Kultur | Ausstellung

Wer im Glashaus sitzt ...

An der Freien Universität Bozen werden dieses Wochenende die Abschlussarbeiten der Fakultät für Design und Künste ausgestellt. Das Thema lautet „Fragile structures“ und zeigt empfindliche Strukturen unserer Welt auf.
Mädchen mit Kopfhörern und Buch in der Hand
Foto: unibz
  • Dreimal im Jahr, stets nach den Abschlussprüfungen, findet die Ausstellung Diplorama! statt. Studenten haben die Gelegenheit, ihre Bemühungen der Öffentlichkeit zu präsentieren und über die Intentionen ihrer Kunst aufzuklären. Dabei werden sie von den jeweiligen Betreuern ihrer Projekte unterstützt. Heuer steht das Gleichgewicht zwischen Kreativität und Resilienz im Vordergrund. Denn jeder Komposition wohnt sowohl Zerbrechlichkeit als auch Stärke inne. Gianluca Camillini, Dozent und Kurator aller drei Ausgaben, erklärt „Die Auseinandersetzung mit der Gegenwart zwingt uns, den Luxus von Unparteilichkeit und Neutralität aufzugeben.“

  • „In dem Moment, in dem sich unsere Studenten entschieden haben, Künstler und Designer zu werden, haben sie auch Verantwortung für die Welt übernommen, in der wir leben“

  • Unter den ausgestellten Stücken findet sich ein bunter Mix künstlerischer Interpretation. Ein Holzkästchen reflektiert den ladinischen Brauch, handgefertigte Möbel bei Hochzeiten und Geburten zu verschenken. Mit einem Handbuch und einem personalisierten Kit wird dem Thema Trauer ein neuer Ansatz ermöglicht. Es handelt sich dabei um eine Hommage an die finnische Tradition „Ryijy“, bei der Teppiche manuell geknüpft werden. Unter dem Titel „Songs from the Depths of Hell“ werden Klänge aus Konzentrationslagern erneut zum Leben erweckt. Eine Publikation über das gleichnamige Album von Aleksander Kulisiewicz und eine eigens dafür angelegte Online-Plattform enthüllen die Hintergründe der insgesamt 15 Kompositionen. 

  • Info

    Um diese und eine Vielzahl weiterer Projekte hautnah zu erleben, stehen die Türen der Veranstaltung am Freitag und Samstag offen. Alle Werke werden zudem in einem bald erscheinenden Katalog aufgearbeitet. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite von unibz.