STF ist nicht SVP
“Die Süd-Tiroler Freiheit schmückt sich mit fremden Federn” – und zwar mit denen seiner Partei, poltert Karl Zeller. Es ist ein Satz aus dem Mund von Eva Klotz, der den SVP-Senator hellhörig gemacht hat. Als die Süd-Tiroler Freiheit (STF) am Dienstag ihre neuste Aktion zur “Abschaffung der faschistischen Ortsnamen-Dekrete” präsentierte, meinte die Grande Dame der STF: “2011 war es uns beinahe gelungen, als die Abschaffung der drei Dekrete in ein Omnibusgesetz des italienischen Parlaments eingefügt wurde.”
Es ist dieses “uns”, an dem sich Karl Zeller gewaltig stört: “Abgesehen davon, dass es neu ist, dass die Süd-Tiroler Freiheit über Parlamentarier in Rom verfügt, die ein solches Unterfangen bewerkstelligen könnten, und es wohl auszuschließen ist, dass die Süd-Tiroler Freiheit mit ‘UNS’ die SVP meint, ist es nicht der Süd-Tiroler Freiheit gelungen, den Abänderungsantrag durchzusetzen, sondern den SVP-Parlamentariern.” “Oder spricht die Süd-Tiroler Freiheit jetzt in Wir-Form, wenn sie die Südtiroler Volkspartei meint?”, fragt Zeller spitz. Er fordert die STF auf, “doch bei der historischen Wahrheit zu bleiben”.
“Die Süd-Tiroler Freiheit macht es sich immer sehr einfach: Sie redet, protestiert und fordert; wir haben hingegen gehandelt und die Chance genutzt”, fährt der SVP-Senator fort. Mit “wir” meint er sich selbst und seinen damaligen Kollegen in Rom, Siegfried Brugger. Auf ihren Antrag hin sollte 2011 das königliche Dekret aus dem Jahr 1923, das die italienischen Namen aufoktroyiert hat, gestrichen werden. “Leider ist dann alles im letzten Moment von der damaligen Berlusconi-Regierung und Minister Calderoli rückgängig gemacht worden”, erinnert Zeller. Er verspricht: “Die SVP wird aber weiter am Ball bleiben und eine Lösung dieser Frage suchen und irgendwann auch finden.” Die Aktionen der STF, “die mitunter auch das politische Klima in Südtirol und in Rom vergiften”, seien, so Zeller, “da leider nicht besonders hilfreich”.