Wirtschaft | Innovation & Startup

Südtiroler Sommerhackathon 2017

Der Südtiroler Sommerhackathon ist abgeschlossen und bringt zwei innovative Siegerprojekte mit Startup-Potential hervor.
(von Hannes Prousch)
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: IDM Südtirol

Die diesjährige Sommerausgabe des Südtiroler Hackathon stand unter der Prämisse „Wie kann ich die Region, in der ich lebe, innovativer und nachhaltiger gestalten?“ – eine Fragestellung, der 20 Teilnehmer in 5 Teams von 6. bis 7. August im Lido Schenna nachgingen.

„Bei einem Hackathon treffen sich junge, kluge Köpfe aus der Technologiebranche und versuchen gemeinsam innerhalb von 24 Stunden Softwareprojekte zu entwickeln und voranzubringen. Die Ideen hierzu sind unterschiedlicher Natur und themenübergreifend, umfassen also technologische Dienstleistungen in verschiedenen Branchen.“, erklärt der Experte für Onlinemarketing Stefan Plaschke. „Grundsätzlich sollte es sich um ein skalierbares Produkt handeln, welches sich ins Business übertragen lässt. Es geht darum, eine Lösung mit hoher Machbarkeit und großem Marktpotential zu ermitteln, worauf auch das Hauptaugenmerk bei der Bewertung liegt. An sich sehr innovative Konzepte scheitern in vielen Fällen an der Umsetzung – es wird viel investiert, doch gerade der letzte Schritt, der erforderlich ist, um ein Projekt ins Business zu heben, wird häufig nicht vollzogen. Bei einem Hackathon beurteilt die Jury das Zukunftspotential der Teilnehmerprojekte und bewertet diese entsprechend.“

Und so gingen aus dem jüngsten Südtiroler Hackathon gleich zwei Siegerprojekte hervor:

Das Projekt „Bee Heat“ von Katharina Flöss, Roger Frei, David und Benjamin Hofer soll dem Bienensterben entgegenwirken und dem Milbenbefall der Fluginsekten Abhilfe schaffen. Die Idee dahinter: Bienen verfügen über eine höhere Temperaturresistenz als ihre Parasiten; in der solarbetriebenen sogenannten „Bienensauna“ herrschen Temperaturen, welche den Bienen nichts anhaben – für die Milben bedeuten sie jedoch den Garaus. Und so ist „Bee Heat“ die innovative und nachhaltige Antwort der vier Jungentwickler auf die Pestizidfrage und das Bienensterben, bis 2018 will die Projektgruppe erste Prototypen entwickeln und Feldversuche durchführen.

Das gleichrangige Siegerprojekt „Speakerrank“ von Francesco Bonadiman, Luca Galasso, Menfred Trienbacher und Stefan Raffeiner hat ebenso Zukunft: Die Applikation empfiehlt auf großen Kongressen mit mehreren Rednern dem Nutzer basierend auf seinem Geschmacksprofil jenen Referenten, der ihm am meisten zusagt – eine Softwarelösung, nach der internationaler Bedarf besteht.

Doch diente der Hackathon neben der Eruierung innovativer Lösungen auch der Gemeinschaftsfindung innerhalb der teilnehmenden Entwicklergemeinde; Kontakte werden geknüpft und Fachwissen ausgetauscht – ein fruchtbarer Nährboden für zukünftige Startups.

„Das Ziel des Sommer-Hackathons 2017 war die Förderung der Entwicklerszene vor allem im Burggrafenamt. Wir wollen jungen Leuten die Möglichkeit geben, ihre Ideen umzusetzen und ihr Können darzubieten, und geben ihnen mit diesem Event eine Plattform dafür.“, erklärt Mitorganisator Stephan Thaler von startbase, dem von der IDM beauftragten Veranstalter des Hackathons. „Das Lido Schenna war hierfür die ideale Location, zumal die Struktur einerseits über Coworking Spaces verfügt, andererseits aber auch vielfältige Freizeit- und Erholungsfähigkeiten wie das Schwimmbad oder den Campingbereich umfasst.“

Mit international ausgelegten Veranstaltungen wie dem Hackathon profiliert sich Südtirol vor allem im Ausland als innovativer Wirtschafts- und Entwicklungsstandort, wodurch nationale und internationale Developer angesprochen werden – kompetente Innovatoren, welcher es in zahlreichen aufstrebenden Südtiroler Unternehmen bedarf. Diese Nachfrage beschränkt sich nicht nur auf die IT-Branche, sondern umfasst auch Wirtschaftszweige im primären und sekundären Sektor, die von einer Digitalisierung vor allem im Hinblick auf Kosteneffizienz und Zeitmanagement profitieren können und durch engagierte Entwickler aus dem In- und Ausland ins Zeitalter der Industrie 4.0 befördert werden sollen.

Gerade der Hackathon hat hierbei Vorzeigecharakter, zumal die Entwicklungsarbeit der Softwarepioniere in anregendem Ambiente situiert war, zugleich aber durch Musik und kreative Freizeitgestaltung aufgelockert wurde – ein voller Erfolg.

Die nächste Ausgabe des Südtiroler Hackathon findet übrigens am 10. und 11. November 2017 im Rahmen der „South Tyrol Free Software Conference“ in Bozen statt.