Die Aufführung einer Bruckner-Symphonie im Brixner Dom ist ein ganz besonderes Erlebnis, zumal heuer ausgewiesene Spezialisten zu hören sind. Rémy Ballot ist einer der besten Bruckner-Dirigenten unserer Zeit. Er dirigiert am 16.8. die Pilsner Philharmoniker mit der Symphonie Nr. 5 von Anton Bruckner, dessen 200. Geburtsjahr heuer begangen wird.

Bruckner begann die Komposition seiner 5. Sinfonie im Jahre 1875, brachte aber „Verbesserungen“ bis in das Jahr 1877 an. Mit dieser Sinfonie schuf Bruckner ein sehr persönliches Werk – das Werk eines Einsamen –, eines tief im Glauben verwurzelten Menschen. Die Nachwelt gab dem Werk vereinzelt Beinamen wie „Glaubenssinfonie“ oder „Katholische“. Bruckner selbst bezeichnete seine Fünfte etwa als die „Phantastische“ oder sein „kontrapunktisches Meisterstück“. Die gewaltigen zeitlichen Ausmaße des Werkes finden ihre Entsprechung später nur noch einmal in Bruckners Achter Sinfonie.

Der Dirigent Rémy Ballot war auf dem besten Wege, eine Karriere als Geiger zu machen. Da traf er Sergiu Celibidache, griff fasziniert zum Taktstock und wurde zu einem der besten Dirigenten unserer Zeit: „Einfach einer der besten Dirigenten unserer Zeit“ (Crescendo, Juli 2021) 
Seit 2011, dem Beginn seiner Zusammenarbeit mit den Brucknertagen St. Florian, hat sich Rémy Ballot durch seine Interpretationen von Bruckners Symphonien international etabliert und das Altomonte Orchester St. Florian auf das Niveau der größten Orchester geführt, wie Rezensionen der Konzerte und der CDs belegen. Von manchen als der beste Bruckner-Dirigent seiner Generation angesehen, dienen seine bislang acht Live-Mitschnitte seines Zyklus aller Bruckner-Symphonien in St. Florian als Referenzaufnahmen und haben zahlreiche Auszeichnungen gewonnen.