Gesellschaft | Wintersport

Mit den Skiern bergauf

Immer mehr Südtiroler begeistern sich für das Skitourengehen. Dabei ist es jedoch wichtig, einiges zu beachten, damit es nicht zu Unglücken kommt.
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Foto: Helmut Reuther
  • Im Skigebiet Kronplatz im Pustertal kam es gestern (09.12.2024) zu einem Unfall zwischen einem Skifahrer und einem Skitourengeher, da letzterer auf der Piste unterwegs war. Das ist durch das Landesgesetz verboten, weshalb die Carabinieri von Olang eingreifen mussten. Bei Verstoß gegen besagte Vorschrift droht dem Schuldigen eine Verwaltungsstrafe von bis zu 150 Euro. Die Carabinieri betonten, dass das Verhalten des Skitourengehers eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit aller Nutzer des Skigebiets dargestellt habe.

  • Der Kronplatz: Hier kam es zum Unfall Foto: Dario Morandotti/Unsplash
  • Piste oder Tiefschnee?

    Aus dem klassischen Skitourengehen hat sich mittlerweile ein neuer Sport entwickelt, nämlich das Pistentourengehen. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um das Tourengehen auf präparierten Pisten und nicht im unbefestigten Gelände. Gerade in den Anfangszeiten der Wintersaison, wo abseits der Pisten noch nicht viel Schnee liegt, wird diese Disziplin als Training, aber auch während des restlichen Winters als Ausdauersport praktiziert. Grundsätzlich ist der Aufstieg mit angeschnallten Skiern während des Skibetriebs und nach Pistenschluss in Südtirol nicht erlaubt. Viele Skigebiete bieten jedoch eine eigens ausgewiesene und abgegrenzte Aufstiegsroute oder lassen an bestimmten Abenden nach Betriebsschluss den Aufstieg mit Tourenski auf den Pisten zu. Der Kronplatz, wo sich gestern der Unfall ereignete, gehört nicht zu diesen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass jeder, der die Pisten benutzt, egal ob bergauf oder bergab, über eine Haftpflichtversicherung verfügen und diese auch vorweisen können muss.

  • Skitour: Der Aufstieg auf Pisten mit angeschnallten Skiern ist in Südtirol grundsätzlich nicht erlaubt. Foto: Amza Andrei/Unsplash
  • Der Vorteil des Pistentourengangs liegt auf der Hand: Auf präparierten Wegen und Pisten ist der Aufstieg deutlich ungefährlicher. Beim klassischen Skitourengehen hingegen ist die Gefahr von Lawinen und Ähnlichem in unwegsamem Gelände hingegen allgegenwärtig. „Man muss sich immer bewusst sein, dass man sich im freien und ungesicherten Gelände befindet“, erklärt Thomas Zelger, der Präsident der Berg-, Ski- und Wanderführer Südtirol. Deshalb ist er der Meinung, dass jeder, der Skitouren geht, eine grundlegende Ausbildung machen sollte, damit die Sportbegeisterten lernen, das Gelände einzuschätzen und analysieren können, wo und wie man sich bewegen sollte. „Man sollte auch lernen, den Lawinenreport richtig zu lesen. Die Grundlage für jeden Skitourengeher muss die allgemeine Lawinenlage sein“, so Zelger. Jene, die sich mit alpinen Gefahren nicht auskennen beziehungsweise keinen entsprechenden Kurs absolviert haben und das Tourengehen eher als Ausdauersport empfinden, sieht der Präsident auf den ausgewiesenen Wegen besser aufgehoben. Wer sich jedoch für das offene Gelände entscheidet, sollte mit Notfallmanagement wie etwa der Kameradenbergung auskennen.
    Zudem müsse auch Rücksicht auf ausgewiesene Naturschutz- und Ruhegebiete genommen werden. In der Schweiz wisse er, gebe es saftige Strafen für das Betreten dieser ausgewiesenen Zonen. „Und das zurecht“, kommentiert Zelger abschließend.