Freizeit | Holi-Festival

Der Geschmack des Holi-Festivals

Das indische Holi-Fest verbindet farbenfrohe Lebensfreude mit kulinarischem Genuss. Mit einer Symphonie aus aromatischen Gewürzen und bunten Gerichten läutet es den Frühling ein und führt uns in eine Welt voller Sinnesfreuden.
Holifestival Gewürze und Farben
Foto: Pexels/Taryn Elliott
  • Stell dir vor, du stehst in einem indischen Dorf oder in den lebhaften Straßen Delhis. Farben wirbeln durch die Luft, Menschen lachen, tanzen, und die Energie des Lebens pulsiert um dich herum. Das ist Holi! Doch dieses Fest ist weit mehr als nur bunte Pulver und fröhliche Rhythmen. Es ist eine Einladung, die Vielfalt der indischen Küche in all ihren Farben und Aromen zu entdecken.

    Beim Holi-Fest verschmelzen Lebensfreude, Überfluss und Tradition auf den Tellern. Die Speisen sind genauso bunt wie die Feiernden, die sie genießen. Jede Region Indiens bringt ihre eigenen Spezialitäten mit ein. Eines aber ist überall gleich: Es wird scharf, süß, würzig – und vor allem aromatisch!

    Denke an Gujiya, diese kleinen, goldenen Teigtaschen, gefüllt mit Khoya (eingedickter Milch), Nüssen und Gewürzen. Oder an deftige Currys, serviert mit Reis oder fluffigen Rotis. Während Safran, Kurkuma und Kardamom deine Geschmacksknospen verzaubern, merkst du: Jedes Gericht ist ein Genuss und ein Stück gelebte Tradition.

  • Zum Autor

    Hanno Innerhofer ist Kochlehrer, Mietkoch und Buchautor. Er veranstaltet regelmäßig Kochkurse zu den Schwerpunkten Thai-Küche und Sushi

  • Trends und Streetfood: Tradition trifft Moderne

    Die Holi-Küche erfährt einen aufregenden Wandel! In Metropolen wie Mumbai und Delhi treffen Tradition und Innovation aufeinander. Auf den lebhaften Streetfood-Märkten entstehen wahre Geschmacksexperimente: Knuspriger Samosa mit einer cremigen Guacamole-Füllung oder der Klassiker: Mango-Lassi, durch die Zugabe von Matcha erhält er einen modernen Twist.

    Die moderne Holi-Küche spielt nicht nur mit Aromen, sondern auch mit Farben. Natürliche Lebensmittelfarben bringen den bunten Geist des Festes direkt auf den Teller:

    • Leuchtend gelbe Smoothie-Bowls dank Kurkuma
    • Rote-Bete-Rosa für natürliche Farbakzente
    • Erfrischendes Matcha-Grün für einen modernen Touch

    Hier isst das Auge genauso mit wie der Gaumen.

  • Praktische Kochtipps: So wird dein Holi ein kulinarisches Highlight

    Damit deine Holi-Gerichte genauso gelingen wie auf den Straßen Indiens, hier ein paar Profi-Tipps:

    • Kurkuma optimal nutzen: Erhitze Kurkuma immer mit etwas Fett wie Ghee oder Kokosöl – das verbessert die Aufnahme der Nährstoffe und bringt die goldene Farbe zum Strahlen.
    • Gewürze rösten: Lass Kreuzkümmel oder Senfsamen kurz in einer heißen, trockenen Pfanne tanzen. Der aufsteigende Duft gibt einen Vorgeschmack auf die intensiven Aromen.
    • Safran richtig verwenden: Weiche Safranfäden in warmem Wasser oder Milch ein, bevor du sie zum Gericht gibst. So entfalten sie ihr volles Aroma und tauchen deine Speisen in ein luxuriöses Goldgelb.
  • Esskultur: Gemeinsam genießen, gemeinsam feiern

    Holi ist weit mehr als ein Fest der Farben und Speisen – es ist eine Feier der Gemeinschaft. Beim gemeinsamen Kochen und Essen entstehen besondere Momente der Verbundenheit. Typisch indisch werden die Gerichte oft auf Bananenblättern oder in traditionellen Thalis serviert, was das kulinarische Erlebnis zusätzlich bereichert.

    Und natürlich dürfen Desserts nicht fehlen! Zum Beispiel Mithai: Diese süßen kleinen Kunstwerke stehen für die süßen Seiten des Lebens und sind als Mitbringsel genauso beliebt wie als Höhepunkt der Festtafel.

  • Gesundheitliche Aspekte: Gewürze als Superfoods

    Indische Gewürze sind nicht nur für ihren einzigartigen Geschmack bekannt, sondern auch für ihre beeindruckenden gesundheitlichen Vorteile. Seit Jahrhunderten spielen sie eine zentrale Rolle in der ayurvedischen Heilkunst und werden gezielt zur Förderung von Wohlbefinden und Vitalität eingesetzt.

    1. Kurkuma – Die goldene Wunderwurzel

    Kurkuma wird wegen seiner leuchtend gelben Farbe und seiner starken gesundheitlichen Wirkung geschätzt. Der Hauptwirkstoff Curcumin wirkt nachweislich entzündungshemmend, antioxidativ und sogar schmerzlindernd.

    • Fördert die Gelenkgesundheit und kann bei Arthritis unterstützend wirken.
    • Unterstützt die Leberfunktion und hilft dem Körper bei der Entgiftung.
    • Stärkt das Immunsystem und kann das Risiko für chronische Erkrankungen senken.
    • Verbessert die Verdauung, indem es die Gallensaftproduktion anregt.

     

    Tipp: Kurkuma immer mit einer Prise schwarzem Pfeffer kombinieren! Der darin enthaltene Wirkstoff Piperin steigert die Aufnahme von Curcumin um das bis zu 20-Fache.

     

    2. Kardamom – Die Königin der Gewürze

    Kardamom ist nicht nur für seinen einzigartigen, leicht süßlich-würzigen Geschmack bekannt, sondern auch für seine verdauungsfördernden Eigenschaften. In der Ayurveda wird Kardamom traditionell eingesetzt, um Magen-Darm-Beschwerden zu lindern und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen.

    • Fördert eine gesunde Verdauung, indem es Blähungen und Krämpfe lindert.
    • Wirkt als natürlicher Atemerfrischer, da es antibakterielle Eigenschaften besitzt.
    • Kann den Blutzuckerspiegel regulieren und Heißhunger reduzieren.
    • Hat eine beruhigende Wirkung auf den Geist und kann Stresssymptome lindern.

     

    Tipp: Ein Kardamom-Tee nach dem Essen kann die Verdauung unterstützen und den Magen beruhigen.

     

    3. Kreuzkümmel – Das Geheimnis für Balance

    Kreuzkümmel ist eine der zentralen Zutaten der indischen Küche und wird nicht nur wegen seines würzigen Aromas geschätzt, sondern auch wegen seiner positiven Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt.

    • Unterstützt die Verdauung, indem es die Produktion von Verdauungsenzymen anregt.
    • Wirkt krampflösend und kann bei Magenbeschwerden helfen.
    • Fördert eine gesunde Darmflora und stärkt das Immunsystem.
    • Enthält wertvolle Eisenverbindungen, die für die Blutbildung wichtig sind.

     

    Tipp: Geröstete Kreuzkümmelsamen in Joghurt mischen – das hilft nicht nur der Verdauung, sondern schmeckt auch köstlich!

  • Rezept: Kurkuma-Kichererbsen-Curry Foto: Hanno Innerhofer
  • Kurkuma-Kichererbsen-Curry

    Ein schnell zubereitetes, aromatisches Gericht, das nach indischer Gewürzvielfalt schmeckt und dabei leicht zuzubereiten ist. 

     

    Zutaten für 4 Personen:

    2 EL Erdnußöl

    1 Zwiebel, fein gehackt

    2 Knoblauchzehen, gehackt

    1 Stück Ingwer (ca. 2 cm), gerieben

    1 TL gehäufter Kreuzkümmelsamen

    2 TL Kurkuma

    1 TL Paprikapulver (süß oder scharf nach Geschmack)

    400 g Kichererbsen (aus der Dose, abgetropft)

    400 g gehackte Tomaten (aus der Dose)

    200 ml Kokosmilch

    Salz und Pfeffer nach Geschmack

    1 Handvoll frischer Koriander oder Petersilie, gehackt

    Frischer Zitronensaft (optional)

     

    Beilage:

    Frisch gekochter Basmatireis oder Naan-Brot

  • Zubereitung:

    1. Gewürze rösten: Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Kreuzkümmelsamen darin kurz anrösten, bis er duftet.
    2. Aromatische Basis: Zwiebeln hinzufügen und bei mittlerer Hitze glasig braten. Knoblauch und Ingwer einrühren und etwa 1 Minute mitbraten.
    3. Gewürze hinzufügen: Kurkuma und Paprikapulver einstreuen, gut vermengen und kurz anrösten, damit die Gewürze ihr volles Aroma entfalten.
    4. Hauptzutaten: Kichererbsen, gehackte Tomaten und Kokosmilch in die Pfanne geben. Alles gut verrühren, aufkochen und dann bei mittlerer Hitze 10–15 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce leicht eingedickt ist.
    5. Abschmecken: Mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft würzen. Vor dem Servieren mit frischem Koriander oder Petersilie garnieren.
  • Tipps:

    • Variation: Für mehr Gemüse kannst du Spinat, Süßkartoffeln oder Zucchini hinzufügen.
    • Food-Pairing: Dieses Curry passt hervorragend zu einem erfrischenden Mango-Lassi oder einem knackigen Gurken-Raita.
    • Lagerung: Das Curry lässt sich gut einfrieren und schmeckt aufgewärmt oft noch besser.