Kultur | Veranstaltung

Claus Gatterer Film Special

Zwei Tage, zwei Diskussionsrunden, drei Filme - in Innsbruck. Mit Lorenz Gallmetzer, Sabina Zwitter-Grilc, Leopold Steurer, Joachim Gatterer und Susanne Gurschler.

Zum 90. Geburtstag und 30. Todestag des Autors, Historikers und Journalisten Claus Gatterer finden zwischen letztem Jahr und heuer etliche Veranstaltungen statt, die das Werk des gebürtigen Sextners aufarbeiten und neu ausstellen. Am Mittwoch, 10. und Donnerstag, 11. Dezember gibt es im Innsbrucker Literaturhaus am Inn, bzw. dem Leokino Diskussionsrunden und Filme: etwa den 1969 von Regisseur Albert Quendler und von Claus Gatterer geschriebenen "Menschen und Verträge: Südtirol 50 Jahre nach Saint-Germain"

 

Das Südtiroler Minderheitenproblem des 20. Jahrhunderts in einem überregionalen Zusammenhang zu erfassen – als eines von zahlreichen Grenzproblemen Europas – war ein bestimmendes Leitmotiv im historischen Schaffen Claus Gatterers. „Menschen und Verträge“ markierte 1969 die erstmalige Übertragung von Gatterers einschlägigen Rechercheergebnissen in bewegte Bilder. Zahlreiche ergänzende Interviews, die der Journalist dabei mit deutsch- und italienischsprachigen Südtirolern aus Stadt und Land geführt hatte, schufen in Summe ein schillerndes Spiegelbild der großen Politik, zusammengesetzt aus den Alltagsgeschichten der kleinen Leute. Über vierzig Jahre nach der Erstausstrahlung des Films wird deutlich, dass die aufgezeigten Wege eines möglichen Zusammenlebens von Menschen verschiedener Sprachen und Kulturen auch im 21. Jahrhundert erst in Ansätzen beschritten wurden.

Im Anschluss des Films gibt es eine von Susanne Gurschler moderierte Diskussion mit dem Südtiroler Regionalhistoriker Leopold Steurer und dem Kurator der Gatterer-Tage Joachim Gatterer. Am Donnerstag, 11. Dezember wird um 19 Uhr im Leokino ein Film der Gatterer-Preisträgerin Sabina Zwitter-Grilc gezeigt:

Schatten der Scham
Drei junge Frauen – eine Kärntner Slowenin, eine Romni und eine Frau mit jüdischem Background – versuchen herauszufinden, warum die Verfolgung ihrer Großeltern durch die Nationalsozialisten ihre Identität als Nachgeborene noch immer belastet. Ein Film über die Logik von Unterdrückungsmechanismen und die Entstehung tiefsitzender Minderwertigkeitsgefühle. Gleichzeitig zeigt „Schatten der Scham“ auf eindrucksvolle Weise, wie es gelingen kann, sich von hemmenden Denkmustern der Vergangenheit zu befreien. Mit Harry Belafonte, Lily Brett, Peter Handke, Maja Haderlap, Andrè Heller, Harry Stojka u. a

Anschießend das Gespräch mit dem langjährigen ORF-Korrespondenten Lorenz Gallmetzer und  Sabina Zwitter-Grilc. Das genaue Programm erfahren Sie hier.