Politik | US Wahlen

Schwache Führung

Ein schwacher US-Präsident schadet nicht nur den USA; sondern der ganzen Welt
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USA
Foto: ©Mg
  • „In der Berichterstattung über die Gesundheit von Joe Biden drohen alle Maßstäbe verloren zu gehen“, schreibt einer, der sich auskennt. Ja, stimmt schon – man muss sich vor einem (Wieder-)US-Präsidenten Donald Trump genauso fürchten wie vor einer zweiten Amtszeit von Amtsinhaber Joe Biden. Nur - bei ersterem sind – wie der Volksmund sagt - Hopfen und Malz schon lang verloren. Trump ist so, wie er ist. Und wenn er wieder Präsident wird, dann müssen nicht nur die USA, sondern muss die ganze Welt mit dem (diesmal wirklich) Schlimmsten rechnen.

    Anders verhält es sich mit Joe Biden. Hier besteht noch der Funke Hoffnung, dass bei ihm und den Demokraten Vernunft einkehrt und am Parteitag im August jemand anderer zum Spitzenkandidaten nominiert wird. Joe Biden erinnert frappant an Woodrow Wilson, seinen Amtsvorgänger als US-Präsident von 1913 bis 1921. Der war nach einem Schlaganfall mit darauffolgender Halbseitenlähmung so angeschlagen, dass er ab 1919 nur mehr wenige Stunden am Tag seinen Amtsgeschäften nachgehen konnte. Wilsons Leibarzt weigerte sich aus falscher Loyalität, den Präsidenten für amtsunfähig zu erklären. Die körperliche Schwäche von Woodrow Wilson schlug sich in seiner Amtsführung nieder. Führ ihn war das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein zentraler Baustein für die Neuordnung Europas nach dem Großen Krieg. Wilson konnte sich damit gegenüber seinen Bündnispartnern nicht durchsetzen und so kam es zur Teil Tirols. Die darauffolgende Italianisierung brachte vielen Menschen großes Leid – siehe exemplarisch dazu den SALTO-Podcast „Bombenjahre“. Wir lernen – ein schwacher US-Präsident macht schwache (Welt-)Politik.

    Doch noch einmal zurück zum Herausforderer Donald Trump. Man möchte sich gar nicht ausdenken, wie sehr eine zweite Amtszeit die Weltpolitik erschüttern wird. Denn zum fragwürdigen Grundcharakter wird sich auch noch der Rachefeldzug eines zutiefst gekränkten Narzissten gesellen. Die Geschichten der kleinen Männer und Frauen unter und nach einer zweiten Präsidentschaft Trump müssen erst geschrieben werden. Seien wir aber schon einmal auf das Schlimmste vorbereitet. (Mg, 10.07.2024)

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Salto User
nobody Mi., 10.07.2024 - 22:21

Es ist unverständlich, dass die einen einen einen senilen Greis aufstellen, die anderen einen alten, narzisstischen Psycho. Haben die nichts Besseres? Hat wohl auch mit den Parteien zu tun. Sind die noch zeitgemäß? Oder eine Gefahr für die Demokratie?

Mi., 10.07.2024 - 22:21 Permalink
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Profil für Benutzer Christian I
Christian I Sa., 13.07.2024 - 14:18

Biden ist die Bestätigung, dass der US Präsident gar nichts zählt, gar nichts entscheidet, gar nichts zu sagen hat. Jetzt ist es ganz evident, dass ANDERE das Sagen haben.
Kennedy Junior hat in einem rezenten Interview auch kurz dazu angesprochen wie das funktioniert: die Lobbies (Pharma, Data, War, ...) unterstützen mit riesige Geldsummen den einen oder anderen Kandidat: es versteht sich von selbst, dass dieses Geld kein Geschenk ist, sondern eine Absicherung des Willen der Lobbies.

Sa., 13.07.2024 - 14:18 Permalink