Kultur | Gatterer100

Südtiroler Stolz

Schulende und Claus Gatterer-Jubiläen. Die SALTO-Serie zum Schülerpreises "Claus". Heute: die Juryrede und das Siegervideo von Jannik Burger.
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Foto: Claus Schülerpreis
  • Juryrede von Teresa Indjein (Auszug) Teil I

    CLAUS 2024 – 6. Schülerpreis für journalistisches Arbeiten / Dank

    Der Schülerpreis CLAUS für journalistisches Arbeiten kommt in diesem Jahr in die Schule, er wird sechs Jahre alt und wird heuer bereits zum sechsten Mal vergeben. Namentlich bedanken möchte ich mich bei Beatrix Christanell von der Pädagogischen Abteilung der Bildungsdirektion, die 2018 zusammen mit mir das Konzept für den CLAUS-Schülerpreis entwickelt hat und die sich ab Herbst neuen Aufgaben widmen wird. Bei der Journalistin und Kulturpublizistin Mareike Sölch, dem Filmproduzenten Jiri Gasperi und der hochkarätigen Jury, die seit Jahren ehrenamtlich diese Aufgabe übernimmt, bei Barbara Bachmann, Teresa Indjein, Wolfgang Mayr und Andreas Pfeifer. (Hermann Rogger, Projektleiter und Koordinator)

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich verhehle nicht, dass ich jedes Jahr mit großer Freude nach Sexten komme. Da ist die Wertschätzung für einige seiner Bewohner, die ich seit Jahren bewundere, für Ihren empathisch wunderschön kreativen internationalen Kultur - Unternehmergeist. Was da alles erdacht und vernetzt wird, um Freude zu machen, Teilhabe erleben zu lassen, Neues zu gestalten! Nicht selten preisverdächtig. Immer staunenswert. Oh, Sexten.
    Das Mentalkraftwunder und Bewegungsgenie mit der hübschen Stirnlocke, das mir von fast allen Werbetafeln in Rom, vom Bankomaten bis zur Flughafenwerbung entgegenlächelt, muss ich nicht erwähnen. Stolz Italiens. Ironie des Schicksals, Freude jenseits aller Grenzen, lächelnder Kampf zur Weltnummereins.
    Heute Abend (A.d.R. 6. Juni 2024) aber geht es um unsere Nummer Eins, den Claus 2024 - 6. Schülerpreis für journalistische Arbeit. Ich glaube Claus Gatterer wäre heute recht zufrieden hier. Er würde, aufgeschlossen interessiert, das Potenzial sehen.
    Ach ja, die Sache mit dem Verschwinden der Körper, aus unserem Leben, und dem Geist der Liebe - n, der bleibt.
    All die Worte, die wir der Erinnerung entgegenhalten, zu unscharf, um das Grenzenlose unserer Existenz einzuhegen. Weite Begriffe hat unsere Sprache, die helfen. Phantasie. Vorstellungsvermögen. Die Interpretation. Wir können die Welt schon in die Weite ziehen.
    Ich mag das Wort metaphysisch. Ich finde es ein wirklich wichtiges Hoffnungswort, in diesen für viele Menschen, Tiere und Teile der Natur grauenhaften Zeiten.
    Metaphysisch, die Erinnerung an den Geist eines Menschen. Real die Erinnerung, für die, die ihn noch kannten. Ein Preis, im Sinne von Claus Gatterer, eine schöne Kulturtechnik.

    „Dass Wohlstand, soziale Gerechtigkeit, und insbesondere Klima und Umweltschutz in Südtirol gedeihen“.

  • Der Gewinner des CLAUS 2024 ist der 17-jährige, geschichtsinteressierte Jannik Burger aus Innerpichl/Gsies. Er besucht die 4. Klasse Chemierichtung der Technologischen Fachoberschule in Bruneck. Sein Videobeitrag „Der Südtiroler Stolz – eine Reise der Identität“ (Länge: 9.59 Minuten) gestaltet hinterfragt, worauf Südtirol stolz ist und was die Identität Südtirols ausmacht. Stimmen Selbst- und Fremdwahrnehmung überein?
    (c) CLAUS Schülerpreis

  • Juryrede von Teresa Indjein (Auszug) Teil II

    Am CLAUS 2024 haben 17 Schüler*innen aus ganz Südtirol, nämlich des Sprachen- und Realgymnasiums Bruneck, des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Bruneck, der Technologischen Fachoberschule Bruneck und Brixen, der Landeshotelfachschule Bruneck, der Oberschulzentren Sterzing und Schlanders, der Wirtschaftsfachoberschule und des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Bozen, der teilgenommen. Die Themen sind wie in den letzten Jahren sehr vielfältig. (Hermann Rogger, Projektleiter und Koordinator)

    Lieber Herr Burger,
    Sie haben für Südtirol gewissermaßen die „Frage der Fragen" gestellt. Wer bist Du, oh Südtiroler, einst, heute. Wer bist Du geworden? Nach den historischen Brüchen, den Schmerzen, dem Kampf um die Autonomie, dem wirtschaftlichen Aufschwung.
    Welche sind die Elemente der „Eigenwahrnehmung" heute? Ein viel cooleres Wort als „Identität".
    Welche Wirkungen haben die Blicke von außen?
    Diese Frage stellen wir uns übrigens auch, in Wien, in der Südtirol - Abteilung im Außenministerium. Samt den facettenreichen, klugen Antworten, die Sie in Ihrem Siegerbeitrag ermitteln.
    Stimmt. Südtirol ist etwas Besonderes.
    Auf festem Boden stehen, und sich doch in viele Richtungen zu wenden wissen. Im Beitrag heißt es von Seiten eines anerkannten Historikers: es sei die Mischung aus Geschick, Glück und Gestaltungskraft.
    Genau dafür stehen auch Sie, lieber Preisträger.
    Glück: ein erster Platz, bei vielen guten Einreichungen.
    Journalistisch mit viel Geschick gemacht.
    Die Jury attestiert Ihnen Gestaltungskraft, auch für die zukünftige Teilhabe an der Umsetzung des letzten Satzes Ihres Videos: „Dass Wohlstand, soziale Gerechtigkeit, und insbesondere Klima und Umweltschutz in Südtirol gedeihen“
    Complimenti e auguri Jannik Burger!

  • Preisverleihung (von links): Sextens Bürgermeister Thomas Summerer, Hermann Rogger, Andreas Pfeifer, Teresa Indjein, Schülerpreisträger Jannik Burger, Claus Gatterer-Preisträgerin Barbara Bachmann, Landesrat Philipp Achammer, Vizepräsident Presseclub Concordia Helmut Spudich (Foto: LPA/Gerd Reichegger) Foto: LPA (Gerd Reichegger)
  • Sehen Sie morgen den Beitrag: Insere Badante