Umwelt | Biodiversität

Blumenwiesen für mehr Biodiversität

Südtiroler Gemeinden sollen biodiverser werden. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz kann dabei helfen.
Blumenwiese
Foto: Margaret Polinder/Unsplash
  • In diesem Frühling startet das vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz organisierte Projekt Blumenwiesen in dreißig Südtiroler Gemeinden. Das Projekt soll dem Thema Biodiversität in urbanisiereten Orten Raum bieten – im wörtlichen und metaphorischen Sinn. Einerseits soll die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren durch das Anlegen von Blumenwiesen auf Gemeindegebiet gesteigert werden, andererseits soll das Bewusstsein der Bevölkerung für Biodiversität erhöht werden, denn gerade im urbanen Raum ist die Artenvielfalt gering. 

  • Blumenwiese statt Rollrasen

    Die Blumenwiesen in den Gemeinden sollen nicht nur etwas für das Auge sein, sondern vor allem das Bewusstsein für Biodiversität bei Bewohner:innen schaffen. Es soll dafür sensibilisieren, dass gerade der perfekte englische Rasen bzw. der Rollrasen zwar einfach zum Erhalten ist, aber kaum Biodiversität aufweist. Blumenwiesen auf Gemeindeflächen sollen dazu motivieren, dass auch private Gartenbesitzer:innen sich für einen pflegeleichte und artenreiche Blumenwiese entscheiden, anstatt für den perfekten Rasen. Die Samen für das Projekt stammen laut Viola Ducati vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz von autochthonen – also heimischen – Pflanzen. 

    Eines der Ziele des Projektes sei auch ein kulturelles, nämlich „ein kultureller Wandel, der bei der ästhetischen Wahrnehmung beginnt“, so Ducati.  

    Dazu gehört auch Geduld – das Projekt benötige Zeit, um sein volles Potential vollständig zu entfalten. Viele der Blumen blühen noch nicht in diesem Jahr, sondern erst im nächsten. Es gehe also auch darum, sich für Dinge wieder mehr Zeit zu nehmen.

  • Autochthone Samen für die Gemeinden

    Bis Ende Februar konnten sich dreißig Südtiroler Gemeinden beim Dachverband für Natur- und Umweltschutz für das Projekt Blumenwiesen anmelden. Sollte zusätzlich noch Nachfrage bestehen, kann man sich auch jetzt noch beim Dachverband melden und es wird geprüft, ob sich die Gemeinde für das Projekt eignet. Es wird zusammen mit der Eurac Research, dem Laimburger Versuchszentrum und dem Sortengarten Südtirol durchgeführt und von der Stiftung Südtiroler Sparkasse unterstützt. Die effektive Ausführung unterliegt dem Versuchszentrum Laimburg, wobei der Sortengarten Südtirol die Samen zur Verfügung stellt. Letztere kümmern sich auch um die Evaluierung des Bodens und entscheiden aufgrund der geografischen Beschaffenheiten (z. B. Höhe, Bodenbeschaffung), welche Blumen bzw. Pflanzen sich für die Gemeinde am besten eignen. 

    „Der innovativste und wichtigste Aspekt des Projektes ist die Verwendung von autochthonen Samen“

    Der innovativste und wichtigste Aspekt des Projektes ist die Verwendung von autochthonen Samen“, erklärt Ducati. Dabei werde darauf geachtet, dass die verwendeten Samen von der gleichen Bioregion kommen und dass es eine „geografische Kompatibilität“ zwischen den Samen und der Gemeinde gibt. Die verwendeten Samen kommen alle aus Südtirol. 

  • Biodiversität

    Biodiversität bezeichnet die Artenvielfalt von Tieren, Pflanzen und Pilzen und beinhaltet auch die die Vielfalt innerhalb einzelner Arten. Die Biodiversität geht weltweit so weit zurück, dass Expert:innen vom sechsten großen Artensterben der Geschichte sprechen – mit dem Unterschied zu den letzten fünf, die sich durch natürliche Ursachen ereigneten. 

    Heute sind die Ursachen für den Rückgang der Biodiversität in Südtirol laut dem Artenschutzzentrum St. Georgen die Verkleinerung von natürlichen Lebensräumen und Flächenverluste, Übernutzung, Verschmutzung, Verdrängung einheimischer Arten durch invasive Arten und der Klimawandel

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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Mo., 13.05.2024 - 07:44

Die vielen Wohnungsbesitzer könnten sich ohne Probleme, statt dem überdüngtem Rasen, "die Blumenwiesen leisten." (hoher Wasserverbrauch, Ausgaben für Dünger + das häufige Mähen)
Die Bauern sind gezwungen die Wiesen vor der Blüte zu mähen, um mit dem "dem nahrhafteren Grund-Futter" möglichst viel Milch + Zuwachs zu erfüttern, um den Verbrauch vom teuren meistens zugekauftem Kraftfutter, in vernünftigen Grenzen zu halten.

Mo., 13.05.2024 - 07:44 Permalink