Politik | Europawahlen

Dorfmann schafft Wiedereinzug

SVP-Kandidat Herbert Dorfmann wird zum 4. Mal ins EU-Parlament einziehen – trotz historisch niedriger Wahlbeteiligung.
streitergasse
Foto: Andy Odierno
  • Gegen drei Uhr morgens war bereits absehbar, dass es für den langjährigen EU-Parlamentarier Dorfmann erneut reichen würde: Italienweit hatte die Listenverbindung, welche die SVP mit Forza Italia eingegangen war, die Vier-Prozent-Hürde gemeistert. Auch die geforderten 50.000 Vorzugsstimmen, welcher der Kandidat einer Minderheitenpartei einfahren musste, hatte Dorfmann in den frühen Morgenstunden bereits erreicht. Nach Auszählung aller Wahlsektion liegt das Ergebnis für Dorfmann bei 72.057 Stimmen. Das sind 15.434 Stimmen weniger als bei der letzten Wahl. 

  • Bei der Stimmabgabe: Nur 49,6 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben. Foto: Seehauserfoto
  • Erstmals den Sprung in das EU-Parlament hatte Dorfmann im Jahr 2009 geschafft, als er 84,361 Stimmen erhielt. Fünf Jahr später, im Jahr 2014, schaffte er mit 93.949 die Wiederkandidatur. Beim Dritten Mal im Jahr 2019 entfielen 100.441 Vorzugsstimmen auf den EU-Parlamentarier, der seine Karriere als Bürgermeister in Feldthurns und als Bauernbunddirektor gestartet hatte. In der vergangenen Legislatur konnte sich Dormann einen Namen innerhalb der konservatien Parteien-Familie EVP einen Namen als Agrar-Sprecher machen. Ein Umstand, der ihn den Vorwurf einrachte, vor allem als Agrar- und Pestizid-Lobbyist tätig zu sein.

    Ein Wermutstropfen bei dieser Wahl ist die historisch niedrige Wahlbeteiligung in Südtirol: Nur 49,6 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben. 

  • Wahlsieger SVP

    Weiterhin unangefochten bleibt die SVP bei Europawahlen an der Spitze. Nach Auszählung aller Wahlsektionen liegt die Edelweiß-Partei mit 91.581 Listenstimmen auf dem ersten Platz. Im Vergleich zu den vergangenen Wahlen im Jahr 2019, wo die SVP noch auf 113.359 Stimmen kam, ist zwar ein Rückgang in absoluten Zahlen feststellbar – was insbesondere der niedrigen Wahlbeteiligung geschuldet ist, im Verhältnis konnte die SVP allerdings einen Leichen Zugewinn von 0,37 Prozent verbuchen. 

  • Städte wählen anders: Die ländlichen Gebiete zählen zu den SVP-Hochburgen, in den Städten verliert die Edelweiß-Partei Foto: SALTO
  • Stadt und Land

    Anhand der SALTO-Wahlkarte sind einmal mehr die Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung bzw. deutsch- und italienischsprachiger Bevölkerung festzustellen: Während in den ländlichen SVP-Hochburgen wie Ratschings (70,72%), Mühlwald (73,85 %), Sarntal (71,70%), Martell (79,69%) oder Deutschnofen (73,60 %) die Zustimmung sehr hoch ist, fällt sie beispielsweise in Bruneck (44,95%), Brixen (44,07), Sterzing (39,88%), Meran (27, 61%) und Leifers (28,95%) entsprechend niedrig aus.