Politik | Autonomiereform

Heimatbund erntet scharfe Kritik

Heimatbund-Plakate werfen der Regierung Verrat vor – nach der Landtagsdebatte wächst die Kritik an Stil und Inhalt der Kampagne.
Plakat Südtiroler Heimatbund
Foto: Südtiroler Heimatbund
  • Vor zwei Tagen hat der Landtag über das Gutachten zur Autonomiereform abgestimmt und sich mehrheitlich dafür ausgesprochen. Im Rahmen der Debatte kam man auch auf die Plakataktion des Heimatbundes zu sprechen, die von der Landtagsabgeordneten Waltraud Deeg heftig kritisiert wurde. Suggerieren soll diese offenbar, dass Südtirol durch die Regierungskoalition und die Zusammenarbeit mit der Regierung Meloni verraten worden sei. Nachgefragt beim SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder, der sich grundsätzlich zufrieden über die eigentlich sachliche Diskussion im Landtag zeigt, äußert sich dieser dahingehend, dass die Bevölkerung bei wichtigen Themen zusammensteht und sich nicht von Leuten spalten lässt, die Plakate an Bushaltestellen aufhängen. „Das sind Kampagnen, die nur ein Ziel haben: die Menschen zu verunsichern und gegeneinander aufzuhetzen. Wie das zu bewerten ist, mag jede und jeder selbst beurteilen. Eine derartige politische Kommunikation sollte im 21. Jahrhundert jedoch eigentlich nicht mehr vorkommen. Die Darstellung auf diesen Plakaten – die Kralle, die nach dem Land greift, und der Schriftzug ‚Südtiroler verraten‘ – erinnert an eine Rhetorik, wie wir sie seit 1945 nicht mehr hören wollten. Solche Methoden lehnen wir klar ab“, so Stauder. 

     

    „Doch einige sind offenbar nicht bereit, Irrtümer einzugestehen.“

     

    In einer gemeinsamen Presseaussendung mit SVP-Landesgeschäftsführer Martin Karl Pircher legt Stauder noch ein Scheit nach. Darin heißt es: „Weder der Heimatbund noch die Süd-Tiroler Freiheit zeigen autonomiepolitische Reife oder Verantwortung.“ Während der Großteil des Landtags das Verhandlungsergebnis begrüße, wollten diese Gruppierungen Südtirol den Fortschritt nicht gönnen. Stauder erinnert daran, dass seit Jahren aus diesen Kreisen Kritik an der Autonomiepolitik der SVP geübt werde – von haltlosen Vorwürfen 2022 bis zu den aktuellen Plakaten 2025. Dabei liege nun ein konkretes und gutes Ergebnis auf dem Tisch. „Doch einige sind offenbar nicht bereit, Irrtümer einzugestehen“, so Stauder weiter. Das Verhalten gleiche dem eines beleidigten Kindes. Dabei sei Geschlossenheit wichtiger denn je, jetzt da der Text ins Parlament gehe. Statt Verantwortung zu übernehmen, entschieden sich manche bewusst dafür, das Problem zu sein, resümiert der Fraktionssprecher der SVP: „Schade!“

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