Gesellschaft | Immobilien
4,1 Milliarden ausbezahlt
Foto: LPA/Wobi
Leistbarer Wohnraum ist auch im Jahr 2023 eines der zentralen Themen von gesellschaftlicher Relevanz. Gestern, am 12. Juni, wurde in Bozen auf die Entwicklung der Wohnbaupolitik Südtirols zurückgeblickt. Anlass dafür war die Vorstellung der ASTAT-Publikation „50 Jahre autonome Wohnbaupolitik in Südtirol“, die von der Landesabteilung Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Statistik ASTAT erarbeitet wurde.
Zwischen 1999 und 2022 wurden insgesamt 4,1 Milliarden Euro an Bürger*innen ausbezahlt, rund 50 Prozent flossen in den geförderten Wohnbau, die andere Hälfte in die Bereiche soziales Wohnen und in den Erwerb und die Erschließung von gefördertem Bauland. Außerdem sei der Anteil weiblicher Immobilieneigentümer*innen in Südtirol mit 34,4 Prozent im europäischen Vergleich hoch. „Dies ist auch im Hinblick auf das Thema der Altersarmut von großer Bedeutung“, so Wohnbaulandesrätin Waltraud Deeg.
Gleichzeitig bleibe Wohnen eine große Herausforderung: „Es braucht eine starke Governance mit klaren Regeln, um Wohnraum für die Menschen, die hier leben und arbeiten, sicher zu stellen“, sagt Deeg. Daran arbeite man, unter anderem mithilfe der Gesetze zum öffentlichen und sozialen Wohnbau und den Änderungen am Wohnbauförderungsgesetz und der entsprechenden Durchführungsverordnungen, die aktuell in Arbeit sind.
Die Daten
Der Bericht zum Südtiroler Wohnbau kommt zum Schluss, dass die Zahl der Wohnungen in den vergangenen 50 Jahren stark gestiegen ist, besonders im Bereich der Eigentumswohnungen gab es einen großen Anstieg: Der Anteil stieg von 51 Prozent im Jahr 1972 auf über 70 Prozent im Jahr 2022. Das wurde vom Land mit unterschiedlichen Förderbeiträgen und Anreizen unterstützt: Im Durchschnitt wurden seit 1999 165 Millionen Euro pro Jahr für den geförderten Wohnbau zur Verfügung gestellt.
Auch im Bereich des öffentlichen Wohnbaus seien in Südtirol große Investitionen getroffen worden: Während in Italien der Anteil der öffentlichen Wohnungen im Jahr 2011 4,1 Prozent betrug, waren es in Südtirol 7,1 Prozent. Während auf gesamtstaatlicher Ebene der Verkauf und Neubau öffentlicher Wohnungen sinkt, habe sich das in Südtirol gegenteilig entwickelt. Ein wichtige Rolle habe hier das Institut für den sozialen Wohnbau (Wobi) gespielt, das seinen Wohnungsbestand von 4.700 Wohnungen im Jahr 1972 auf derzeit über 13.400 im Jahr 2022 erweitern konnte.
Das Land Südtirol hat in den vergangenen 20 Jahren im Durchschnitt 10.577 Euro pro Kopf an öffentlichen Geldmitteln zur Verfügung gestellt, in der Nachbarprovinz Trient waren es 6.767 Euro pro Kopf, in Friaul Julisch Venetien 4.346 Euro pro Kopf und in allen Regionen mit Normal- und Sonderstatut rund 2.327 Euro pro Kopf. Südtirol habe damit rund fünfmal so viel in diesen Bereich investiert wie gesamtstaatlich dafür ausgegeben wurde.
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Vielleicht sind deshalb die
Vielleicht sind deshalb die Wohnungen bei uns bis zu 5-mal teurer als in den anderen Regionen mit Normalstatut?
Kein Wort davon, wie die
Kein Wort davon, wie die politische Führung den Ausverkauf der Heimat stoppen könnte.
Wieviel hat das WOBI
Wieviel hat das WOBI,leerstehende,zu sanierende Wohnungen? Schon vergessen Frau Deeg?