigt und dort die Unterschiede von freier und geschlossener SW (Microsoft Office) aufzeigt.