Beim Grande Fratello
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Wie kann jemand nur ins Haus des „Grande Fratello“ einziehen?
Alex Schwazer muss bei dieser Frage lachen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das machen würde“, sagt er dann. Bei seiner Entscheidung, an der bekannten Reality-Show mitzuwirken, sei es weder um Geld noch um Popularität gegangen. Alex Schwazer wollte mit seinem Auftritt etwas völlig anderes erreichen. „Ich wollte unbedingt bei den olympischen Spielen in Paris dabei sein“, sagt er heute. Dazu aber musste seine Dopingsperre um ein paar Monate reduziert werden.
Diese Reduzierung habe ihm laut WADA-Kodex auch zugestanden, ist sich der Südtiroler Olympiasieger sicher. Doch nachdem seine Anwälte den Antrag gestellt hatten, ging im Sommer 2023 nichts weiter. Absolute Funkstille. „Ich habe gedacht, dass ich hier eine Öffentlichkeit für meinen Fall schaffen kann und damit mein Antrag eher angenommen wird “, begründet er die Entscheidung, für einige Wochen in das Haus des Großen Bruders einzuziehen. Seine einzige Bedingung: Er muss sein tägliches Trainingsprogramm weitermachen können. Am Ende geht der Plan nicht auf. Denn Schwazers Dopingsperre wird nicht reduziert und der Olympiatraum ist damit vorbei.
Alex Schwazers Geschichte gleicht einer Achterbahnfahrt zwischen Triumph und Tragödie. Heute sagt er, er habe das alles inzwischen gut verarbeitet.
„Ja, ich habe es verarbeitet, weil ich mich zurückversetzt habe, als ich 15 war“, erzählt er in dieser Folge. Damals sei eine Teilnahme an den olympischen Spielen sein größter Traum gewesen. „Nicht nur, dass ich das geschafft habe“, sagt er jetzt, „ich habe die Olympiade sogar gewonnen“. Egal was passiert ist, er sei mit seiner Karriere absolut zufrieden. -
Er sei zwar insgesamt 12 Jahre lang gesperrt gewesen, doch er wurde Olympiasieger, Europameister und hat bei zwei Weltmeisterschaften eine Medaille gewonnen. „Sagen wir so, mit 12 Jahren Sperre ist das nicht schlecht, oder?“, meint er dann. Andere Karrieren würden nicht einmal 12 Jahre lang dauern.
„Alex Schwazer will jetzt nach Ablauf seiner Dopingsperre wieder in den Profisport zurückkehren.“
Aber auch dem endlosen juristischen Kampf kann der Spitzensportler etwas Gutes abgewinnen. „Als Mensch haben mich die ganzen Kämpfe, die ich ausgestanden habe, extrem weitergebracht“, sagt er
Alex Schwazer beschreibt in dieser Folge aber auch die Arbeit an der vierteiligen Netflix-Serie „Der Fall Alex Schwazer“ und er erklärt, warum er kein großer Fan des Sportjournalismus ist.
Der Südtiroler Olympiasieger will jetzt nach Ablauf seiner Dopingsperre wieder in den Profisport zurückkehren.
Mehr davon in der zweiten Folge des SALTO-Podcasts „Alleingang – Alex Schwazer. Der Aufstieg, der Fall, der Mensch“. -
Zur Folge
Verfügbar auf:
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Gesamte Serie:
Alleingang - Der Aufstieg. Der Fall. Der Mensch. -
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