Politik | Gemeindewahlen

Wahlbeteiligung sinkt um 7,7%

Die Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen, eine Katastrophe ist ausgeblieben: 66,9% der Südtiroler gaben bei den Gemeinderatswahlen 2015 ihre Stimme ab.

74,6 Prozent war die Messlatte von vor fünf Jahren – bei den Gemeinderatswahlen 2015 liegt Südtirol mit einer Wahlbeteiligung von 66,9%  um 7,7 Prozentpunkte darunter. Ein Rückgang, der allerorts erwartet wurde und zumindest weniger drastisch ausfiel als so mancher Schwarzseher prophezeit hatte. Den Negativrekord hält unbestritten St. Ulrich: mit einer Wahlbeteiligung von 40,2 Prozent wird die Grödner Gemeinde nun wie befürchtet vorerst kommissarisch verwaltet. Die höchste Wahlbeteiligung wurde dagegen in Unsere Liebe Frau im Wald/St.Felix mit 87,3 Prozent verzeichnet.

Traditionell schwach auch die beiden größten Gemeinden im Land Bozen und Meran: In der Landeshauptstadt ging die Wahlbeteiligung um acht Prozentpunkte von 65,8% auf 57,8 Prozent zurück. Wie schon vor fünf Jahren sind die MeranerInnen allerdings noch wahlmüder: 63,6% gingen dort damals zur Wahl, diesmal waren es 56,4%.

Wie demotivierend es für WählerInnen sein kann, wenn nur eine Liste zur Wahl steht, zeigte sich allem voran in Andrian. Dort sank die Wahlbeteiligung von 83,1% im Jahr 2010 auf  58,7%. In zahlreichen anderen Gemeinden fiel die Beteiligung um mehr als zehn Prozentpunkte: Burgstall (77,7 auf 64,1 %), Corvara  (82,7 auf 64,4%)  Kastelbell-Tschars (78,4 auf 66,5 %) , Kastelruth (81,4 auf 71,1%), Lajen (85,9 auf 74,3%), Lüsen (82,1 auf 65,9%), Margreid (85,9 auf 71,6), Mölten (85,3 auf 74%), St. Pankraz (81 auf 66,6%), Stilfs (74,5 auf 64 %), Terlan (79,3 auf 69%), Tscherms ( 79,6 auf 66,3%), Vintl (84,3 auf auf 70,2%).

Gegen den Strom schwamm unter anderem Pfatten: Dort nahm die Wahlbeteiligung geringfügig zu – von 72,2 auf 72,6%.