Chronik | Bombenjahre | Ep 43

Der Burschenschafter

Helmut Wintersberger war Burschenschafter und ein enger Freund von Norbert Burger. Der Wiener Universitätsdozent erinnert sich wie sein Südtirol-Engagement begonnen hat.
Bombenjahre
Foto: Archiv Franceschini
  • Norbert Burger war ganz sicher ein Nazi“, sagt Helmut Wintersberger ohne Zögern, „vor allem aber war eine Art Österreichhasser
    Wintersberger wird 1940 in Völs bei Innsbruck geboren. Schon als Jugendlicher schließt er sich rechten Burschenschafterkreisen an. Der um elf Jahre ältere Norbert Burger wird dabei zu seiner wichtigsten Bezugsperson. 
    Als Student nach Wien übersiedelt, nimmt Helmuth Wintersberger zusammen mit Burger schon bald auch an Aktionen für Südtirol teil. Er ist Teil einer Gruppe von nationalen und rechtsradikalen Studenten, die in Absprache mit dem BAS, Bomben legen. Seinen ersten aktiven Einsatz erlebt der junge Student in der Feuernacht, wo er zusammen mit Burger nach Südtirol fährt.
    Im September 1961 wird Wintersberger bei einem versuchten Anschlag in Rom schwer verletzt und verhaftet. Er wird ein Jahr später zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und Ende 1963 vorzeitig aus der italienischen Haft entlassen. 
    Helmut Wintersberger wendet sich danach von seiner politischen Vergangenheit ab. Als Soziologe und Politologe arbeitete er an der Uni Wien und am Ludwig-Boltzmann-Institut für Grund- und Menschenrechte. Er ist einer der Wenigen, die Jahre danach offen über die damalige Zeit redet.

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