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Warum Nachhaltigkeit im Job wichtig ist

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Welt rapide verändert und mit ihr auch die Anforderungen an die zukünftigen Arbeitgebenden.
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  • Mit der fortschreitenden Globalisierung, dem technologischen Wandel und den sozialen Umbrüchen haben sich auch die gesellschaftlichen Werte, inklusive der Erwartungen an Unternehmen und Arbeitgebende, gänzlich verändert. Einer der markantesten Trends in diesem Wandel ist die wachsende Bedeutsamkeit von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Jobsuche – sowohl für potentielle Arbeitnehmende als auch für Arbeitgebende.

    Zwischen Millennials und Gen Z

    Eine der zentralen Treibkräfte hinter der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Personalsuche ist die Verschiebung in der Altersstruktur der Arbeitskräfte: Die sogenannte Generation Y (die zwischen 1980 und 1995 Geborenen) und die Generation Z (Teenager und junge Erwachsene, die zwischen 1996 und 2010 geboren sind), die in den letzten Jahren verstärkt den Arbeitsmarkt betreten haben, sind besonders umweltbewusst und sozial engagiert. Die Gründe für die Sensibilität hinsichtlich der Umweltthematiken sind vielfältig: Die jüngeren Generationen sind mit Hilfe der Sozialen Medien mit einem deutlich einfacheren Informationszugang zur Berichterstattung über Umweltprobleme aufgewachsen, was ihnen ermöglicht, sich schnell und effizient über Umweltauswirkungen zu informieren und ihre Ansichten mit anderen zu teilen. Zudem erleben sie die Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung aktiv mit, die auch im Bildungssystem immer mehr Gehör finden. Ethische Werte spielen ebenfalls eine Rolle, da viele von ihnen Umweltschutz als eine moralische Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen betrachten und dementsprechend auch ihre potentiellen Arbeitgebenden nach diesen Aspekten bewerten. Die jungen Arbeitskräfte haben oft eine ausgeprägte Präferenz für Arbeitgebende, die sich aktiv für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen. Unternehmen, die diesen Wandel nicht berücksichtigen, riskieren, wertvolle Talente zu verlieren, was es angesichts des Fachkräftemangels sowie der Auswanderung junger qualifizierter Fachkräfte ins Ausland unbedingt zu verhindern gilt. 

    Immer mehr Menschen suchen nach einer Arbeit, die ihre persönlichen Werte und Überzeugungen widerspiegelt. Arbeitnehmende möchten nicht nur einen Job, der ihren Lebensunterhalt sichert, sondern auch eine Tätigkeit, die einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt leistet. Unternehmen, die nachhaltigkeitsfördernde Geschäftspraktiken in das tägliche Management  integrieren, bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, an etwas Größerem teilzuhaben. Dies steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation erheblich.

    Veränderungen in der Unternehmenskultur

    Unternehmen, die Nachhaltigkeitsfaktoren bei der Rekrutierung berücksichtigen, sind in der Regel dazu bereit, auch eine entsprechende Unternehmenskultur zu fördern. Sie legen Wert auf Umweltschutz, soziale Verantwortung und ethisch korrekte Entscheidungsfindung, wonach sie auch entsprechend handeln (sollten). Stimmen die Werte des Unternehmens mit jenen der dort Angestellten überein, so sind Arbeitnehmende oft gewillter, sich für das eigene Unternehmen einzusetzen und die bekannte Extrameile für das eigene Unternehmen zu gehen. Wenn Nachhaltigkeit und Ethik als Kernelemente der Unternehmenskultur gelten, sind Mitarbeitende häufig stärker in ihre Arbeit investiert und identifizieren sich mehr mit ihrem Arbeitgeber oder ihrer Arbeitgeberin. Dies führt oft zu einer positiveren und erfüllenderen Arbeitsumgebung, die nicht nur die Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden erhöht. 

    Kundschaft und Investoren erwarten Nachhaltigkeit

    Der Druck von Kundschaft und Investoren auf Unternehmen, nachhaltig zu handeln, wächst stetig. Verbrauchende achten zunehmend darauf, wo und wie die Produkte und Dienstleistungen hergestellt werden, die sie kaufen. Investoren berücksichtigen immer häufiger Umwelt- und Sozialkriterien in ihren Anlagestrategien, da diese als zukunftsfähige Modelle gelten und so einen entscheidenden Vorteil gegenüber jenen Unternehmen bringen, die sich ausschließlich mit ökonomischen Kennzahlen befassen. Diese Unternehmen laufen Gefahr, sowohl potentielle Kunden als auch Investoren zu verlieren, was langfristig dazu führen könnte, dass die finanzielle Stabilität des Unternehmens gefährdet wird und sich die Rekrutierung talentierter Mitarbeitender dadurch erschwert.

    Reputationsmanagement und Markenimage

    Die Geschäftswelt verändert sich rasant. Gesetzliche Vorschriften zur Umweltverträglichkeit, soziale Standards und ethische Geschäftspraktiken werden immer strikter durchgesetzt. Unternehmen, die bereits nachhaltige Praktiken in ihren Betrieb integriert haben, sind besser positioniert, um auf diese Veränderungen zu reagieren und erhalten vielerorts finanzielle Unterstützung in Form von Beitragszahlungen – sei es auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Umweltaktive und proaktive Unternehmen verfügen über Erfahrung und Fachwissen, um sich in einer sich wandelnden Weltwirtschaft zu behaupten und können diese Expertise an die eigenen Angestellten weitergeben. Dies kann zu einem klaren Wettbewerbsvorteil führen, da sie in Branchen, in denen Nachhaltigkeit zu einem zentralen Faktor wird, erfolgreicher agieren können.

    Ein gutes Unternehmensimage ist von entscheidender Bedeutung, um qualifizierte Mitarbeitende anzulocken. Unternehmen, die sich aktiv für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen, können dieses Image erheblich verbessern. Positive Schlagzeilen über ökologische Maßnahmen, gemeinnützige Aktivitäten und soziale Initiativen tragen dazu bei, das Ansehen des Unternehmens zu stärken. Wenn die persönlichen Werte von Mitarbeitenden mit jenen des Unternehmens übereinstimmen, fällt es ihnen leichter, positive Aspekte des Berufslebens zu beleuchten. Dies macht es nicht nur für potentielle Mitarbeitende attraktiver, sondern trägt auch dazu bei, das Vertrauen der Kundschaft zu gewinnen und die Beziehungen zu Geschäftspartnern zu festigen.

    Was Arbeitgebende und -nehmende daraus lernen können

    Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden wird in einer Welt, die von Veränderungen und kontinuierlichen Innovationen geprägt ist, immer anspruchsvoller. Unternehmen, die Nachhaltigkeitsaspekte bei der Rekrutierung berücksichtigen, sind besser positioniert, um die besten Talente anzuziehen und langfristigen Erfolg zu erzielen. Von der Anpassung an die Erwartungen der jungen Generationen über die Schaffung einer positiven Unternehmenskultur bis hin zur Bewältigung globaler Herausforderungen – Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselfaktor, der den Unterschied macht. Unternehmen, die diesen Trend erkennen und entsprechend handeln, werden nicht nur talentierte Mitarbeiter gewinnen, sondern auch dazu beitragen, eine bessere Zukunft für alle zu gestalten.