Gesellschaft | Wein

Prickelnde Angelegenheit

Sektherstellung hat in Südtirol eine lange Tradition. Die Produzenten der Südtiroler Sektvereinigung stellten am vergangenen Mittwoch ein Gemeinschaftsprojekt vor.
Produzenten Südtiroler Sekt
Foto: Südtirol Wein
  • Bereits 1900 wurde in Eppan der erste Südtiroler Schaumwein, damals noch unter dem Namen Champagner, hergestellt. Über 100 Jahre später glänzt Südtirol mit einer eigenen Sektvereinigung aus zehn Produzenten und einem DOC-Schutz des Produktes. Sektqualität auf höchstem Niveau lautet die Devise. Garantiert werde diese durch erstklassiges Traubenmaterial und einer Herstellung nach der klassischen Methode, nach welcher auch der weltweit bekannte Champagner aus Frankreich entsteht. 

  • Gemeinschaftsprojekt der Sektkellereien

    Der Botschaftersekt: Produziert von den Kellereien Kettmeir, Arunda, von Braunbach, Comitissa - Lorenz Martini, Pfitscher, St. Pauls, Kurtatsch, Kaltern, Meran und dem Weingut Haderburg. Foto: Südtirol Wein

    Am 6. Dezember stellte die Sektvereinigung ihren diesjährigen Gemeinschaftssekt in der Kellerei Meran vor. Für die mittlerweile vierte Auflage des „Botschafterweins“ wurden von jeder Mitgliedskellerei 100 Liter Sektgrundwein gesammelt und in der Kellerei Kettmeir zu einer Cuvée verarbeitet. Wie alle Schaumweine der zehn Erzeuger wurde auch dieses ganz besondere Exemplar nach der klassischen Methode hergestellt. Die Besonderheit liegt dabei darin, dass der Sekt eine zweite Gärung in der Flasche durchlebt.

    Laut Josef Romen, dem Präsidenten der Vereinigung, wurde der Wein im April 2014 in 290 Doppelmagnum-Flaschen abgefüllt und lag somit 116 Monate oder über 9 Jahre auf der Hefe. Die Grundweine stammen hauptsächlich aus dem Jahr 2013, das ein durchaus gutes Sektjahr gewesen sei, so Romen. Durch die verschiedenen Lagen und der Stilistik jedes einzelnen Produzenten spiegle der Wein die Vielfalt, die Südtirols Sektproduktion beeinflusst, wider. Aufgrund dessen beschreibt Romen den Wein als vielschichtig, charaktervoll und mit filigraner Perlage (Kohlensäure). „Unser Produkt verfügt über einen feinen Hefegeschmack und punktet mit frischen und harmonischen Noten“, fügt der Präsident an.

  • Das Etikett der limitierten Auflage wurde von Jochen Gasser entworfen. Die darauf zu sehende Gebirgslandschaft soll den alpinen Charakter des Produktes widerspiegeln. Ebenso auf der Flasche zu sehen ist das Logo der Südtiroler Sektvereinigung, das die Mitglieder nun auf jeder Flasche verwenden und damit zum Wahrzeichen des echten Südtiroler Sektes machen. 

    Die drei Liter Flasche kostet 250 Euro und wird ausschließlich in den Mitgliedsbetrieben der Sektvereinigung verkauft. Romen zufolge dient das Produkt neben dem Verkauf aber vor allem als Botschafter Südtirols, da vom Wein, über das Etikett, bis hin zu den Holzkisten alles aus Südtirol stammt. 

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Hartmuth Staffler Fr., 08.12.2023 - 18:39

"Sektherstellung hat in Südtirol eine lange Tradition". Bei dieser Behauptung kann man höchstens milde lächeln, weil sie so offensichtlich falsch ist. Wenn man von Sekt redet, sind 123 Jahre wahrlich keine "lange Tradition", abgesehen davon, dass es zwischen den ersten Anfängen vor 123 Jahren und der Wiederaufnahme dieser Produktion jahrzehntelange Lücken gegeben hat, was jedes Gerede von "Tradition" Lügen straft. Das sagt natürlich nichts über die Qualität des heute in Südtirol hergestellten Sektes aus, die teilweise (!) durchaus annehmbar ist, aber von langer Tradition kann man wirklich nicht reden.

Fr., 08.12.2023 - 18:39 Permalink